SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Sega

GENRE:             Football
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      59 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    5-8
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 26.04.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem sich Sega ja nun allen amerikanischen Volkssportarten (Basketball, Eishockey) gewidmet hat, fehlt in der Sammlung nur noch American Football. Auch wenn die NFL Europe sich langsam mausert, das Non plus Ultra ist und bleibt der Dachverband, die amerikanische NFL. Und wie schon beim Eishockey, muß sich NFL 2K3 mit der EA Konkurrenz messen lassen. Und EA´s NFL Madden 03 hat in dieser Richtung Maßstäbe gesetzt. Was bei NHL 2K3 das größte Manko darstellte, war der enorme Speicherbedarf der einzelnen Spielmodis. NFL 2K3 kommt mit weniger Anforderungen zurecht, liegt aber mit 56 Seiten (pro Spielmodi) + 3 Seiten Game Setting Bedarf trotzdem weit über dem Durchschnitt. Die angesprochenen Game Settings finden wir auf dem Hauptmenu in den Options, wo man seine persönlichen Einstellungen zum Spiel tätigt. Zum einen sind das, die Spielzeit pro Viertel (1-15 min.), der Game Speed, die Schwierigkeitsgrade (Rookie, Pro, All Pro) die man aber auch selbst anpassen kann, in dem man die Einstellungen für´s Blocken, passen, laufen, Catchen u.s.w. selbst variieren kann. Das gleiche gilt für das Wetter und den Wind. Auch die Strafenauslegung darf jeder Spieler selbst anpassen, so das man es am Ende mit großzügigen oder pingeligen Referees zu tun bekommt. Für die unterschiedliche Tastenbelegung stehen im Controller Setup 3 Möglichkeiten bereit, deren Unterschiede aber trotzdem recht minimal ausfallen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sollte aber keinem Spieler große Schwierigkeiten ins Haus stehen, mit der Padbelegung umzugehen. Der Roster Manager, der sich im Main Menu befindet, gibt dem Spieler die Gelegenheit, sich einen eigenen Spieler, Team oder Playbook zu basteln. Normalerweise kaufen sich solche Spiele nur Cracks, die diese Sportart lieben bzw. schon diverse Vorkenntnisse besitzen. Das Regelwerk für American Football ist nicht das einfachste für Neueinsteiger. Wer trotzallem sich erst mit dieser Sportart vertraut machen möchte oder muß, für den gibt es ein Practice Mode, der dem Neuling einen „leichten“ Einstieg ermöglicht. In diesem Spielmode hat man die beste Möglichkeit, die Vielzahl an Offense und Defense Spielzüge anzusehen, auszuchecken und eine Liste von Favoriten auszuwählen. Man kann sich das Wurftiming einprägen und auch die besten Allround Verteidigungsaufstellungen merken.


Das uns der Gegner im Spiel seinen Angriffszug nicht darlegt, ist die Verteidigung ein gewisses Verbanquespiel. Um seine erlernten Kenntnisse in die Tat umzusetzen, ohne das es in der Liga Punkte kostet, sollte man ein Exhibition Match vorher austragen. Für die Spieler, die sich ihre eigenen Anforderungen schaffen wollen, stellt Sega den „Situation“ Mode bereit. Dort kann der Spieler sich selbst eine Ausgangsposition schaffen, die er das ausnutzen möchte. Zum Bsp. kann man den Punktestand festlegen, der wievielte Down, an welcher Line of Scrimmage (Yardlinie) u.s.w. Als weiter Game Mode´s stehen neben der einfachen Saison, der Turnier Mode, die Play Off´s und der beliebte Franchise Mode zur Auswahl. Während sich der Saison Mode nur über eine Saison erstreckt, erlaubt der Franchise Mode eine Fortdauernde Spielzeit, mit der Weiterentwicklung der Spieler. Wer den Franchise Mode spielen möchte, der stellt vorher fest, was man als Spieler selbst übernehmen möchte, oder welche Tätigkeiten der Assistent Coach erledigen soll. Ob nun das Spieler verpflichten, Verträge verlängern oder Free Agents ins Team holen. Doch solche Augaben übernimmt man als Spieler lieber selbst, weil man am besten einschätzen kann, wen oder was die Truppe benötigt. Bei der Teamauswahl bekommt man ein Listing über die Fähigkeiten der Mannschaft, was die Offense, Defense betrifft, welches Ranking die Truppe bei Lauf- oder Passspiel belegt u.s.w. Nun darf man sich selbst als Coach namentlich verewigen und sogar sein Aussehen anpassen. Das Trainer Menu wird als Büro dargestellt, wo man seine Vorbereitungen für eine erfolgreiche Saison tätigt. Der Kalender verinnerlicht den Spielplan der Liga, wobei das eigene Team mit einem Kästchen markiert ist. Entfernt man den Haken in dem Kästchen, spielt man das Match nicht selbst, sondern simuliert es, wie den Rest der Liga. Das Front Office bringt den Spieler zum Team, wo man Einblicke erhält, was die Verträge jedes einzelnen Spielers betrifft, welche Positionen im Team noch nicht ausreichend besetzt sind und wer vom aktuellen Kader nicht mehr benötigt wird und „verscherbelt“ werden soll.

Wenn man den Punkt Verträge (Contracts) anwählt, soll man, laut Handbuch, über die Z Taste zum Free Agent Menu gelangen. Nur erkennt das Spiel nicht den Z Button. Sieben Pad´s mußten herhalten, um das auszuprobieren und bei keinem dieser Pad´s wurde der Z Button erkannt. Somit entzieht sich dem Spieler die Möglichkeit, seine Unzulänglichkeiten im Team mit neuen Leuten auszugleichen. Man kann zwar zwischen den NFL Teams Spieler traden, nur geht der Tausch dann negativ aus, weil das andere Team für einen seiner Spieler zwei andere Spieler möchte. Man macht also nur „miese“ dabei. Wer aber trotzdem den Franchise Mode startet und auch mit einer unvollständigen Mannschaft antritt, den können die Verletzungen schwer ins rudern bringen. Und da Football keine körperlose Sportart ist, treten die Verletzungen häufig auf und dauern dementsprechend lange. Nach einer Saison werden zwar frische Rookies verpflichtet, aber mit einem Rookie schafft man keinen Qualitätsschub. Zum Vergleich hat ein Topspieler einen Overall Wert von ca. 95 und ein Rookie kommt im besten Fall auf 52. Dieses Manko, des fehlenden Free Agent Mode, wirkt sich direkt auf das Spiel aus und läßt das Game in seiner Wertung ganz tief rutschen. Denn damit schafft man einen Motivationsabruch der besonderen Art. Der Game Plan verschafft dem Spieler einen Einblick in die Verletztenliste, wo die Dauer und die Art der Verletzung angezeigt wird. Die Depht Chart geben uns freie Hand bei der Aufstellung der Mannschaft, wo wir die Reihenfolge der Spieler festlegen dürfen. Der Coaching Plan legt fest, welche Art des Spiel wir bevorzugen. Soll unsere defense mehr auf gegnerisches Laufspiel achten oder wollen wir selbst mehr Passspiele durchziehen u.s.w. Die CoachCard spiegelt unsere Erfolge mit unserem Team wider oder auch die Misserfolge. Die Statistiken liefern uns Informationen über die gesamte Liga bzw. unser eigenes Team. Welcher Running Back hat wieviele Yard gelaufen, wer hat wieviele Touchdown geschafft u.s.w. Die Optionen sind noch einmal die gleichen wie schon im Hauptmenu und können auch von hier noch einmal überarbeitet werden. Jeder Saison beginnt mit der Vorsaison, wo man noch einmal sein Können unter Beweis stellen kann und die verschiedensten Spielzüge ausloten kann.


Um das Feeling für den Kick Off, Punt und Field Goal zu bekommen, sollte man einige der Spiele in der Pre Saison absolvieren. Der Wind und die Härte des „Schußes“ beeinflußen nämlich auch direkt das Spielgeschehen. Und den Powerbalken optimal zu treffen, das der Kicker (Punter) das „Ei“ weit und in die vereinbarte Richtung befördert, ist nicht ganz so einfach. Die verschiedenen Offense- und Defensestrategien werden mit dem Stick ausgewählt und man sieht dabei die Aufstellung und Bewegungsrichtung der eigenen Männer. Nachdem die angreifende Mannschaft Aufstellung genommen hat, kann man mit der R Taste eine Spielfeldübersicht schalten, so das man sieht, ob ein Gegner ohne Bewacher bleibt. Sollte das so sein, kann man mit der Y Taste noch einige kleinere Umstellungen vornehmen. Wer ganz akribisch vorgehen möchte, kann im Pausenmenu jedem Gegenspieler eine „Manndeckung“ verpassen. Dazu werden die einzelnen Daten der Spieler eingeblendet und man sucht sich aus der eigenen Truppe ein ebenbürtigen Typen aus. Im Pausen Menu kann man auch ganz bequem die Kamerapositionen ausloten und sich dann für eine der 5 Möglichkeiten entscheiden. Grafisch nimmt sich das Game nichts mit der direkten Konkurrenz von EA, auch die Kommentatoren bleiben sachlich und erläutern die Situationen und Spielzüge vorbildlich. Einzig etwas mehr Hingabe bei der Kommentierung wäre wünschenswert gewesen. Das Publikum dagegen geht richtig mit. Wenn das Heimteam in Schwierigkeiten steckt, ertönen laute „Defense, Defense“ Rufe. Damit schafft sich eine richtig gute Atmosphäre. Spielerisch liegt ja vieles in den Händen des Spielers, ob ein Angriff erfolgreich ist oder nicht. Doch es geschehen mir persönlich zu viele Interceptions (Ballabfangen). Die eigenen Cracks erscheinen oft etwas tappsig beim Ballfangen, so das man unbedingt einen neuen Wide Reciver haben möchte, doch damit wären wir wieder beim oben angesprochenen Problem. Und wenn der eigene durchschnittliche Spieler erhebliche Probleme mit dem Ball hat, dann beginnt der Spaßfaktor in den Keller zu gehen. Weil man mit diesen Leuten nie auf einen grünen Zweig in der NFL kommt.

Grafisch, spielerisch und akustisch gehört Sega NFL 2K3 zum gehobenen Durchschnitt, auch wenn kleine Dinge (wenig Jubelposen, etwas emotionslose Kommentierung) stören, sind das nicht die Dinge, die das Game so schlecht abschneiden lassen. Mit einer kleinen Erkennung des kleinen Z Buttons hätte man die 80´er Region locker erreicht, doch so fällt das Game tief, weil der entscheidende Motivationsfaktor fehlt. Schade Sega, so bleibt EA ´s Madden 03 doch der interne Superbowl Gewinner.


PLUS - MINUS LISTE

+ viele Spielmodis
+ gute Grafik und Spieleranimationen
+ gräuschvolle Stadionatmosphäre
+ viele kleine Details (Rookiebeobachtung, Manndeckung u.s.w.)

- fette 56 Seite MemCard Speicher pro Spielmodi
- Spielkommentatoren etwas zu emotionslos
- Spiel komplett englisch
- fehlende Z Button Erkennung (fehlender Free Agent Mode)

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Infogrames
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Madden NFL 2003

WERTUNG

GRAFIK:
83%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
75%

GESAMTWERTUNG:
68%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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