SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Infogrames

GENRE:             Fun Racer
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      4 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    2-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 25.01.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: JA

Heimlich still und leise wanderte Ende des letzten Jahres ein Titel auf Infogrames Releaselisten, der ebenfalls in der Spieleszene auf eine lange Tradition zurückblicken kann - Micro Machines. Eine Serie die immer für Spaß sorgte sobald mehrere Gleichgesinnte sich um den Fernsehbildschirm versammelten. Die Infogrames Inhouse Produktion möchte dies natürlich gerne fortsetzen und zielt erneut auf den Funracer Markt auf dem GCN, der ja leider immer noch sehr verwaist ist. Mit was also vergleicht man das Spiel im Moment? Wie bei anderen Titeln auch kann man spielerisch den Vorgänger auf dem N64 zum Vergleich heranziehen. Technisch natürlich wesentlich mehr drin interessiert den Spielspaß die Plattform wenig. Zunächst jedoch gilt es die technischen Umgebungen abzuchecken. Einen 60Hz Modus bietet das Spiel leider nicht, was man im Spiel anhand nicht zu übersehender PAL Balken zu sehen bekommt. Die Memory Card wird mit 4 Speicherseiten dagegen vorbildlich gering beanspucht. In einem kleinen HighRes Vorspann bekommt man den ersten Vorgeschmack auf die Miniflitzer, die auch hier durch die Weiten diverser Räume und Umgebungen brettern. Das typische Markenzeichen der Micro Machines. Das Spiel bietet alle Inhalte komplett in Deutsch an. Neben Texten gilt dies auch für die Sprachausgabe, welche der Spieler an bestimmten Stellen zu hören bekommt. Das Hauptmenu des für 4 Spieler gemachten Games erwartet uns zunächst mit allerlei Menupunkten. Freunden des 8 Player Supports auf dem N64 sei gesagt das dies hier nicht eingebaut wurde. Aufgrund der Umsetzung damals aber auch nichts was groß in's Gewicht fällt. Das Spiel bietet an Inhalten den Rennen Modus, den Micro Machines Modus, den Micro GP sowie das Mini Game Fang die Bombe. Allerdings sind nicht alle Modi mit bis zu 4 Spielern spielbar. Der Rennen Modus stellt den Einzelspieler dar, während es im Micro GP Modus nur zu zweit zur Sache geht. Erst im Micro Machines und Fang die Bombe Modus dürfen 4 Spieler an den Start gehen. Weitere Punkte auf dem Hauptmenu sind das Training sowie die Optionen. In diesen stellt der Spieler allerlei Dinge ein. Neben 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden kann man hier die Waffen in den Rennen aktivieren und die KI Vorgaben der enthaltenen Charakter wahlweise Ein oder Ausschalten. Dazu kommen die Sound und Rumble Einstellungen sowie die Bonusfunktionen, in denen Ihr die Spielmodi erweitern könnt oder Bonusfahrzeuge aktiviert. Natürlich muß dies alles erst erspielt werden. Für einen ersten Kontakt eignet sich das Training äußerst gut. Hier könnt Ihr zunächst einen der 8 enthaltenen Charaktere austesten. Diese 8 sind in allen Spielmodi die gleichen und bieten jeweils 5 verschiedene Fahrzeuge, die nicht Ihr wählen könnt, sondern das Spiel in den Rennen vorgibt.


Diese 5 reichen von Straßenwagen in verschiedenen Ausführungen, Jeeps, Motorrädern und natürlich den Booten. Wer auf Fahrzeuge wie dem Panzer oder den Trucks steht wird dagegen enttäuscht. Im Training wird eine Strecke vorgegeben und Ihr könnt euch mit der Steuerung befassen. Gleich geblieben ist der obligatorische Viewpoint auf das Geschehen in einer schräg von oben Perspektive, in der alle Umgebungen überdimensional erscheinen und Ihr zwischendrin die kleinen Flitzer lenken dürft. Gleich geblieben ist der Strecken Modus. Ihr steuert die Fahrzeuge über markierte Strecken, die Ihr teilweise nur leicht verlassen dürft. Kürzt Ihr extrem ab wird dies sofort geahndet und nach einer netten Explosion findet Ihr euch etwas weiter hinten wieder. Positiv das euch angezeigt wird ob Ihr es mit Abkürzversuchen übertreibt. Neben einem grünen Ausrufezeichen gibt es auch ein rotes. Jetzt sollte man schleunigst wieder auf die markierte Strecke zurück. Die Steuerung setzt sich aus verschiedenen Dingen zusammen. Zunächst dem Lenken das per 3D-Stick oder Steuerkreuz ausgeführt wird. Dazu wird mit der A-Taste Gas gegeben. Eine Bremse gibt es auch hier wieder nicht. Ist auch unnötig. Die B-Taste dient dem wesentlich wichtigeren Zurücksetzen. Geht man vom Gas bleiben die Wagen eh fast sofort stehen. Per R-Taste kann man eine von 12 Waffen und Items benutzen die auf der Strecke als Symbole herumliegen. Allerdings sind diese recht selten verteilt und in den verschiedenen Modi auch unterschiedlich aktiviert in ihrer Anzahl. Dafür wirksam und lustig wie auch im Vorgänger. Ob nun die Bratpfanne die man dem Gegner über die Rübe ziehen kann, diverse Raketen und Bombenvarianten oder der Elektroschock, der euren Wagen mit Energie umgibt, an dem jeder Gegner lustige Drehungen vollführt. Als letztes kann der Spieler per L-Taste ein sogenanntes Power Gleiten einleiten und per Y-Taste springen. Beides aber Aktionen die man nur gelegentlich nutzt. Denn die Steuerung an sich ist zunächst mal ein klares Highlight im Spiel. So wie sie in einem derartigen Spiel sein muß steuert sich der Wagen einfach und sehr direkt. Je nach Fahrzeug natürlich etwas verschieden bekommt man die Fahrzeuge sehr schnell unter Kontrolle und hat damit überhaupt keine Probleme. Egal in welche Richtung Ihr fahrt, passen sich auch die Lenkrichtungen an. Das heißt die Invertierte Steuerung, wie man sie gerne mal in diesen Games findet ist hier nicht vorhanden. Die Probleme kommen an ganz anderer Stelle. Und schon kommen wir zu den reinen Spielmodi. Für den Einzelspieler ist dies der Rennen Modus. Hier gilt es 4 Cup's mit je 4 Strecken zu absolvieren und löst diese Aufgaben nur wenn man die Pokale holt.

Beginnend mit dem Bronze Cup ist nur dieser zunächst anwählbar und nur der Gesamtsieg öffnet den jeweils nächsten Cup. Innerhalb der vor euch liegenden 4 Rennen gilt es gegen 3 Computergegner zu bestehen. Nach jedem Rennen werden Punkte vergeben, die am Ende zusammengezählt den Champion ergeben. Nicht mehr vorhanden ist ein Continue System. Das heißt Ihr fahrt die 4 Rennen jeweils hintereinander, ohne nach einem Rennen einen Neustart einleiten zu können. Vorteil das Ihr auch beim erreichen des letzten Platzes zum nächsten Rennen gelangt. Die 4 Strecken fahrt Ihr auf jeden Fall, egal wo Ihr landet. Jede Strecke führt euch über 3 Runden in denen man versuchen muß auf der Strecke zu bleiben, sowie die Gegnerschaft im Zaum halten sollte. Je nach Schwierigkeitsgrad und KI Einstellungen wird dies unterschiedlich schwer. Wobei ich sagen muß das man im Rennen Modus doch recht fix durchkommt. Problem bereiten einzig die Strecken. Nämlich dann wenn man sie noch nicht kennt. Hat man ausreichend Streckenkenntnis ist der Rennen Modus zu schnell durch. Was die 16 Strecken angeht so werden MM Fans auf ihre Kosten kommen, ohne das aber die Genialität mancher Strecken der N64 Version erreicht wird. Vor allem die Streckenlängen sind teilweise viel kürzer und weniger schwer als damals. Was man aber durchfährt macht Laune. Logischerweise geht es neben vielen Richtungsänderungen auch nach oben, nach unten und durch allerlei mechanische Umgebungen. Dabei ist die gesamte Umgebung sehr schön animiert und auch grafisch gestaltet. Satte Farben, detaillierte Objekte und viele verschiedene Umgebungen sind hier sehr gelungen. Highlight stellt mal wieder das Wasser dar, dass auch hier extrem gut gemacht ist und einen fast den Blick vom Boot nehmen läßt. Unterstützt wird die Fahraction von sehr schöner Musik. Ohne das Spiel könnte man damit zwar in verschiedenen Schlager oder Volksmusik Sendungen Karriere machen, passen aber zum Geschehen auf den Strecken und heben sich gut ab von sonstigen Racer Klängen. Die Framerate und der reine GameSpeed wissen zu gefallen, wobei ich mich schon an den PAL Balken störe, die eigentlich nicht sein müssen. Anfänglich fährt man eigentlich überall teilweise keuz und quer durch die Gegend, was verbunden ist mit allerlei Fehlfahrten und wenig guten Platzierungen. Aber wie schon erwähnt. Streckenkenntnis ist auch in diesem Spiel alles. Nach jedem Rennen gibt es die angesprochenen Sprachsamples des Gewinners. Bei Charakteren wie einer Omi, Frankenstein oder dem coolen Miami Mike klingen sie auch entsprechend. Ein bißchen fehlt mir das Drumherum. Selbst beim Gewinn des Platin Cup's gibt's nur einen kurzen Abspann und man landet sofort wieder auf dem Hauptmenu.


In diesem Modus wars das auch, da man eh nur allein spielen kann. Für wesentlich längere Spielzeit allein oder mit bis zu 4 Spielern sorgt der reine Micro Machines Modus. In diesem geht es erneut in den 4 Cup's auf den komplett gleichen Strecken wie im Rennen Modus zur Sache. Nur das hier alles im Vollbild passiert, egal wieviele Spieler mitzocken. Ziel in diesem Modus ist es 1 Bildschirm Vorsprung zu den anderen heraus zu fahren. Wer das als erstes der 4 Charaktere schafft bekommt einen Strich in seine Anzeige, die man jetzt hier links im Screen vorfindet. Gleichlaufend bekommt man Striche wieder abgezogen wenn man zu oft hinten dran ist. Vor allem mit den langsamen Fahrzeugen dauern die Rennen sehr lange. Denn zum einen gilt es 8 Striche einzuheimsen und zum anderen kann man Minutenlang mit einem Gegner innerhalb eines Bildschirmes sein, ohne das einer der beiden einen Fehler macht. Erst mit den schwierigeren Strecken ändert sich dies. Etwas unglücklich ist hier manchmal die Kamera, die nicht fest auf eurem Fahrzeug bleibt wie im Rennen Modus, sondern zwischen den beiden äußersten Fahrzeugen im Screen Platziert wird. Dadurch geht sie nicht immer mit wenn Ihr als erster um eine Kurve fahrt. Auch hier ist Streckenkenntnis wichtig. Hat jemand seine Punkteanzeige voll wird auch dieses Rennen gewertet und Punkte vergeben. Auch hier gibt es so nach 4 Rennen erst den Pokal, sofern man Erster ist. Vorteil des Modus ist das Vollbild auch bei 4 Spielern, wo das Game noch am meisten Laune macht. Der nächste Modus ist Micro GP. Dieser ist entweder allein oder auch mit einem menschlichen Partner spielbar. Hier kann man nun entweder 3 oder 2 Computergegner mitnehmen und alle Strecken in einem reinem Rennen fahren. Allein zudem noch den Modus Herausforderung. Hier kommen zu den 16 Strecken noch 8 weitere hinzu. Allerdings nicht komplett neu sind es nur angepaßte und teilweise etwas ausladendere als die 16 im Rennen Modus. Größter Unterschied ist hier aber die Kamera die nun wie bei einem richtigen Racer hinter euch sitzt. Fahrerisch macht das ganze dadurch noch mehr Laune. Denn im Herausforderungs Modus müssen ebenfalls 3 Runden gefahren werden. Ziel ist es eine vom Spiel vorgegebene oder später eure eigene Rekordzeit zu brechen. Garnicht gefallen hat mir hier der 2Player Modus, der daran krankt das der Bildschirm verktikal gesplittet ist. Gerade bei den verschachtelten und verwinkelten Kursen ist das ganze zu hektisch und erinnert an das gleiche Dilemma in einem SSX Tricky. Spielspaß kommt hier keiner auf. Eine horizontale Teilung wäre wesentlich besser gewesen. Technisch nicht minder überraschend ist der Modus Fang die Bombe. Hier geht es selbst allein auf einem in 4 Bildschirme geteilten Screen zur Sache.

Bei 4 Spielern logisch hemmt das den Spaß wenn man allein oder zu zweit spielen möchte. Ziel ist es hier in 4 Arenen seine Lebensanzeige zu retten. Jeder Spieler startet mit 3 Leben. Einer der 4, ob nun Computer oder Mensch bekommt eine Bombe auf sein Gefährt. Diese Bombe tickt langsam herunter. Bevor sie explodiert sollte man einen Gegner anrempeln um die Bombe loszuwerden. Wer sie auf der Karre hat wenn sie explodiert ist ein Leben los. Spaßig, aber durch das Splitscreen Feature nicht unendlich motivierend. Zumindest nicht wenn man allein oder zu zweit spielen möchte. Ein großer Fernseher ist hier schon vonnöten um ordentliches Gameplay zu erhalten. Eigentlich Schade. Denn vom Grundprinzip erinnert es sehr an Mario Kart mit seinem Battle Mode. Mich stören die Gameplay Zwänge und das der Spieler keinen Einfluß darauf nehmen kann. So hinterläßt das Spiel schon einen zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite stehen ordentliche Strecken, eine sehr gelungene grafische Präsentation unterstützt von passenden Klängen und einer sehr guten Steuerung. Negativ fällt auf das man allein recht schnell alles gesehen hat. Einzig der Micro Machines Modus wird wirklich länger gespielt. Der Rennen und Herausforderungs Modus ist an einem Nachmittag durch. Fang die Bombe ist mehr ein Zusatz und der Micro GP Modus macht zu zweit durch den vertikalen Splitscreen wenig Spaß. Wer nur allein spielen möchte muß das Spiel nicht haben. Mit mehreren Leuten macht zumindest der Micro Machines Modus viel Laune. Gegenüber der N64 Version bietet die GCN Version aber inhaltlich weniger. Grafisch andere Dimensionen fühlt man sich in Sachen Umfang an Mario Party erinnert. Gerade spielerisch boten die Vorgänger teilweise mehr für das Geld. Ein Titel bei dem ein Probespielen für den Interessierten notwendig ist.


PLUS - MINUS LISTE

+ Sehr gute Steuerung
+ Grafische gelungene Umgebungen
+ Sehr passender Sound
+ Micro Machines Modus
+ Modus Herausforderung

- PAL Balken
- Rennen Modus zu schnell durch
- 2Player im Micro GP Modus
- Fang die Bombe Splitscreen auch bei 1 Spieler

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Infogrames
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
78%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
73%

GESAMTWERTUNG:
71%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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