Hello Kitty - Roller Rescue - GCN
Kilian Pfeiffer (08.01.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Typhoon Games
GENRE: Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 4 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: 25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Kleine Kätzchen sind bekanntlich in den Augen der meisten Kinder das Knuddelobjekt schlechthin. Tollpatschige Tritte mit der Pfote, ein niedliches, herzzerreißendes Miauen sowie die Ausstrahlung unendlicher Gemütlichkeit zeichnen Jungkätzchen vor allem aus. In "Hello Kitty - Roller Rescue" macht Ihr ebenfalls mit einer Katze Bekanntschaft - jedoch auf Rollschuhen, bewaffnet mit einem Zauberstab. Der Knuddelfaktor ist gewaltig - nicht der von Hello Kitty, sondern die Darstellung der zuckersüßen, infantilen - beinahe schon albern wirkenden - Kleinkindgrafik. Insofern richtet sich Hello Kittys Abenteuer ganz klar an die Jüngsten der Jungen. Betrachtet man allein das allgemeine rosa, welches Packung, Anleitung etc. ziert, wird schnell klar, dass sich vor allem Mädchen der ausgefallenen Grafik zugewandt fühlen dürften.

Menus und die Story....

Obwohl das Spiel relativ wenig Textaufkommen vorweist, stehen anfangs fünf verschiedene Sprachmöglichkeiten zur Auswahl (Deutsch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Englisch). Allein das Hauptmenü ("Neu", "Laden") ist dermaßen niedlich in Szene gesetzt, dass einem gestandenen Spieler ein Schaudern über den Rücken laufen könnte. "Disney"-Filme sind dagegen etwas für Erwachsene!

Wieder einmal ist die Erde in Gefahr! Ja, Ihr habt richtig gelesen! Selbst dieses Knuddeluniversum lässt eine solch bedrohliche Situation zu! König Block, der Schrecken aller Erdbewohner, ist dem Gedanken verfallen, die Erde in einen "Cube" ;-) , oder besser einen Kubus zu verwandeln. Überhaupt strebt er es an, alles Sichtbare in handliche Blöcke zu verwandeln. Die runden Formen sind halt einfach nichts für sein Gemüt… Als Weltenretterin Hello Kitty schnallt Ihr Euch Eure hochmodernen Skates unter die Hinterpfoten, packt den Zauberstab mit ein, schwingt Euch in das rosa Herzkleid und los geht's… Oh, Ihr habt noch die rote Haarschleife vergessen, das darf allerdings nicht passieren! Nun kann es aber wirklich losgehen - das Block Battalion wartet!

Das Gameplay....

Gewöhnlich sind Spiele für die Jüngeren unter uns in der Spielzeit sehr beschränkt. Ähnliches Phänomen werdet Ihr auch bei "Hello Kitty - Roller Rescue" antreffen. 16 Levels wollen von Euch erkundet werden, erfahrene Spieler werden - sollten sie sich parallel dazu einen 90-minütigen Spielfilm einlegen - das Spielende vor dem Filmende erreicht haben. Der "Umfang" ist dementsprechend keiner Erwähnung wert, selbst die günstige Preisempfehlung sind hierfür noch zuviel. Der Gegenwert, den man als (erfahrener) Spieler bekommt, ist einfach zu gering.

Der Hauptcharakter Hello Kitty wird von Euch in gemächlicher Art und Weise durch die einzelnen, kurz geratenen Levels gesteuert, mit dem "B"-Knopf attackiert das Kätzchen seine Feinde mit dem berühmt-berüchtigten Zauberstab. Im Laufe des Spieles könnt Ihr auch einen Hammer beziehungsweise eine Samba frei schalten. Unterschiede bei der Verwendung gibt es hingegen nicht. Die Wahl der Waffen geschieht dann zwischen den Levels in Hello Kittys Zuhause. Die Möglichkeit 21 verschiedene Outfits (Ballettkleid, Badeanzug etc.) zu tragen, wird einige Spielerinnen mit Sicherheit erfreuen, viel mehr als nettes Beiwerk ist es allerdings nicht. In ihrem Heim kann unsere Zauberstab-bewährte Heldin e-Mails abrufen, die Ihr wichtige Spieltipps für das Vorankommen eröffnen. Da der Schwierigkeitsgrad aber zuckersüß ist, werden selbst unerfahrene Spielernaturen keine Probleme während des Spiels haben, selbst die Handvoll Endgegner kann Hello Kitty kaum ein Haar krümmen.

Gespeichert wird das Spiel auf bis zu drei Spielständen (vier Blöcke auf der Memory Card) zwischen den Levels.Bei Hello Kittys Verwandtschaft könnt Ihr für eingesammelte Münzen Musikstücke frei schalten, bereits erhaltene Zwischensequenzen ein weiteres Mal ansehen, oder aber diverse Spieleinstellungen vornehmen. Seid Ihr bereit, geht es auf die Weltkarte, die Euch die einzelnen Örtlichkeiten des Abenteuers aufzeigt. Ab Level vier habt Ihr die Möglichkeit einen Partner mit in das Abenteuer zu nehmen, der Euch tatkräftig zur Seite steht, generell aber keine bedeutende, respektive Spiel-entscheidende, Rolle einnimmt. Je nachdem welche Charaktere Ihr im Spiel befreit, stehen diese zukünftig für Einsätze innerhalb der Levels zur Verfügung. Neben dem ungefährlich wirkenden Krokodil Pochi, dürft Ihr Euch beispielsweise für das Polizeiauto Runabouts entscheiden. Obwohl die einzelnen Teampartner unterschiedliche Fähigkeiten aufweisen, ist die Wahl letztendlich für das Spielgeschehen gleichgültig. Die Trefferquote Eurer Partner ist alles andere als optimal, den Hauptanteil muss Hello Kitty selbst bewältigen.

Hello Kitty enthält zwar viele Anleihen typischer Jump `n Run-Spiele, die Spielgeschwindigkeit ist aber alles andere als herausragend. Meist lauft Ihr Zauberstab-schwingend auf die putzigen Gegner (grüne, Stern-werfende Ninjas, Ski-fahrende Mützenträger etc.) zu und befördert diese in einen tiefen, seligen Schlaf. Besiegte Gegner hinterlassen Sterne, die Ihr wiederum für Hello Kittys Spezialangriffe benötigt. Diese gibt es in zwei unterschiedlichen Ausführungen (Wirbelwind, Liebesstrahlung). Letztere schaltet Eure Gegner durch die unglaubliche Herzenswärme Hello Kittys aus - jedoch kommt Ihr auch einwandfrei ohne besagte Extrakräfte aus. In den Levels verteilt werdet Ihr Münzen unterschiedlicher Wertigkeit finden, wobei das Einsammeln nur dann notwendig ist, wenn Ihr Kleidung und Musikstücke frei spielen wollt. Hello Kittys Lebensleiste wird durch eine Reihe von Äpfeln repräsentiert, Apfelbäume schenken Euch verloren gegangene Lebensenergie zurück. Ab und an werdet Ihr auf Kuchenmaschinen treffen, bei welchen Ihr gegen einen kleinen Münzbetrag Lebensenergie käuflich erwerben dürft. Habt Ihr Glück, findet Ihr ein leckeres Kuchenstück auch in einer zerstörten Kiste.

Besiegte Gegner hinterlassen oftmals Schlüssel, welche Euch verschlossene Türen entriegeln, durch Pfeile gekennzeichnete Schalter aktivieren Stromgeneratoren. Meist gilt es jedoch eine bestimmte Anzahl an Gegnern zu plätten, um im Level voran zu kommen. In Ego-Shooter-Manier dürft Ihr mit der Ananaskanone die wohlschmeckenden Früchte auf Eure Kontrahenten verteilen. Um gegen die Feindkohorten erfolgreich zu sein, benötigt es keiner speziellen Strategie, lediglich die Ärger-Chiefs blocken Eure Attacken mit ihrem Schild, die Endbosse benötigen eine gewisse Strategie. Der fahrende Zug kann beispielsweise nur durch Kanonentreffer ausgeknockt werden.

Grafik & Sound....

In Sachen Grafik ist "Hello Kitty - Roller Rescue" ein zweischneidiges Schwert. Zwar sind die Locations sehr abwechslungsreich in Szene gesetzt, der Farbenreichtum kann durchaus gefallen. Jedoch ist die Grafik alles andere als dem heutigen Standard entsprungen. Kindlich ist beinahe kein Ausdruck für dieses farbenprächtige Kleinkindabenteuer. Die Darstellung wirkt sehr groß dimensioniert, die Levels sind übersichtlich. Unterschiedliche Landschaftstypen wie ein Raumschiff, ein Großparkplatz oder aber eine Kühlhalle sorgen für Abwechslung im grafischen Bereich. Hübsche "Renderware"-Sequenzen erinnern an Computer-animierte Kinostreifen im Stile eines "Madagascar".

Kindgerechte Klänge wohin man hört! Auch im Musikbereich zeigt sich "Hello Kitty - Roller Rescue" von seiner kinderfreundlichen Seite. Die Melodien gehen ins Ohr, klingen jedoch alle ähnlich. Sprachausgabe wurde ins Spiel übrigens nicht integriert. Selbst die Soundeffekte entstammen direkt aus der Kindertraumfabrik.

Fazit....

"Hello Kitty - Roller Rescue" ist für Kinder, die sich für eine Konsole neu interessieren mit Sicherheit eine gute Wahl. Gewalt gibt es hier nicht, der Zauberstab knockt Eure Gegner aus, als Belohnung gibt es glitzernde Sterne. Die peppig bunte Grafik wird den meisten Kindern zusagen, ein geringer Schwierigkeitsgrad tut sein Übriges hinzu. Anzumerken sei der nicht vorhandene Umfang. Anfänger haben maximal drei Stunden bis zur abschließenden Endsequenz. Einen Multiplayer gibt es nicht. Trotz des schleichenden Spielablaufs kann das Spiel für eine junge Klientel, welche die Konsolenwelt gerade entdeckt, in die engere Wahl genommen werden. Gegen ein "Disneys Ferkels Grosses Abenteuer-Spiel" hat es natürlich nicht den Hauch einer Chance.

 

+ kindgerecht
+ gewaltfrei
+ zuckersüße Grafik
+ Extras (für Kinder)
- kurz, kürzer, Hello-Kitty
- sehr einfach
- kein Multiplayer

GRAFIK: 64%

SOUND/EFFEKTE: 60%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 59%

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