SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Team17

GENRE:             Action
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      10 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-10
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 21.11.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Die kleinen, lieblichen Würmer sind wieder zurück! Actionreicher, dynamischer, witziger - und diesmal sogar in 3D! Bereits seit der ersten Stunde ein Worms-Fan, ging an mir die Entwicklung der Serie nicht ohne Spuren vorüber - vom ersten Teil noch restlos begeistert, entwickelte sich die Worms-Reihe vor allem grafisch weiter, spielerisch blieb der erste Worms-Titel aber unangefochtener Spitzenreiter auf dem Thron des Wurm-Genres. Was hab ich und mein Nachbarskumpel damals in das erste "Worms" kostbare Freizeit investiert - ganze Tage gingen dabei drauf, doch gut, dass schulische Leistungen damals nicht darunter litten ;-) . Zwar konnten mich die Nachfolger des Urgesteins noch in ihren Bann ziehen, der Charme des Wurm-Pioniers blieb aber auf Zeiten hin unerreicht. Ob "Worms 3D" an diesem Stuhl rütteln kann - technisch allemal, doch ist der Schritt in die komplexere dritte Dimension gelungen? Derartige Fragen könnt Ihr im heutigen Test zum Kult-Nachfolger nachlesen. Mal sehen, was dabei heraus gekommen ist. Obwohl dem Spiel kein 60-Hertz-Modus spendiert wurde, kann sich das Resultat dennoch sehen lassen. Gespeichert wird das Spiel über einen zehn Seiten umfassenden Spielstand auf Eurer MemoryCard, wobei neben den Fortschritten im Einzelspielermodus auch eventuell kreierte Teams sowie die kompletten Spieleinstellungen auf Eurer Card gebannt werden. Im Hauptmenü angekommen, erwarten Euch vier Menüpunkte, die abwechslungsreicher Weise in Form witziger Worms-Porträts präsentiert werden. Der "Schnellstart" erlaubt Euch, direkt in das Spielgeschehen einzusteigen, wobei Ihr nicht einmal mehr die Qual der Teamwahl habt, sondern direkt auf ein x-beliebiges Wurm-"Schlachtfeld" teleportiert werdet, wo es auch gleich in echtem 3D zum hitzigen Würmchen-Gefecht geht. Da die Software selbst entscheidet, wo das Geschehen stattfindet, sind die Lokalitäten verschiedenster Art. Neben Schrottplatz-Arealen (bekannt aus dem ersten Teil) findet Ihr Euch auf düsteren Friedhöfen wieder oder aber Ihr landet in tief verschneiten, idyllischen Winterlandschaften - bereit für's nächste Gefecht! Ist in den meisten Spielen das "Mehrspieler"-Menü eher zweitrangig (Mario Kart mal ausgenommen), kann ich getrost davon sprechen, dass bei "Worms 3D" genau anderer Fall eingetreten ist: Multiplayer rulez, Solo-Spieler freuen sich über ein deftig-hartes "Einzelspieler"-Szenario, dass keine Wünsche offen lassen soll. Mal ganz nebenbei: Da mir der Multiplayer-Modus dermaßen viel Spass bereitet hat, widmete ich mich nach ausgiebigem Einzelspiel letztendlich ausschließlich der Mehrspielervariante - mit Freunden und Bekannten macht das Game einfach einen riesigen Spass. Man muss halt Prioritäten setzen und bei "Worms" entschied man sich seit Anbeginn für den Mehrspieler-Modus.


Letztendlich kann man innerhalb der Optionen so ziemlich alles verstellen, was das Spielerherz sich so vorstellt. Um in "Worms 3D" erfolgreich zu sein, bedarf es zuerst einmal der Erstellung eines Teams, in meinem Fall logischerweise dem "Mag'64". Neben einer speziellen Sonderwaffe teilt Ihr Eurem Team den gewünschten Grabstein (im Falle eines Ablebens) zu, zusätzlich wählt Ihr unter einer Menge an Teamflaggen, die repräsentativ für Eure Mannschaft stehen. Nachdem Ihr Euch für Eure Lieblingswürmer inklusive aller erdenklichen Fantasienamen entschieden habt, könnt Ihr gegebenen Falles noch an den Sound- sowie Spielkonfigurationen herum tüfteln, wobei Ihr bei Letzteren die Qual der Wahl habt. Wie viele Gesundheitspunkte verträgt mein kleiner Wurm? Soll sich dieser bei Stürzen aus extremen Höhen verletzen können? Gewähre ich meiner Wurmtruppe nach Treffern eine Rückzugszeit? Ebenso dürft Ihr die Wahrscheinlichkeit zufällig erscheinender Kisten einstellen, innerhalb des Waffenmenüs liegt es an Euch, welche Munitionsmengen Ihr mit in den Kampf nehmt oder welche Waffen überhaupt für die Auseinandersetzungen vorgesehen sind. Habt Ihr Euch durch das zu anfangs etwas unübersichtliche Menü-Gewusel durchgearbeitet, erwartet Euch zur Einstimmung das Einzelspielermenü, das neben einem ausführlichen Tutorial die verschiedensten "Contests" sowie den Kern des Spiels, den Kampagnen-Modus, darbietet. Innerhalb der umfangreichen Einführung lernt man als Worms-Rekrut alle notwendigen Schritte um sich innerhalb der 3D-Welten zu Recht zu finden und erste Schritte im Kampf zu verinnerlichen. Ebenso wird Euch die Steuerung Eurer Würmer etwas näher gebracht. Um in den Szenarios den nötigen Überblick zu bewahren, steuert Ihr mit dem C-Stick die Kamera, der Control Stick setzt Eure Gefährten in Bewegung. Da sich das komplette Spielgeschehen wie bereits erwähnt in einem 3D-Areal abspielt, habt Ihr ab sofort auch die Möglichkeit mit dem "R"-Button aus der Ego-Perspektive Eure Schießkaliber abzufeuern, wobei der Schusswinkel sowie die -weite nach Augenmaß abgemessen werden müssen. Ganz klar, dass zu Beginn des Spiels beinahe kein einziger Schuss sitzt, auch mit fortgeschrittener Spielzeit benötigt man immer noch das notwendige Quäntchen an Glück, da Windrichtung sowie -stärke zusätzlich noch mit einberechnet werden müssen. Im Vergleich zu den 2D-Vorgängern eine rigorose Weiterentwicklung des Spielprinzips, da mit der Entwicklung von 2D zu 3D auch ein ganzer Haufen an Härte in's Spiel mit einfließt. Vor allem in unübersichtlichem Gelände ist es vonnöten auf die kleinsten Details zu achten - anderen Falles befördert eine Windböe Euer Bazooka-Geschoss in Eure eigene Würmer-Ansammlung.

Wohl denen, die die "L"-Taste zur Draufsicht auf das gesamte Spielfeld entdeckt haben. Nur mit dieser ist es Euch möglich, Luftschläge konkret zu planen oder aber ferngelenkte Zielsuchraketen präzise an ihren Wunschort zu geleiten. Steht Ihr vor scheinbar unüberwindbaren Objekten in der Landschaft, hat das Wurm-Team (bis zu sechs Mitglieder) die Möglichkeit mit einem besonders effektiven Rückwärtssalto bestimmte Vorsprünge zu erklimmen. Da sich gewöhnlich verschiedene Teams unterschiedlichster Farben auf ein und demselben "Spielplatz" tummeln, ist ein übersichtliches Zugsystem unumgänglich. Jeder Wurm-Soldat besitzt seine eigene Runde innerhalb derer er sich fortbewegen sowie diverse Kampfaktionen vollführen kann. Beispielsweise bewegt Ihr Euch in einen schützenden Graben aus dem ihr Eure weitere Strategie besser planen könnt. Ein vernichtender Luftangriff lässt sich dort einfach wesentlich leichter überleben als auf "freiem Feld" ;-) . Neben gewöhnlichen Waffen wie der durchschlagenden Uzi, der panzerbrechenden Bazooka sowie dem Mörser, findet das Waffen-liebende Spielervolk allerhand interessante Knarren, Bomben sowie Special-Power-Items wie eine dümmliche Brieftaube, die zielsuchend in die nächste Wurmansammlung einschlägt und gigantischen Schaden anrichtet. Ebenfalls von absoluter Beliebtheit ist die allseits bekannte Bananen-Bombe, die verheerende Einzelbomben freisetzt, die wiederum das umliegende Zielgebiet in eine karge "Wüstenlandschaft" verwandeln. Witzig anzusehen ist ferner die Wikingeraxt sowie die "Alte Oma", die furzend durch die Gegend humpelt um letztendlich in einer fetten Explosion ganze Wurmscharen mit sich in den Abgrund zu reißen. Weiterhin finden Waffennarren allen erdenklichen Schnickschnack wie Benzinkanister, Atom-Tests, Splitterbomben, Erdbeben sowie die bombastische "Heilige Handgranate", die Euren Wurm-Kollegen bis maximal 100 Lebenspunkte abziehen kann. Um sich eine Übersicht über die enorme Waffenzahl zu machen, integrierten die Entwickler ein interessantes Feature in Form einer "Wormapedia", ähnlich einer Enzyklopädie, die alle notwendigen Infos der vorkommenden Waffen ausführlich erklärt. Das Kampagnen-Menü gestaltet sich zwar als Kern des Spiels, jedoch verbindet die Missionen keine einheitliche Storyline, vielmehr sind einzelne Levels in sich selbst abgeschlossen, dafür immer toll gestaltet und liebevoll in Szene gesetzt. Der "Worms"-typische Humor kommt nicht zu kurz, witzige Sprüche seitens der Protagonisten erfreuen uns Spieler und vermitteln das wohlbekannte Flair der Serie. Vom Schwierigkeitsgrad her schlugen die Entwickler teilweise ein wenig über die Stränge, vor allem auf Grund des erschwerten Zielsystems behalten die CPU-Kollegen häufig die Überhand und zeigen Euch wer der wahre Wurmmetzger ist.


Selbst ein einmaliges Zwischenspeichern hätte den Schwierigkeitsgrad beträchtlich nach unten geschraubt und das Spiel für Einsteiger bedeutend vereinfacht. Witzig, jedoch eher "Worms"-untypisch sind die "Contest"-Wettbewerbe, innerhalb derer Ihr beispielsweise mit einem Jetpack so viele Zielscheiben als möglich einsammeln müsst, wobei es für jede eingesammelte Scheibe Bonuszeit sowie zusätzlichen Jetpack-Treibstoff gibt. Oder aber Ihr sollt von einer Plattform im Meer herab fallende Scheiben mit Eurer Schrotflinte beschießen, wobei es immer gilt, so viele als möglich zu treffen, da man mit guten Leistungen Bonus-Contests frei spielt. Zwar ist der Single-Player-Modus durchaus gelungen, findet man hingegen aber eine ausreichende Anzahl mitspielfreudiger Kumpels widmet man sich wesentlich lieber dem Multiplayer, da das Spiel mit menschlichen Kollegen sich doch ein wenig anders (etwa lustiger?) gestaltet und der soziale Kontakt durch wüste Beschimpfungen teilweise sogar in Mitleidenschaft gezogen wird. Bis zu vier Mitspieler kann man am heimischen Fernseher versammeln, wobei ich nicht verstehe, wieso man den Mehrspieler Modus lediglich nur mit einem Controller bedienen kann. Sozusagen muss jeder Spieler nach seinem Zug den Controller an den nächsten Wurm-Commander weiter geben, zur spielerischen Erleichterung wurde seitens der Entwickler ein so genannter "Hot Seat" eingebaut, in dem man die Verzögerung der Weitergabe des Controllers individuell auf die Spielerbedürfnisse einstellen lassen kann. Um es einfacher auszudrücken: der "Hot Seat" ist dazu geschaffen, dass man sich als Spieler auf seinen folgenden Zug konzentrieren kann, ohne dass möglicherweise kostbare Rundenzeit verloren geht. Auf Grund des einmaligen Spielprinzips gestaltet sich jedes Spiel anders, vor allem deshalb, weil es wieder einmal die geniale Möglichkeit gibt, per Zufallsgenerator seine Levels selbst zu erschaffen. Hierzu integrierte man einen zehn Stellen umfassenden Zahlenblock, den Ihr als Spieler beliebig mit Zahlenkombinationen füttern dürft. Aus Euren Ergebnissen berechnet die Software dann einen Level, der niemals gleich aussieht und Spielspass für viele Monate bietet. Neben hübschen, begrünten Inselwelten, bietet das Spiel schroffe, karg-anmutende Steinanhäufungen oder aber entzückende Wald-und-Wiesen-Dörfer. Gleichsam findet Ihr Euch in tropischen Gefilden wieder oder aber taucht ab in fiktive Kriegsschauplätze. Grafisch bietet der Titel gutes Mittelmaß. Obwohl die Texturen ab und an ziemlich verwaschen wirken, ist die Grafik detailliert gestaltet. Ganz klar, dass die Würmchen ungemein Charme vermitteln, auf Grund ihrer Statur und der lustigen Fortbewegung ist das aber auch kein Wunder.

Vor allem sehr gelungen sind die vielen überaus witzigen Zwischenfilmchen im charakteristischen Worms-Gewand, die einiges hermachen und immer wieder zum Schmunzeln anregen. Auch der Sound des Spiels kann uneingeschränkt empfohlen werden. Typische Worms-Sprüche in Form der "Kastraten-Sprache" sind immer wieder für einen Lacher gut, einige Melodien wurden - jedoch verändert - aus den Vorgängern übernommen. Begeistert bin ich persönlich vom Titelsong, bei dem man gezwungenermaßen - nach mehrmaligem Hören - einfach mitsingen muss! Fasst man das Spiel im Groben zusammen, kommt es zwar atmosphärisch nicht ganz so doll rüber wie das Urgestein, der Sprung in 3D ist den Entwicklern von "Team17" aber durchaus gelungen. Ob des hohen Schwierigkeitsgrades sollten diese sich zwar für einen eventuellen Nachfolger den Kopf zerbrechen, Profispieler werden aber ihre Freude haben. Obwohl das Spielprinzip nun bei weitem komplexer ausfällt, macht "Worms 3D" auch dann noch Spass, wenn der 20.te Schuss immer noch daneben geht - in der Hoffnung, dass der 21.te nun denn endlich mal in's Schwarze trifft. Multiplayer-Freunde sollten widerstandslos zugreifen, ein derartiges Erlebnis findet man nicht alle Tage, vor allem dann, wenn der Spielspass auf Grund der unendlichen Spieleinstellungen respektive der verschiedensten Leveldarstellungen auf Monate garantiert ist. An alle Worms-Veteranen: Lauft in's nächste Kaufhaus und holt Euch "Worms 3D". Ich persönlich muss schleunigst zurück auf's Schlachtfeld…ankommende Splittergranate! Vorsiiiiiicht, meine kleinen Würmchen!!!


PLUS - MINUS LISTE

+ Würmer nun in 3D
+ genialer Mehrspieler-Modus
+ unendliche Einstellungsmöglichkeiten
+ witzige Kampagne…(*)
+ typischer Worms-Humor
+ Spielspass auf lange Zeit hin garantiert

- Warum nur ein Controller im Multiplayer?
- (*)…ohne richtige Storyline
- hoher Schwierigkeitsgrad auf Grund der Portierung in 3D

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Atari
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
76%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
84%

MULTIPLAYER:
86%

GESAMTWERTUNG:
83%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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