SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Kemco/HotGen

GENRE:             Adventure
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      3 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    2-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.55 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 28.03.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Batman: Dark Tomorrow ist eines der Spiel auf dem GCN das seine eigene kleine Geschichte geschrieben hat. Das erste mal Kontakt mit dem Spiel auf der E3 2001 gehabt sollte sich der Release immer und immer wieder hinausschieben. Unterbrochen von immer neuen Versionen, die man wie z.b. auf der Games Convention im letzten Jahr spielen konnte ist es nun endlich soweit. Batman schwingt sich wieder in die Lüfte um dem Bösen in Gotham City das Fürchten zu lehren. Selbst für meine Person, die eigentlich keine besondere Beziehung zum DC Helden hat ist diese Welt nun schon lange nichts fremdes mehr. Dafür sorgten mittlerweile verschiedene andere Versionen auf dem GBA und dem GCN. Dennoch unterscheidet sich das Spiel storytechnisch von den anderen Titeln. Explosionen erschüttern Gotham City, als sich zwei rivalisierende Banden eine Straßenschlacht liefern. Chaos herrscht, denn Polizei-Commissioner James Gordon ist verschwunden und das Arkham Asylum, Heim für verrückte Kriminelle, plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten. Batman setzt all seine Fähigkeiten - körperlich wie geistig - und eine Vielzahl modernster Extras ein: er muss den Bandenkrieg beenden, ins Arkham Asylum eindringen und Commissioner Gordon retten. Außerdem will er herausfinden, welcher geniale Geist hinter diesen scheinbar unzusammenhängenden Ereignissen steckt. Es geht um das Schicksal der ganzen Welt! Doch bevor sich Batman alias Bruce Wayne auf die Jagd nach dem geheimnisvollen Unbekannten machen kann widmen wir uns den üblichen Fakten zu Beginn. Das Spiel bietet keinen 60Hz Modus, belegt mit 3 Seiten aber angenehm wenig Platz auf der Memory Card. Im Spiel stehen euch dadurch 3 verschiedene Speichermöglichkeiten zur Verfügung. Nach dem Einschalten wird dem Spieler die Geschichte in einem sehr schön gemachten Vorspann etwas näher gebracht. Mehrere Dinge die hier sehr schnell auffallen. Zum einen bietet das Spiel dt. Untertitel, während die Sprachausgabe komplett in Englisch gehalten ist. Was ich in diesem Spiel wie z.b. in einem Eternal Darkness aber begrüße. Denn die Betonung der Charaktere hätte im Spiel kaum besser sein können. Was daran liegt das professionelle Schauspieler für die Sprachausgabe verantwortlich sind. Ebenso weiß schon am Anfang die Soundkulisse zu gefallen. Auch hier haben sich die Entwickler um Kemco in's Zeug gelegt oder besser gesagt legen lassen. Denn für die musikalische Untermalung im gesamten Spiel zeichnet sich das Royal Philharmonic Orchestra verantwortlich, wobei die Stücke in den berühmten Abbey Road Studios in London aufgenommen wurden. Weiteres positives Feature, das mir im Verlauf des Spiels immer besser gefallen hat waren die FMV Sequenzen.


Knapp 60 Minuten dieser Sequenzen erlebt man die in Sachen Qualität äußerst gut gelungen sind und der Story im Verlauf gut tun und sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Bereiche des Spiels ziehen. Doch was nützen die schönsten FMV's und Soundstücke. Auch der spielerische Part muß passen. Zunächst erwartet den Spieler das einfach gehaltene Hauptmenu. Auf diesem kann man ein neues Spiel starten, ein gespeichertes Laden sowie die Optionen besuchen. Der Punkt Extras ist zu Beginn nicht anwählbar. Erst durch das Finden bestimmter Items im Spiel kann man hier einiges an Inhalten freischalten. Das reicht von den Musikstücken, die man einzeln anwählen kann über sämtliche FMV Sequenzen die ebenfalls per Menu jederzeit begutachtet werden können und endet in Artworks zum Spiel. Die Optionen stellen dem Spieler neben dem Sound und Rumble Part weiter Dinge zur Auswahl. So kann man die Helligkeit anpassen, sowie die Radar Anzeige in Sachen Transparenz oder Reichweite verstellen. Dinge die ich noch näher ansprechen möchte. Ebenso kann man die Untertitel deaktivieren. Eine Schwierigkeitswahl sucht man vergebens. Hier ist man auf die Vorstellungen der Entwickler angewiesen. Beginnt man ein neues Spiel beginnt auch die Story erneut mit einer Sequenz und der Spieler findet sich schnell auf den Wolkenkratzern der City wieder. Das Spiel präsentiert sich dem Spieler als ein Adventure, gespickt mit kleinen Rätseln und reichlich Prügelaction im Stile eines Batman. Waffen sucht man also in diesem Spiel vergeblich. Ungewöhnlich ist die grafische Aufteilung des Screens. Der reine Spielscreen ist nicht im Vollbild gehalten. Es sind oben und unten schwarze Balken zu sehen, die aber hier von Anzeigen genutzt werden. Batman selber wird im Spiel aus einer Third Person Perspektive mit dem 3D-Stick gesteuert. Innerhalb der Locations im Spiel, die auch außerhalb von Gotham City spielen ist es nun das Ziel die verschiedensten Schurken zu erledigen. Neben reichlich normalen Gegnern sind alle bekannten Bösewichte enthalten und dürfen in hoher Anzahl in Zwischen und Endgegnerkämpfen genossen werden. Lauft Ihr mit Batman innerhalb der Locations umher unterstützt euch das angesprochene Radar oben rechts im Bild. Dieses dreht sich jeweils mit Batman und gibt verschiedene Informationen preis. Über die Options, die man auch im Spiel anwählen kann darf der Spieler die Reichweite 4fach verstellen, was je nach Wahl einen größeren Ausschnitt der Umgebung anzeigt. Desweiteren zieht Batman eine kleine weiße Linie hinter sich her. Verlaufen geht eigentlich so kaum, da man immer nachvollziehen kann woher man gerade kommt. Dazu werden Gegner auf dem Radar als Punkte dargestellt.

Ähnlich wie in verschiedenen Schleichspielen wird deren Blickwinkel mit dargestellt und wohin sie gerade schauen. Begegnet man einem oder mehreren Gegnern stellt sich der erste Teil der Steuerung dar. Die Prügelaction basiert zunächst nur aus der A und Y Taste, mit der man Faust und Fußangriffe vollführen kann. Das ganze in Bewegung oder im Sprung ergibt weitere Varianten und endet darin das man mit der Zeit sogenannte Kombos ausführen kann, die vor allem bei den Zwischengegner eine äußerst positive Wirkung haben. Die Prügelaction macht sich im Kampf recht gut und es macht Laune die Bösewichte zu verprügeln. Hat man einen Gegner kurzzeitig kampfunfähig gemacht und liegt am Boden kommt eine weitere Anzeige zu ihrem Einsatz. Unten links im Screen ist innerhalb eines Kreises Batman's aktuelles Ausrüstungsstück zu sehen. Im Falle der Gegner die Batcuffs. Liegt ein Gegner stellt man sich darüber und betätigt die X-Taste um das gerade gewählte Ausrüstungsstück zu benutzen. Hier fesselt man den Gegner, der nun nie wieder aufsteht. Tut man dies nicht wachen die Burschen irgendwann auch wieder auf und können euch erneut zusetzen. Das wirkt sich dann negativ auf eure Lebensleiste aus. Direkt neben der Ausrüstungsanzeige findet man 2 Leisten. Die obere stellt Batman's eigentliche Lebensleiste dar, während die untere die sogenannte Resistenz des Capes darstellt. Wie eine Art Rüstung sinkt bei Treffern zuerst diese Anzeige. Stellt man Batman nach einem Kampf in eine ruhige Ecke kann man zusehen wie sich diese Anzeige wieder regeneriert. Wobei das Thema Gesundheit den Entwicklern gut gelungen ist. Innerhalb der Ausrüstung gibt es auch sogenanntes MedKit. Im Spiel in mehreren Größen vorhanden kann man es zum einen zum Auffüllen der eigenen Energieleiste nutzen. Besitzt Ihr z.b. 80 Lebenspunkte in der HP Leiste wählt man nun das MedKit an. Dieses besitzt in der großen Variante 400 Punkte. Drückt man nun X werden 20 Punkte aus dem Kit in eure Leiste transferiert und das MedKit bietet jetzt noch 380 Lebenspunkte. Das ganze geht solange bis das MedKit leer ist. Innerhalb eines Kampfes kann man es auch zum Verlängern des Lebens nutzen. Wählt man es aktiv in die Ausrüstungsanzeige stirbt Batman bei 0 Lebenspunkten nicht, sondern es werden automatisch 100 Lebenspunkte aus dem MedKit gezogen. Ist in der Anzeige eine andere Ausrüstung aktiviert stirbt Batman hingegen. Allerdings gibt es auch hier Lob. Durch unendlich Continues geht es immer sofort weiter in dem Bereich den man gerade Betreten hat. Dabei darf der Spieler vor jedem Continue sogar aus 3 Sets wählen. Diese Sets unterscheiden sich in der Größe des MedKits, der Anzahl der Batarangs und Rauchkapseln. Wobei ich sagen muß dass das Set mit dem größten MedKit das meistgewählte war.


Habe ich die Rauchkapseln eigentlich garnicht benutzt, so sind die Batarangs nur für das Ende des Spiels richtig sinnvoll. Zumindest kommt man dorthin auch ohne sie. Je nach Spielsituation und Umgebung hat Batman weitere Ausrüstung zur Verfügung, die man per Steuerkreuz durchschalten kann. So den Batgrapple um sich nach oben ziehen zu können, das Batcable um sich über Abgründe oder von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer zu hangeln sowie ein Nachtsichtgerät. Dieses tut der Spieler sehr oft zweckentfremden. Denn was dem Spiel leider fehlt ist ein First Person View. Aus der Ich Perspektive könnt Ihr nur hier und bei den Batarangs und Kapseln schauen. Mit dem Nachtsichtgerät kann man dabei auch laufen wie in einem FPS. Nur so kann man durch die neue Sichtweise bestimmte Dinge sehen oder im Vorfeld sehen. Weitere Ausrüstung ist das Universal Werkzeug, mit dem man z.b. bestimmte verschlossene Türen öffnen kann. Man wählt also das gewünschte an und aktiviert es mit der X-Taste. Später im Spiel kommen noch zusätzliche Gegenstände dazu, die storybedingt nur an bestimmten Orten genutzt werden oder im Falle einiger Schriftstücke mehr zur Story und Hintergrundwissen preisgeben. Das Spiel an sich ist recht linear und verzweigt erst zur Hälfte des Spiels ein wenig. Wobei dies eher kleinere Rätsel sind die im üblichen Strickmuster Schalter zu finden angelegt sind. Wesentlich häufiger gibt es Momente in denen der Spieler festhängt weil sich die folgenden Aufgaben und vor allem Wege nicht sofort erschließen. Ein episches Spiel an dem man Wochen sitzt ist Batman: Dark Tomorrow leider nicht. Dafür sorgen leider auch die größten Kritikpunkte im Spiel. Als erstes die Kamera, die desöfteren den Spielspaß ganz schön nach unten drücken kann. Denn leider hat man dem Spiel keine beeinflußbare Kamera spendiert. Was an sich so schlimm nicht wäre wenn diese immer am gleichen Ort wäre. Problem hier im Spiel ist das sie aller paar Meter Batman aus einer völlig neuen Perspektive zeigt. Dabei läuft der Spieler unter anderem sofort in eine andere Richtung, wenn die Kamera umschwenkt und man seine eben eingeschlagene Richtung beibehält. Das ganze teilweise auch auf engstem Raum, was in diesen Moment ein Krampf ist. Vor allem beim ersten Zwischengegner recht schlimm, da dieser Kampf genau in so einem Kamera Wechsel Bereich stattfindet. Hektische Schwenks ohne Ende sind die Folge. Dazu kommt das so die Steuerung mit beeinflußt wird. Gerade bei Sprüngen mit der B-Taste oder Aktionen mit dem Batcable äußerst nachteilig, da man sich gerne mal vertut und nicht da landet wo man hinwill. Auch hier ist vor allem der Anfang des Spiels recht schlimm, wo es nur Seilschwingend über die Wolkenkratzer geht. Würde man das Spiel anhand des Anfangs bewerten käme eine sehr schlechte Wertung raus.

Aber auch so ist das Kamera Feature alles andere als optimal und sorgt für reichlich Punktabzug. Das hätte man auf jeden Fall besser lösen müssen. Ebenso die Passagen in denen Batman unter Wasser agiert. Dort wechselt der Viewpoint immer in die First Person Ansicht. Man läuft so zunächst nach vorne. Ist man dann mit dem Kopf vielleicht nur mal kurz über der Oberfläche, wechselt die Kamera wieder in den Third Person Ursprung. Wenn sie dann auch noch mitten in einer Seilaktion umschwenkt artet es in Frust aus. Das hat mir partout nicht gefallen. Ein anderer negativer Punkt ist die Flugeinlage gegen Ende des Spiels, bei dem man mit dem Batglider durch ein Canyon manövrieren muß. Ab und zu gibt es hier Aufwinde, bei denen man versuchen muß Batman in einer gerade Fluglage zu halten. Nur die kleinsten Wackler und man stürzt mitten im Flug ab und beginnt diese Passage von vorn. Manchmal nicht nachvollziehbar warum man abstürzt ebensfalls ein echter Frustmoment. So ist der Wechsel zwischen Passagen die Laune machen und solchen die Frust verursachen teilweise extrem. Aufgelockert wird das Gameplay durch die angesprochenen Items die man finden kann. Oben links im Bild werden diese als Symbole dargestellt und schalten wie schon erwähnt verschiedene Dinge im Bereich Extras frei. Ist der Sound im Spiel wirklich gelungen und bietet eigentlich kaum Anlaß zur Kritik zeigt sich bei der grafischen Gestaltung Licht und Schatten. Wobei Schatten manchmal wörtlich zu nehmen ist. Denn einige Abschnitte sind äußerst dunkel gehalten und selbst mit der Helligkeitseinstellung kaum spielbarer zu machen. Logisch das dort auch die Detailtreue verloren geht. Dagegen ist der Bereich Asylum und vor allem manche Zwischengegner Location gelungen. Der Zwischenkampf gegen Killer Croc in einem Wasserareal fällt mir da schnell ein. Das sah Klasse aus. Sonstige Effekte findet man selten. Wenn dann bei der Prügelaction oder kleineren Umgebungsdingen wie Flammen oder Eisbarrieren. Weiterhin das Cape des guten Flattermanns, das man schön animiert hat. Gerade die helleren Locations bieten dann auch ordentliche Texturen Details die man von einem NextGen Spiel erwarten darf. Aber auch hier wäre mehr drin gewesen. Vor allem immer noch mit dem Einwand der Balken oben und unten, die man auch als PAL Balken ansehen könnte. Klar herausnehmen möchte ich aber hier wieder die FMV Sequenzen. Zwar bei weitem nicht das wichtigste in einem Spiel gibt es wenige Spiele die solche Sequenzen in der Qualität und vor allem dem Ausmaß bieten. Ansonsten bietet die Grafik nichts was den Spieler zu Begeisterungsstürmen hinreißen läßt.



Allerdings ist das ganze immer noch besser gelungen als der andere Batman Vertreter, den Dark Tomorrow auch spielerisch hinter sich läßt. Zwar nicht um Längen bietet das Spiel auch vom Umfang mehr. Wenn man auch sagen muß das man sich vom Spiel mehr versprochen hat und es nicht der Knaller geworden ist den man sich gewünscht hat. Auf der anderen Seite wiederum ein Spiel das man eine Weile gespielt haben muß um die Stärken des Games zu entdecken. Batman Fans die zwischen beiden Spielen wählen möchten sollten zu Dark Tomorrow greifen. Wer dagegen auf Adventure Kost steht findet auf dem GameCube auch andere Alternativen.

PLUS - MINUS LISTE

+ Original Lizenz
+ Klasse Sprachausgabe
+ Tolle FMV Sequenzen
+ Unendlich Continues
+ Speichern jederzeit möglich
+ Reine Prügelaction
+ Gelungener Soundtrack

- Teils sehr nervige Kamera
- Steuerung wird durch Kamera beeinflußt
- Manche Level recht dunkel
- Recht linear
- Batglider Abschnitt

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Kemco
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Blood Omen 2
- Harry Potter 2
- Starfox Adventures
- Batman Vengeance

WERTUNG

GRAFIK:
72%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
84%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
65%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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