SYSTEM:           GCN-PAL
ENTWICKLER:
Point of View

GENRE:             Hack'n Slash
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    3-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 11.12.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Habt Ihr die Nase voll von komplexen, viel zu anstrengenden Spielprinzipien, die das Spieler-Hirn zum Kochen bringen? Seid Ihr genervt von ausufernden Spielwelten in denen man den Überblick regelrecht verliert und nicht mehr weiß was "oben" und was "unten" ist? Überdrüssig vom Kommerz-Einerlei mit dem Drang nach einem seichten, eingängigen Spielprinzip? Dann hab ich hier etwas für Euch: Scorpion King - Aufstieg des Akkadiers ist der typische Gegenpol zu oben beschriebenen Gemütszuständen. Eingängiges Spielprinzip, Rätselkategorien im Bereich für 4-jährige und das alles gewürzt mit einer deftigen Prise Prügelspass, ausgeführt von unserem muskelbepackten, unwiderstehlichen Riesenmacho Mathayus, bekannt aus dem gleichnamigen Kinofilm sowie GBA-Spiel. Doch unser Abenteuer beginnt mit einer typischen Geschichte, prädestiniert für solch eine Art von Spiel: König Urmhet, Gebieter über den Stamm der Akkadier, ihres Zeichens Meuchelmörder, die für das Gute kämpfen, entscheidet sich für Mathayus, einen seiner besten Kämpfer um ihn in den Kampf zu schicken. Wie immer droht Unheil, entsprungen aus den üblen Machenschaften des Zauberers Magus, der das Land mit Dunkelheit überziehen will. Da das Ende der Akkadier somit kurz bevor steht, liegt es nun an Mathayus, eine weitreichende Bürde auf seine Schultern zu laden, die ihn bis in die Unterwelt führen wird. Ebenfalls verstrickt in die Geschichte sind Rama und Jesup, Mathayus' Brüder und somit alles was er noch besitzt. Mit diesem Hintergrundwissen machen wir uns auf in ein Spiel voller Kämpfe, die aber eins gemeinsam haben: sie machen mächtig viel Spass und genau das wollen wir doch! Im Spiel angekommen erwartet uns das Hauptmenü mit den Unterpunkten "Neues Spiel", "Spiel laden", "Optionen" sowie "Bonus". Unter den Optionen können die Sounds sowie Musikeinstellungen vorgenommen werden, ebenso wie der Rumble-Effekt nach Belieben ein- sowie ausgestellt werden kann. Um ein Spiel zu speichern, benötigt man gerade einmal schlappe 2 Speicherblöcke, ebenso positiv die Tatsache dass der 60 Hz-Modus unterstützt wird. Im Spiel selbst angelangt, wird man erst einmal behutsam in die Spielmechanik innerhalb des Akkadier-Dorfes eingeführt. Verschiedene Trainer stellen Eure Kampfpartner dar, an denen man unterschiedliche Aktionen wie den Angriff ("A" und "B"-Tasten), den Spezialangriff ("Y"-Taste) sowie die Abwehr ("L"-Taste) erlernt. Mit "R" hat man die Möglichkeit eine geheime Bewegung auszuführen, die besonders mächtig ist. Wenn ich ehrlich bin, habe ich diesen Button aber kein einziges Mal im Spiel selbst benutzt. Der C-Stick dient zur Kamerabewegung, obwohl diese einen Kritikpunkt im Spiel darstellt.


Oftmals schwenkt die Kamera zwar hinter unseren Protagonisten, steht man aber an einer Wand, hat die Kamera keine Möglichkeit diese zu durchdringen, mit dem Resultat dass die Sicht auf das Kampfgeschehen eingeschränkt, teilweise auch regelrecht behindert wird. Ein Punkt den man besser hätte hinkriegen müssen. Im weiteren Spielverlauf überwiegen aber die positiven Situationen, lediglich ein fader Beigeschmack bleibt. Das Spielprinzip an sich ist schnell erklärt. Mathayus besitzt vier unterschiedliche Waffenkategorien, die er ganz nach Belieben einsetzen kann, wobei die Effektivität der Waffen variiert. Panzerhandschuhe sind bei weitem nicht so kraftvoll wie Einhand-Schwert, diese wiederum aber bei weitem besser als Mathayus' Speerwaffen. Die durchschlagenste Kategorie an Waffen sind die Zweihand-Schwerter, die zwar eine gewisse Zeit zum Ausholen benötigen, jedoch zeigt sich das Resultat aber positiv in den Reihen der Gegner wider. Mit dem Steuerkreuz lassen sich die Waffen durchschalten, wobei man von jeder Gattung innerhalb des Spiels bis zu sechs Vertreter findet. Den Höhepunkt an Haudegen stellt zweifelsohne das Osiris-Schwert dar, ohne das man sich besser nicht vor den Endgegner trauen sollte ;-) . Ausgerüstet mit einem Panzerhandschuh macht man sich nun auf die Reise, das Böse zurück in seine dunkle Behausung zu vertreiben. Dabei begegnen dem Spieler, beinahe ohne Unterbrechung, Abgesandte des Zauberers Magus. Gewöhnliche Beduinen wechseln sich ab mit blutrünstigen Hunden sowie sphinxähnlichen Bösewichtern. Ebenso trifft man auf eine Vielzahl an Schlangenarten, feuerschießende Schergen ebenso wie diabolische Bogenschützen, erschaffen durch die Magie von Magus. Auch Frauen sollen als Gegnerinnen nicht fehlen, aber sei's drum - was tut man nicht alles für das Gute ;-) ? Um aus einem Levelbereich weiterzukommen und durch die nächste Tür gehen zu können, muss man das Gebiet von allen Feinden befreit haben. Am oberen mittleren Bildrand findet man die Anzahl der noch zu erledigenden Gegner. Hat man diese besiegt, geht's weiter in den nächsten Abschnitt. Die Gegner tauchen mit der Zeit im Gebiet auf, fünf Feinde, die auf einmal Mathayus attackieren sind keine Seltenheit. Ebenfalls trifft man auf Gebiete in denen bis zu 60 Gegner besiegt werden müssen um im Level weiter voran zu schreiten. Mit der Zeit wird die Feindesschar immer stärker, die Waffen lassen in ihrer Wirkung ein wenig nach. Zwar kommt es selten zum spielerischen Ableben, die Lebensleiste wird aber oftmals beansprucht. Diese befindet sich am linken oberen Bildschirmrand, wobei man sie mit der Zeit erweitern kann. Unterhalb der Leiste befinden sich acht Kreise, die pro rot aufgefülltem Kreis eine weitere Lebensleiste darstellen.

Im späteren Spielverlauf eine - ohne Widerworte - essentiell wichtige Angelegenheit. Zusätzlich besitzt unser Held eine Ausdauer-Anzeige, die man für besondere Spezialangriffe einsetzen kann. Für das Vorankommen im Spiel aber bei weitem nicht so wichtig wie die gewöhnlichen Schlag- und Trittarten. Um das Spiel ein wenig zu erleichtern, gibt es im Spiel gewisse, markierte Bodenstellen, die ein gewisses Extra wie eine dauerhafte Kraft- beziehungsweise Vitalitätserhöhung nach sich ziehen. Feinde hinterlassen meist Heilungsitems sowie Giftheilungen, die besonders bei Schlangenbegegnungen sehr effektiv sein können. Gefallen hat mir, dass man die hinterlassenen "Fundstücke" nicht selbst aufsammeln muss, da sie selbständig den Weg zu Mathayus finden und daher eine Menge an Rennerei erspart bleibt. Als zusätzlichen Schutz gibt es unterschiedliche Schilde, die vom stinknormalen Holzschild bis zum edel-glänzenden Goldschild reichen. Zwar ein netter Zusatz, häufig eingesetzt habe ich die Schilde hingegen nicht. Meine Schlagtasten und deren Kombination untereinander haben mich sicher ans Ende des Spiels geführt, zwar mit ein paar Hindernissen, jedoch wurde das Spiel niemals unfair geschweige denn langweilig. Sogar Magus, der Endgegner beziehungsweise seine Verkörperung des "Gottes Set" haben mich nicht verzweifeln lassen. Ein Punkt, den ich dem Spiel sehr hoch anrechne. Freunde von Bonusmaterial können auch zufrieden sein, da man mit der angebotenen Fülle andere Spiele bei weitem in den Schatten stellt. Teilweise zwar nur Konzeptzeichnungen vom Spiel, gibt es hier aber auch Videos sowie schöne Umgebungsbilder zu erspielen. Insgesamt stolze 195 Extras an der Zahl. Um diese zu erspielen, sammelt man im Spiel rote Rubine ein, die über die Levels verteilt sind. Wenn man in den Genuss aller Bonusmaterialien kommen will, sollte man alle 360 Rubine sein Eigen nennen können. Neben der ständigen Kampfaction, sind - wie bereits erwähnt - die seichten Rätsel ein weiterer Teil des Spielgeschehens. Da sie eindeutig auch von Kleinkindern gelöst werden könnten, aber eigentlich nicht der Rede wert. Typisches Beispiel eines Scorpion King-Rätsels: Am Boden befindet sich ein Druckschalter, links, ein wenig abseits von diesem, sieht man einen großen Topf. Schwupps hat man diesen darauf platziert, erscheint eine Treppe, die man "erklimmt" um oben angekommen das selbe Prozedere zu vollbringen. Ich muss schon sagen dass man sich hier auf die Kampfaction beschränken hätte sollen. Die Rätselkost ist anscheinend nicht die Stärke der Entwickler. Aber sei's drum, Spass macht es trotzdem und wirklich nicht zu wenig.


Zwar beschränkt sich der Sound auf absolute Durchschnittskost, während des Spiels fällt dem kämpfenden Spieler das Gedudel überhaupt nicht mehr auf. Positiv überrascht hat mich die deutsche Sprachausgabe, die zwar keine Preise einheimsen, dafür aber im Allgemeinen überzeugen kann. Teilweise überschneiden sich zwar einige Satzstücke unterschiedlicher Gesprächspartner, was nicht unbedingt toll wirkt, insgesamt gesehen aber vernachlässigbar. Bei der Grafik bin ich ehrlich gesagt enttäuscht. Obwohl die Schauplätze verschiedenste Orte darstellen (sandige Ortschaften, riesige Paläste sowie die düstere Unterwelt) und bei dementsprechender Präsentation wirklich toll gewirkt hätten können, haben sich die Entwickler auf das Prinzip des Minimalismus versteift. Möglichst wenig Aufwand verspricht aber nicht immer die bestmöglichen Ergebnisse, liebe Entwickler! Egal ob man die meist öde Texturarmut betrachtet oder die nicht perfekt wirkenden Animationen: Die Grafik bedarf einer regelrechten Zwangsinspektion. Teilweise dachte ich ein N64-Spiel im Schacht zu haben, die verwaschenen Texturen tun ein übriges hinzu. Höhepunkt der grafischen Schwächen war die Endsequenz mit Magus: Der Erzfeind steht vor mir und will mir doch weismachen wie toll er sei. Plötzlich ein kleiner Grafikfehler und schwupps steht Magus einen halben Meter neben seiner ursprünglichen Position. Das ganze Schlamassel noch einmal, verfeinert mit einer miesen Synchronisation seitens der Figuren (Ton erlischt, Figuren sprechen weiter), fertig ist der Grafiksalat! Aber Grafik ist bekanntlich nicht der tragende Teil des Spielspasses. Zwar wichtig, aber wenn das Spielprinzip stimmt, kann ich auf die perfekte Grafik gut und gerne verzichten. Insgesamt gesehen macht Scorpion King eine Menge Spass, beschränkt sich aber größtenteils auf die besagten Schlagknöpfe "A" und "B". Fans eines schnellen Knopfes sollten aber auf jeden Fall einen Blick darauf werfen, da der Schwierigkeitsgrad stimmt und die Kampfaction sehr viel Spass bereitet. Nichtsdestotrotz zieht die Grafik die Wertung ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Steuerung ist gut gelungen, lediglich das besagte Kameraproblem. Fans von Diablo-Schlachten und Freunde von "The Rock" alias Mathayus sollten unbedingt zugreifen und dürfen der Endwertung gerne noch einmal fünf Pünktchen anrechnen. Mit ein bisschen mehr Feinschliff wäre die 80er Marke gut und gerne drin gewesen.

PLUS - MINUS LISTE

+ gute Filmlizenz
+ eingängige Waffenaction
+ viel Bonusmaterial
+ hübsche Grafik
+ bemühte, gute Sprachausgabe
+ riesiges Gegneraufkommen

- teilweise schlechte Kamerapositionierung
- veraltete Grafik
- kein 100% stimmiger Sound

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
61%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
72%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
79%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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