Kommen wir zuerst zu den positiven Dingen im Spiel. Was wohl immer als erstes genannt werden wird ist die grafische Präsentation. Hier hat Rare gezeigt das sie mit dem GCN umgehen konnten und hätten wohl in Zukunft noch ganz andere Dinge aus dem Würfel gezaubert. Das beginnt eigentlich schon mit dem Zentrum des Spiels, dem ThornTail Tal. Zwar beginnt das Spiel relativ unspektakulär was die Grafik angeht, was sich aber gerade ab dieser Location ändert. Seien es die Umgebungen, die Texturen und vor allem die bisher unerreichten Wasser Effekte. Hier darf der GCN zeigen was er drauf hat. Der Tag Nacht Wechsel der immer vollzogen wird paßt hier sehr gut in das Bild und wird auch grafisch immer wieder unterschiedlich vollführt in den einzelnen Locations. Dazu kommen die für mich genialen Sequenzen, die zum einen diesen absolut gelungenen Tiefeneffekt zeigen und mit großer Schärfe glänzen. Was man im Spiel seltener sieht ist hier im Falle von Fox seinem animierten Fell jedesmal eine Augenweide. Aber auch an grafischen Effekten spart man nicht. Seien die zahlreichen Krazoa Effekte, Fackeln, Flammen oder auch die Kämpfe selber die in einem Cine Modus ablaufen. Das ganze untermalt von stimmigen Sounds, wobei es hier extreme Gänsehaut Stücke gibt wie auch dahinplätschernde Sounds. Ebenfalls hervorzuheben ist die Story um Krystal und Fox, die zwar vom Thema her nichts weltbewegend neues bietet, aber in ihrer Ausfühurung die Story immer wieder weitererzählt. Hier geht der Spieler schon mit und ist immer wieder auf's neue gespannt was die Helden so erleben. Auch der Part des kleinen Tricky gefällt mir sehr gut. Die Interaktion ist gelungen und das zusammenspiel bei vielen kleinen Aufgaben hätte man ruhig noch ausbauen können. Seine liebenswerten Kommentare oder einfach nur wenn er sich auf den Rücken legt und anfängt einen wegzuschnarchen sind diese Kleinigkeiten die mir immer wieder gefallen haben. Die Bedienung der einzelnen Menus ist vorbildlich. Ohne das Spiel zu verlassen über das C-Stick Menu ist dies ideal. Das ganze auch im Laufen ist man nicht gezwungen irgendwo stehenzubleiben um seine Dinge zu ordnen. Die Upgrades des Stabes zähle ich mit dazu, was ebenfalls gelungen ist. Man hätte ruhig noch viel mehr nutzen können. Die Steuerung selber ist kein Problem und an das Zelda System angelehnt. Wobei man sagen muß das vieles aus Nintendo's Konkurrenz stammt. Aber ich bin niemand der dies als negativ ansieht. Auch wenn vieles sehr offensichtlich abgekupfert ist. Was will man verbessern was eigentlich perfekt war. Das Ende stellt einen runden Abschluß des Spiels und eines der Highlights dar. Keine Sorge, erzählen tue ich hier nichts. Aber etwas überraschend und mit einem echten Endkampf wird der Spieler hier aus dem Spiel verabschiedet.

Was mich nun aber zu den negativen Punkten bringt, die auch zu der für ein Rare Game niedrigen Wertung geführt haben. Wer aus dem Hause Rare mal den 100 Stunden Spielzeit Spruch gebracht hat müßte eigentlich zur Rechenschaft gezogen werden. Denn überraschend kurz ist das Spiel. Ich will mich dabei immer auf ein Zelda beziehen, mit dem man es ja vergleicht. Oder selbst Rare's eigene Spiele wie JFG oder Banjo Tooie hat man länger gespielt. Ich bin nicht unbedingt enttäuscht, aber doch im negativen überrascht. 15 Testtage sprechen da eine im Tagebuch Verhältnis gesehen klare Sprache. Ocarina of Time dauerte das doppelte länger. Hier muß sich Rare den Vorwurf gefallen lassen entweder die Entwicklung vom N64 einfach nun angepaßt zu haben oder aber der Microsoft Deal war schon im Anmarsch und der Titel hatte nicht mehr Rare's spezielles Augenmerk. Denn ebenfalls für Rare Verhältnisse empfinde ich das Spiel als zu leicht für den geneigten Zelda Spieler. Vor allem was die Adventure typischen Rätsel angeht. Es sind selten wirklich schwere Sachen, und kommt man tatsächlich mal nicht weiter wird einem auf irgendeine Art geholfen. Vorteil ist das sich das Spiel recht flüssig spielt, auch wenn manche Laufwege manchmal einfach zu lang sind. Dann lieber eine Location ausbauen und viel mehr Rätselkost einbauen. Das was geboten wird macht Spaß keine Frage, aber fordert den Spieler nur bedingt. Rauchende Köpfe wie z.b. zu Ocarina of Time Zeiten und Nächtelanges überlegen wie man nun weiterkommt fehlen hier einfach. Es sind nur wenige Orte wie der Wassertempel, vereinzelte Rätsel oder eben der Endkampf die richtig gut fordern. Hier fehlt mir manchmal der Tiefgang. Auch stört mich die zugegeben dem Spieler bevorteilende Lebensleiste, die so gut wie nie leer wird. Außer am Anfang hatte ich damit nie Probleme und die maximal 10 Bafomdads schlummern seit dieser Zeit im Beutel. Auch hätte man den Shop erweitern können. Bis auf das SnowHorn Artefakt ist er recht schnell leergeräumt.