SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
RuneCraft

GENRE:             Rennspiel
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      1 Seite
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-5
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 06.03.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Zufälle gibt's manchmal in Testalltag. Mit Monopoly Party und Butt-Ugly Martians kommen 2 Testberichte zu Spielen völlig verschiedener Publisher. An sich ja nichts ungewöhnliches steht hinter beiden Games die gleiche Programmierfirma RuneCraft. Immer wieder interessant wie die Publisher Verträge so verteilt sind. Können wir gleich schauen was die Jungs besser können. Ein Gesellschaftsspiel oder einen Racer im Stile eines XG3. Denn nichts anderes ist Butt-Ugly Martians, bei dem man sich unter dem Namen nur als Kenner der Comic Szene etwas vorstellen kann. Ich persönlich zähle mich zwar bei weitem nicht zu den Ahnungslosen auf diesem Gebiet. Aber mit den Figuren hier und der Serie dahinter kann ich wenig anfangen. Fans der Serie werden aber wissen was hier thematisch auf sie zu kommt. Wir kümmern uns um den spielerischen Inhalt. Bei einem Rennspiel dieser Art schaut man immer etwas gespannter was den 60Hz Modus angeht. Den scheint RuneCraft aber nicht sehr zu mögen. Denn enthalten ist er auch hier nicht. Dafür ist die Memcard Belastung mit 1 Speicherseite äußerst bescheiden. In diesem Game spielt storytechnisch der Imperator Bog eine Rolle. Dieser ist unzufrieden mit der schleppenden Eroberung der Erde und sinnt auf eine Möglichkeit frischen Wind in seine Truppen zu bekommen. Es wird ein neuer Anführer der Eroberungstruppen gesucht und man kommt auf die Idee einen Eroberungs Wettkampf auszutragen. Also schreibt man im Universum seiner Untertanen eine Abfolge von Rennen aus, wo dem Sieger die Chance auf diesen Posten offeriert wird. Die verschiedensten Charaktere melden sich und die Story um ein Rennspiel ist gestrickt. Positiv das im Spiel Sequenzen und Texte mit deutscher Sprachausgabe versehen sind. Zwar nicht in dem Maße das sie Abende füllen, aber dennoch gut gemacht. So eingestimmt kann man sich an die spielerischen Dinge wagen und gelangt zum Hauptmenu. Dieses bietet euch den Einzelspieler, das Hilfs-Modus Spiel und den Multiplayer für bis zu 2 menschliche Spieler. Dazu kommen Statistiken für die Rundenrekorde der einzelnen Strecken sowie die Laden/Speichern Punkte und die Optionen. In diesen findet der Spieler neben soundtechnischen Dingen und dem Controller Menu den Punkt Grafik, der es euch erlaubt den Multiplayer Screen vertikal oder horizontal zu splitten. Der Hilfs-Spiel Modus ist im übrigen für all die Spieler gedacht denen auch Lenken bald noch zu viel ist. Im Endeffekt ein zweiter kompletter Einzelspieler Modus mit allen Varianten auf leichtestem Niveau. In einem Formel 1 Spiel würde man sagen mit allen Fahrhilfen und auf der Piste aufgegklebt. So notwendig sollte er aber nicht sein. Kern des Spiels ist natürlich der Einzelspieler Modus.


Hier erwarten euch weitere Spielmodi, wobei der Eroberungs Modus den Kern darstellt. Dazu gibt es das Kurze Rennen, den Übungs Modus, das Zeitrennen sowie 2 weitere Herausforderungs Varianten gegen die CPU Gegner. Alle Modi bauen aber was die Strecken angeht auf dem Eroberungs Modus auf, in dem man neben 5 anfangs anwählbaren Strecken 4 weitere freifahren kann. Eingeteilt ist der Eroberungs Modus in 4 einzelne Meisterschaften, die jeweils aus 5, 7 oder 9 Strecken bestehen. Erst wenn diese 3 Meisterschaften erfolgreich abgeschlossen sind darf man in der letzten alle Strecken in einer Meisterschaft von 9 Rennen auch im Reverse Modus fahren. Anfänglich nur die erste Meisterschaft anwählbar geht es zuerst an die Charakterwahl. 2 bleiben auch dem Gewinnen aller Meisterschaften versteckt. Da man aber per GBA Version Charaktere freischalten kann sind wohl diese gemeint. Sobald uns die GBA Version vorliegt werden wir auch hier das GCN/GBA Link Feature noch näher beleuchten. So wählt man einen der komisch aussehenden Recken, den Ihr nun steuert. Einmal gewählt startet man auf dem ersten Rennen mit dem Ziel durch Platzierung Punkte einzufahren. Nach Ablauf aller Rennen wird zusammengezählt und man steht so Gott will oben auf dem Podest. Übrigens das erste Spiel das ob bewußt oder unbewußt nach dem neuen F1 Punktesystem wertet. Nach einer humanen Ladezeit gibt es wie bei XG3 einen Rundflug über die Strecke, bei dem 2 Dinge sehr schnell auffallen. Zum einen das die Streckenführungen zwar eine Nummer kleiner sind als bei Acclaim's Racer, sich aber im Design nicht dahinter verstecken müssen. Zum anderen die Begleitmusik im Spiel die sich nicht Lumpen läßt und immer wieder mit Techno angehauchten Klängen a la XG3 glänzt. Privat kein Freund dieser Musik ist sie im Spiel äußerst passend und fördert den Spielspaß. Danach findet man sich in der Startaufstellung wieder und es gilt nun 3 Runden zu überstehen. Gesteuert werden kann das Spiel aus 3 Viewpoints, wobei die etwas weiter weg die beste Variante darstellt. Denn eines kann auch dieses Game - durch Speed und Streckenführung verwirren. XG3 läßt auch hier grüßen. An Bildschirmanzeigen stehen euch verschiedene zur Verfügung. Neben einer kompletten Karte samt Punkten aller Fahrer gibt es die Runden und Platzierungsanzeige. Wichtigste Anzeige dürfte aber oben rechts zu finden sein. Dort wird zum einen im Kreis ein erfahrenes Item angezeigt, sowie per Ecken ob euch ein Gegner im Heck sitzt und ob er euch mit einer Waffe im Visier hat. Ihr fahrt dabei immer gegen 6 andere Gegner, was auf diesen Strecken vollkommen ausreicht.

Die Strecken besitzen zu 100% eine Begrenzung. Runterfallen oder sonstwie von der Strecke abkommen kann man nicht. Zumindest habe ich es nie hinbekommen. Ob gewollt oder nicht. Gesteuert wird wahlweise mit dem 3D-Stick oder dem Steuerkreuz, wobei das Steuerkreuz ein direkteres Lenken ermöglicht. Die L und R-Tasten dienen wie bei XG3 dem Links/Rechts Drift um besser durch die Kurven zu kommen. Gas und Bremse liegen auf den gewohnten A und B Tasten, während Waffen und Items wahlweise mit Z oder Y abgeschossen werden können. Die X-Taste dient dem sogenannten Verhöhnen der Gegner, was aber eher spielerischer Gimmick ist. Durchdachter ist da schon das Item und Waffensystem. Es gibt im Spiel 5 sogenannten PickUp Klassen. Diese können Raketen beinhalten, Hindernisse für die Straße, Bomben oder auch Plasma und Traktorstrahlen. Alle diese 5 Klassen bieten je 3 Ausbaustufen. Das heißt fahrt Ihr über ein Item und nutzt es nicht sofort könnt Ihr über ein zweites fahren und powert es auf und erreicht so eventuell etwas mehr. Der Einsatz dieser Dinge ist nicht zu unterschätzen, da sich die Burschen fahrerisch gleichen oder man schlechter ist als die Gegner. Fahrerisch einen Vorsprung herausfahren könnt Ihr vergessen. Fast schon wieder ein Schwachpunkt des Spiels. Dazu kommen wichtige kleine Kristalle die man aufsammeln kann. Bei bestimmten davon und einer gewissen Menge kann man einen eigenen Boost erzeugen, der sehr oft über Sieg oder Niederlage entscheidet. Ausreichend platziert auf den Strecken sollte man sich die Plätze aber merken. Gezielt drauf zu fahren klappt nur selten. Eine eigene Energieleiste gibt es garnicht. Ihr könnt also Anecken so oft Ihr wollt. Passieren tut euch nichts. Dafür sorgen wenn dann die Gegner oder hinterlistige Hindernisse auf den Strecken. Kommt das Spiel am Anfang relativ langsam auf Touren werden auch Speed Fanatiker zufriedengestellt. Zwar erreicht der Speed nicht die Größenordnung einer 1000er Klasse in XG3, sorgt aber wie schon angesprochen auch mal für Orientierungsprobleme. Auffällig ist die sehr gute technische Umsetzung. Eine lange nicht gesehene 100% passende Framerate, die man sich in manch anderem Spiel gewünscht hätte erfeut auch bei höchstem Tempo das Auge. Keine PAL Balken oder ähnliche Hindernisse die zeigen das man nicht immer mit 60Hz Modus arbeiten muß. Dafür fehlen Animationen abseits der Strecken. Diese sind grafisch nicht mal schlecht. Einige gefallen mir sogar richtig gut. Sie wirken zwar auf den ersten Blick immer recht kunterbunt, gefallen aber durch die Klarheit der Umgebung. Weder Weitsichtprobleme noch aufpoppende Dinge stören dabei.


Dabei blinkern und funkeln die Strecken was wirklich etwas für's Auge ist. Soweit so gut. Gelungene Steuerung gepaart mit angenehmer Musik und grafisch passenden Ambiente. Vielleicht bis auf die Charaktere selber, aber das ist Geschmackssache. Warum schafft es das Spiel nicht über 70% Prozent? Weil es leider zu einfach ist. Selbst der "normale" Einzelspieler Modus ist was die Meisterschaften angeht zu schnell fertig. Man hat es nicht hinbekommen einen ausgewogenen Schwierigkeitsgrad hinzubekommen. Beendet man die ersten beiden Meisterschaften eigentlich immer als 1. auf den einzelnen Strecken wird das zwar im 3. und den Spiegelstrecken schwerer, stellt aber vor kein unlösbaren Aufgaben. Dazu kommt das Thema Strecken Kenntnis. Es gibt auf jeder Strecke Punkte an denen die Gegner immer den gleichen Fehler machen was Hindernisse angeht. Man rechnet fast schon damit und kann sich drauf verlassen das sie dort Zeit verlieren. Das gefällt mir nicht. Die KI ist nicht gelungen. So verwundert es nicht das man in gut 3 Stunden diesen Modus geschafft hat, was der Motivation natürlich nicht gerade zuträglich ist. Ein bißchen schade ist das schon. Denn ein technisch gelungenes Game wird so entwertet. Etwas entschärft wird das ganze durch weitere Spielmodi. Im Zeitrennen könnt Ihr euch am eigenen Ghost messen und die beiden Herausforderungen nutzen. In diesen geht es in der Tempo Variante darum in 5 Rennen hintereinander jeweils einen Platz zu erreichen um zum nächsten Rennen zu kommen. Ihr müßt also z.b. 5. im ersten Rennen werden um weiterfahren zu können, danach 4. u.s.w. Die Kampf Variante bietet das gleiche Spielchen mit nur einem Gegner und bestimmten Waffen pro Strecke. Aber eben auch nichts das ewig anhält. Zur Ehrenrettung des Langzeitspielspaßes könnte man den Multiplayer bringen, der technisch ebenfalls gelungen ist. Weder Speed Probleme noch grafische Einbußen müssen in Kauf genommen werden. Dafür leider die Gegneranzahl. Nur 2 CPU Gegner gehen mit den beiden menschlichen Spielern auf die Strecke. An Spielmodi gibt es leider nur das 1-1 oder ein einzelnes Rennen nach Wahl. Hier hat nicht allein XG3 mit seinem genialen Co-op Meisterschafts Feature die Meßlatte hochgelegt. Da muß einfach im Jahr 2 des GCN mehr kommen um lange zu begeistern. Butt-Ugly Martians ist ein Spiel das eigentlich viel Potential von der technischen Seite her mitbringt. Auch wenn die Zielgruppe eher jünger angesiedelt muß der Umfang kritisiert werden. Schon oft kranken die NextGen Spiele an diesem Kritikpunkt. Hier muß man einfach mehr bieten um zu bestehen und die Spieler zu überzeugen. Für Fans der Charaktere kein Fehlkauf finden Rennspielbegeisterte gerade in diesem Genre mit XG3 einen besseren Vertreter.

PLUS - MINUS LISTE

+ Original Lizenz
+ Gelungene Steuerung
+ Technisch sehr gelungen
+ Pushbare Pickups
+ Grafisch schöne Strecken
+ Gelungene Begleitmusik

- Meisterschaften zu schnell durch
- Nur 2 CPU Gegner im Multiplayer
- Charakterwahl ohne Bedeutung

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- Special zum GCN/GBA Link Feature!

 

KONKURRENZ

- ATV: QPR 2
- Need for Speed: HP2
- Speed Challenge
- Pro Rally
- F1 2002
- Driven
- Crazy Taxi
- XG3 Racing
- Burnout
- Wave Race Blue Storm

WERTUNG

GRAFIK:
79%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
71%

GESAMTWERTUNG:
67%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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