SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Equinoxe/Check six

GENRE:             Jump'n Run
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:     8 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    2-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 15.12.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Seit Vivendi's kleiner Drachen Spyro den GBA unsicher gemacht hat, bin ich ein überzeugter Fan des lila Burschen. Beide Spiele standen auf dem GBA für jede Menge Spielspaß und Langzeit Motvation. Verpackt in eine sehr schön Grafik gehört er dort zu den Top Titeln. Nun wagt sich Spyro auch endlich auf den GameCube und avancierte damit zu einem meiner meisterwarteten Titeln im Weihnachtsgeschäft, wenn man bei der Masse an Spielen davon noch sprechen kann. Sein Kumpel aus eigenem Hause Crash Bandicoot legte die Meßlatte auch nicht sonderlich hoch und Spyro wagt den Angriff auf Taz Wanted und natürlich Mario Sunshine. Nach dem Einschalten wartet man auch hier vergeblich auf den 60Hz Modus, was sich später in einigen Bereichen durchaus als wünschenswert heraus gestellt hat. Mit 8 Seiten auf der Memcard kann man leben und darf als erstes die Sprache wählen. Natürlich ist deutsch dabei was Texte und auch die Sprachausgabe angeht. Hier hebt sich das Spiel z.b. von einem Crash deutlich ab. Ein großes Lob gibt es für die Sprachausgabe im Spiel was ihre Sprecher und Betonung angeht. Sie ist gelungen und unterscheidet sich von Charakter zu Charakter. Bevor es losgeht legt man sein Savegame an, wobei 2 verschiedene möglich sind. Ein Hauptmenu in dem Sinne gibt es in diesem Spiel nicht. Das übernehmen andere Dinge im Spiel. Zunächst jedoch darf der Spieler die Story in Form eines langen und gelungenen Vorspanns verfolgen. Zum Abschluß des "Jahr des Drachen" bekommen alle jungen Drachen eine Belohnung in Form einer eigenen Libelle. Nichts anderes ist der kleine Spyro, und wir erleben die Begegnung mit seinem kleinem Freund Sparx, der auf dem GBA auch schon Spyros Begleiter war. Völlig aus dem Häuschen wird die Feier plötzlich unterbrochen und der Schurke Ripto taucht wie aus dem Nichts auf. Sein Unheilvoller Plan ist alle Libellen im Drachenreich zu stehlen, ohne deren Begleitung die Drachen nicht glücklich leben können. Sein Plan gelingt und nur Sparx kann sich vor seinem Zugriff retten. Helle Aufregung im Drachenreich ist nur Spyro in der Lage, zusammen mit Sparx Riptos Schergen aufzuhalten und alle Libellen wieder einzufangen. Wirklich stimmig gemacht werden hier schon die ersten Parallelen zu einem Spiel namens Banjo Tooie sichtbar. Was sich übrigens durch das ganze Spiel ziehen sollte. Fans des Bären sollten also vielleicht etwas genauer lesen. Von nun an gilt es für Spyro insgesamt 90 Libellen im gesamten Drachenreich zu finden und einzufangen. Das Bild schwenkt um und der Spieler findet sich in der Hauptwelt des Spiels wieder. Diese Hauptwelt dient dem Entdecken und Öffnen verschiedener anderer Welten. Dabei bieten die Entwickler dem Spieler das was dieses Spiel auszeichnet.


Ein Jump'n Run in voller 3D Umgebung, das wie Banjo Tooie fast schon Adventure Charakter besitzt und durch das Libellen und Kristalle Feature den Sammeltrieb des Spielers fördert. Insgesamt findet man im Spiel 9 Welten, der erst nach und nach geöffnet werden können. Was bei Mario die Shines sind bei Spyro die Libellen. Um eine neue Welt zu Öffnen muß er eine bestimmte Anzahl an Libellen besitzen. Aber dies beschreibt nur einen kleinen Teil des Spiels. Zunächst wird der Spieler in der Hauptwelt immer wieder mit Sparx konfrontiert, der ihm in seine typischen Art alles mögliche zur Steuerung und dem Spielsystem erklärt. Auch später im Spiel tritt er immer dann auf den Plan wenn es neues zu entdecken gilt. So wird euch zu Beginn die Steuerung erklärt. Ihr steuert Spyro mit dem 3D Stick wie ein Adventure und könnt per A-Taste springen. Drückt man die A-Taste nochmals schwebt der kleine Drachen. Schwebt man zu einer Kante die man offensichtlich nicht schaffen würde kann man per Y-Knopf am Ende diese Kante erklimmen. Ein Feature das auch in der GBA Version vorhanden war. Der B-Knopf dient dem Spieler für Spyros Ramm Attacke. Jetzt senkt er sein Haupt und rennt gegen alles was er zerstören könnte. Seien es Gegner oder verschiedene Objekte. Positiver Nebenaspekt, das man so die teilweise sehr großen Welten schneller durchlaufen kann. Die X Taste dient dem berühmten Spyro Atem. Auch in seinem GCN Abenteuer sind diese dabei. Allerdings verfügt Spyro zu Beginn nur über den Feueratem. 4 weitere muß der kleine Racker erst finden. In Form ganz spezieller Kristalle findet er diese in den verschiedenen Welten verteilt und muß diese zur großen Drachenstatue in der Hauptwelt bringen und bekommt die neue Fähigkeit. Per L-Taste schaltet man diese durch, die links im Screen angezeigt werden. Die Y-Taste dient einem Rundumblick, falls man doch erstmal die Gegend erkunden will. Der C-Stick definiert wie bei Mario die Kamerasteuerung was deren Ausrichtung angeht. Teilweise aber die gleichen Schwächen wie beim Klempner wenn es um enge verwinkelte Ecken geht. Aber weit weniger kritisch. Drückt der Spieler jetzt die Starttaste gelangt er in das Pausenmenu, das schon eher dem Hauptmenu ähnelt. Hier kann er wichtige Dinge verstellen. Seien es die Soundeinstellungen, die Zentrierung des Bildschirms oder das Rumble Feature. Wesentlich wichtiger und in meinen Augen der Motivationspusher im Spiel ist der Atlas. Er bringt euch alle relevanten Daten, erreichte Dinge und geöffnete Level zum Vorschein. Angefangen über eine Gesamtübersicht mit einer immer gerne genutzten Prozentzahl. Desweiteren kommen hier wieder die kleinen Kristalle zum Einsatz die Spyro im Verlauf des Spiels immer wieder finden kann.

Entweder sie liegen offen herum oder verstecken sich in Gegnern, Krügen oder sind unter Wasser zu finden. Immerhin 7000! dieser Kristalle kann der Spieler finden. Blättert man im Atlas weiter kommt man zur Levelübersicht, die euch alle geöffneten Welten mitsamt gefundener Libellen und Kristallen anzeigt. Ein geniales Feature findet man hier ebenfalls. Hat man in der Hauptwelt eine neue Welt geöffnet erreicht man diese normalerweise in dem man deren Eingang jedesmal aufsucht. Durch die Upgrades und die Möglichkeit die Welten so oft besuchen zu können wie man will würde das ganze in nerviger Rennerei ausarten. Dem hat man entgegengewirkt. Man kann hier in der Welten Übersicht die gewünschte anwählen und Schwupps wird man an den Anfang dieser gewählten gebeamt. Auch wenn ich mir wieder den Unmut einiger zuziehe. Aber zieht mal die Zeit ab in einem Starfox, die nur für das Laufen zwischen den Welten draufgegangen ist. Das man an einem Spyro länger spielt ohne diese langwierigen Laufwege zu haben spricht eine gewisse Sprache. Aber das nur mal am Rande. So entstehen eigentlich kaum langatmige Stellen. Als Abschluß kann man sich im Atlas nun jede Welt auch noch einzeln anschauen und bekommt jede Libelle mit einem Art Auftrag angezeigt. So beginnt das Spiel sehr leicht und Spyro findet sein erstes Atem Upgrade - den Bläschen Atem. Erst mit diesem kann er die Libellen überhaupt einfangen. Die Libellen selber sind entweder frei erreichbar oder in vielen Aufgaben versteckt. Hier ähnelt das Spiel wieder sehr einem Banjo Tooie. Ihr betretet eine Welt, lauft herum und entdeckt zum einen vielerlei Locations und Tore. Die Welten haben mir bis auf wenige Ausnahmen sehr gut gefallen und sind teilweise größer als in einem Super Mario Sunshine. Banjo Tooie Ausmaße erreichen sie ebenfalls in einigen Fällen. In mehrere Bereiche eingeteilt müßt Ihr diese durchlaufen. An bestimmten Stellen trifft Spyro auf die kleine Fee Zoe, die einen Rücksetzpunkt markiert. Diese werdet Ihr auch brauchen. Denn Gegner und Stellen an denen Spyro auch draufgehen kann gibt es ebenfalls genug. Dabei stellt Sparx erneut das Lebensfeature von Spyro dar. Er definiert seine Trefferpunkte, die man anhand der Farbe von Sparx immer erkennen kann. Was auf dem GBA nicht immer erkennbar war, ist hier kein Problem. Auffrischen kann man die Energie jederzeit in dem Spyro kleine umherstreifende Wesen rammt oder wegbruzelt. Sie geben einen Schmetterling frei, den sich Sparx holt und so einen Trefferpunkt dazu bekommt. Ebenfalls ein schönes Feature mit Sparx ist die Tatsache das er in der Nähe liegende Kristalle für Spyro einsammelt. Bei 800 Kristallen pro Level nimmt das Einsammeln viel Zeit in Anspruch und wird so manchmal etwas leichter.


So lauft Ihr also wie mit einem Banjo die Welten ab, aktiviert mechanische Abhängigkeiten, killt Gegner ohne Ende und trefft immer wieder auf Personen die irgendein Problem haben und euch um Hilfe bitten. Wie in der Inselwelt, wo es gilt 4 gefangene Touristen zu retten in dem man bestimmte Schalter findet und aktiviert. Schön verteilt über die Insel hat man kein Zeitlimit und kann dies in Ruhe tun. Zeitfeature gibt es aber auch und definieren im Spiel eine sehr große Abwechslung, die mir ebenfalls mehr als gut gefallen hat. Wie schon angesprochen findet man in jeder Welt verschiedene Tore, die mehr oder weniger schwer zu erreichen sind. Einmal hier drin gibt es 2 Varianten an Aufträgen. Zum einen reine Geschicklichkeitsparts wie z.b. Abfahrten in der Eiswelt, mit einer Spitfire einen Angriff der Riptocs abzuwehren oder auch mal in einen Panzer zu steigen. Hier gilt es dann meist eine Anzahl an Gegnern innerhalb eines Zeitlimits zu erwischen. Da man es immer wieder spielen kann versucht man es auch öfters. Highlight stellen aber die Rennstrecken dar. Erreicht Spyro eine solche kann er unter 2 Varianten wählen. In der ersten gilt es auf einer Locationmäßig völlig neuen Strecke 4 Teilaufgaben innerhalb von 2 Minuten zu lösen. Das reicht über das durchfliegen von Ringen, dem erledigen von Gegnern in der Luft und am Boden und anderer Dinge. Immer 4 verschiedene Teilaufgaben, die wie man mit der Zeit merkt in einer bestimmten Reihenfolge gelöst werden müssen. Nur wenn man alles gelöst hat bekommt man als Dank auch eine Libelle. Die zweite Variante ist ein reines Rennen gegen die Cracks der Umgebung. Natürlich in der Luft fliegend müssen Ringe durchflogen werden und nur das finden von Beschleunigern hilft hier um zu Siegen. In der Himmelswelt konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Über einer Rainbow Road muß man hier gelbe Sterne wegbrutzeln und auf der Regenbogen Strecke kleine Karts zerstören. Ich denke Ihr wißt auf was hier angespielt wird. ;-) Aber eben im lustigen Rahmen. Hier läßt man teilweise recht viel Zeit und erinnert an das 8 rote Münzen nach Zeit Feature in einem Mario Sunshine. Schade das man die Rennen nicht einzeln über ein Bonus Menu anwählen kann. Manche machen sehr viel Spaß, so das man sie auch öfters mal spielen würde. Was die Fortbewegungen angeht darf z.b. auch getaucht werden. Dabei kann Spyro unendlich unter Wasser bleiben und läßt sich auch hier mit einer wunderbar weichen Steuerung bewegen. Einzige Stellen wo man gerne mal flucht sind wirklich die Schwebe Einlagen zu manchen Kanten, an denen man im richtigen Moment Y drücken will. Ihr wißt wie das ist wenn man eine solche Stelle mehrmals schon abgelaufen ist und schnell schnell weiter will. Dann geht's meist schief. ;-) Ansonsten gibt es über die Steuerung kein Wort der Klage.

Durch die großen Welten ist der Entdecker Drang wie in einem BT oder DK64 recht groß. Setzt ein Mario mehr auf die Geschicklichkeit auf engstem Raum ist in Spyro der Adventure Part ausgeprägter. Ohne Zeitdruck sammelt man Kristalle und sucht nach den Libellen. Was sich angenehm auf die Spiellänge auswirktt. 15 Stunden um zumindest die Welten mal gesehen zu haben sind nötig. 25-30 Stunden braucht der Spieler aber um alle 90 Libellen wirklich zu fangen. Von den Kristallen rede ich mal nicht. Geht einem eine Welt mal auf den Nerv wechselt man per Atlas fix zu einer anderen. Verschiedene Welten sind dabei richtig Klasse gelungen. Vom Design her und auch grafisch. Besonders angetan war ich dabei von der Himmelswelt. Sie erinnert sehr an Mario64 und bietet weiten Auslauf. Viele in der Luft befindliche Gebäude gilt es zu erreichen und der Anspruch in Sachen Geschicklichkeit ist hier sehr hoch. Aber auch die Inselwelt mit ihren Unterwasser Einlagen macht sehr viel Spaß. Freunde einer kompletten Eiswelt werden auch in einem Spyro erhört. Dazu wird der Spieler mit einer sehr gelungenen Grafik verwöhnt. Wiegesagt 2 Welten sind dabei die mir weniger gefallen ist der Rest passend zu so einem Spiel und bietet satte Farben, reichlich Effekte und Texturen. Was mich aber auch zum größten Kritikpunkt im Spiel bringt - der Framerate. Es gibt einige Stellen im Spiel in denen man kleine Ruckler bei Bewegungen erkennt. Immer wieder trifft man auf diese. Es ist wie bei einem Need for Speed. Sie beinflussen zwar die Spielbarkeit wenig, ist aber nicht optimal und muß daher auch erwähnt werden. Wäre das nicht gewesen hätte ich kein Problem dem Spiel auch eine hohe 80er Wertung zu geben. Dazu kommen die Ladezeiten die mir ebenfalls nicht gefallen haben. Verläßt man eine Welt, betritt eines der Tore oder wechselt von Hand zwischen den Welten vergehen immer ein paar Sekunden zuviel. Bedingt auch dadurch das immer wieder gespeichert wird in diesen Momenten. Über das Pausenmenu kann aber auch jederzeit von Hand gespeichert werden. Tut man dies mitten in einer Welt fängt man bei einem Laden des Spielstandes aber am Anfang der Welt wieder an. Passend zu eigentlich allen Welten ist der Sound. Bei weitem nicht aufdringlich, wird der Spieler aber unterhalten und das spielerische wird immer wieder trefflich unterstützt. Durch den Charakter und die Umgebungen ist Spyro ein liebenswertes Spiel, das die ganze Familie spielt. Ich möchte hier klar betonen das auch ältere Spieler mit diesem Game trotz der Kritik viel Spaß haben werden. Zwar nicht ganz Banjo Tooie Umfänge ist das Spiel mit Rare's N64 Hit sehr oft vergleichbar und damit eigentlich weniger mit einem Mario. Ein moderater Schwierigkeitsgrad, der jung wie alt fordert hält den Spielspaß sehr hoch. Von Anfang bis zum Ende. Durch die vielen Freiheiten die dem Spieler an die Hand gegeben werden ein idealer Zeitvertreib für kalte Winterabende. Wäre da nur nicht das Frameraten Problem, das dem Spiel einige Punkte kostet. Trotzdem ist das Game eine dicke Empfehlung wert.


PLUS - MINUS LISTE

+ Große Welten
+ Sehr viel Abwechslung
+ Sammelfeature ausgeprägt
+ Verschiedene Vehicle steuerbar
+ Grafik/Sound sehr gelungen

- An einigen Stellen Frameratenproblem
- Ladezeiten bei Welten Wechseln

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Donald Duck Phantomias
- Crash Bandicoot
- Scooby Doo
- Taz Wanted
- Super Mario Sunshine
- Sonic Adventure 2
- Donald Duck Q.A.
- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
72%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
79%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
75%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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