SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Argonaut

GENRE:             Adventure
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      5 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-5
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 06.11.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Mit seiner Bionicle Reihe hat Lego im Spielzeugmarkt mittlerweile seinen festen Platz. Dazu offenbar genug Fans um das Thema spielerisch auszuschlachten. Denn mit Bionicle The Game erscheint ja nicht gerade ein Erstlingswerk dieses Thema's. Zwar wurde bisher nur der GBA bedacht, dafür aber mit mittlerweile einigen Umsetzungen. Das dabei Quantität nicht immer einhergeht mit Qualität ist dann schon wieder eine andere Geschichte. Nun also Neues Spiel - Neues Glück. Auf dem GameCube das erste Spiel dieser Serie kann man natürlich mit den technischen Möglichkeiten wesentlich mehr an Ideen umsetzen. So betraute man auch nicht irgendwen mit der Entwicklung, sondern ließ die britische Softwareschmiede Argonaut das Thema umsetzen. Bionicle The Game ist zunächst ein reines Single Player Spiel, das komplett deutsch auf den Markt kommt. Texte wie Sprachausgabe im Spiel sind komplett lokalisiert, wenn man auch sagen muß das die Sprecher eher etwas verhalten wirken in ihren Dialogen. Einen 60Hz Modus bietet das Spiel nicht und beansprucht auf der Memcard 5 Seiten. Im Spiel wird euch erlaubt damit 3 sogenannte Quests anzulegen, was eigentlich nichts anderes ist als ein Savegame. Die Geschichte von Bionicle The Game ist ja mittlerweile sogar Filmreif geworden und als DVD erhältlich. Auch im Spiel hält man sich an die bekannten Abläufe. Zentrum des Spiels ist auch hier die Insel Mata Nui. Auf ihr leben die kleinen Matorans als Bewohner in friedlicher Eintracht. Bis eines Tages der Dunkle Geist Makuta über die Insel herfällt. Er unterdrückt die Matoran und manipuliert alles Leben auf der Insel um seine Schreckensherrschaft zu vollenden. Doch es gibt Hoffnung in der Welt von Mata Nui. Ähnlich wie bei den Power Rangern gibt es auch hier eine Gruppe von Helden die als Beschützer der Insel Mata Nui bekannt sind - die sogenannten Toa. 6 davon gibt es, die über die Insel verteilt leben. Nun jedoch ist es an der Zeit die Kräfte zu bündeln um dem Geist Makuta entgegen zu treten. Also machen sich die 6 Tao auf die Schreckensherrschaft zu beenden. Ab hier steigt Ihr in das Spiel ein und führt nun nacheinander die 6 Toa durch ihre jeweiligen Abenteuer. Das Hauptmenu ist in einer Art Draufsicht gemacht und per drehendem Stein findet man die einzelnen Menupunkte. Entweder man beginnt ein neues Spiel, setzt ein gespeichertes fort oder schaut sich die Extras und Optionen an. Die Optionen bieten euch neben Dolby Surround und Rumble Einstellung auch die Möglichkeit an das Bild zu zentrieren. Die Extras auf dem Hauptmenu sind gefüllt mit Inhalten rund um das Bionicle Thema. Seien es nun Artworks oder Videos, die man allerdings freispielt oder viel Hintergrund Informationen zur Geschichte und den Charakteren des Bionicle Themas. Gerade für die angepeilte Zielgruppe sicher eine runde Sache.


Erfährt man doch viel Fakten, die es so gebündelt sicher selten geben wird. Beginnt man ein neues Spiel macht der Spieler Bekanntschaft mit dem Spielprinzip. Denn nun wird auf das Charaktermenu geschwenkt und alle 6 Tao zeigen sich. Jeden einzelnen kann man anwählen, sofern man ihn freigespielt hat. Das heißt Ihr beginnt mit dem ersten und einzig möglichen Tao und dessen Adventure und schaltet beim erfolgreichen Abschluß den nächsten frei bis alle 6 spielbar sind. Da in jedem Adventure der Charaktere auch Items zum Einsammeln zu finden sind ist es positiv das man diese Abschnitte später immer wieder neu spielen kann um vergessene Dinge nachzuholen. Die Abwechslung im Spiel wird allein schon durch die Charakterwahl bestimmt. So verfügt jeder Charaktere über eine bestimmte Fähigkeit, welche die anderen nicht besitzen und sich so auch der Levelablauf selten gleicht. Beginnt man mit dem ersten Charakter wird man von einem Art Chronisten in das Spiel eingeführt. Immer wieder taucht dieser Bursche auf, erzählt die Handlung weiter und was als nächstes zu tun ist. Wie schon erwähnt innerhalb dieser Sequenzen alles in kompletten deutsch. Parallelen finden sich aber ebenfalls bei allen Charakteren. So natürlich die Spielumgebung und die Engine an sich, die in reinen 3D Arealen spielen. Dabei bewegt Ihr alle Charaktere in einer Third Person Perspektive. Ziel bei jedem der Charaktere ist nach dem durchqueren des Levels der Sieg über einen Zwischenboß, ehe am Schluß der Big Boss dran ist. So starten alle Charaktere zunächst stehen und laufend in einem Level und es läßt sich so wie ein Spiel a la Banjo Tooie an. Per Stick steuert Ihr die Charaktere und verfügt per A-Taste über einen Doppelsprung. Links oben findet man die wichtigen Spielanzeigen. Ganz oben eine Leiste mit 4 Punkten, welche die Lebensenergie darstellen. Darunter in der zweiten Leiste die Energieanzeige der Toa. Jeder Toa verfügt auch über eine Attacke per X-Taste. Bei den meisten Geschosse die man abfeuert und Energie verbrauchen. Ist diese Leiste einmal leer kann man zum einen die B-Taste gedrückt halten um diese Leiste jederzeit aufzuladen oder in hektischen Gefechten die B-Taste nur antippen um ein Art Kraftfeld um einen herum aufzubauen. Angriffe werden nun abgewehrt und gleichzeit absorbiert Ihr Energie für diese Anzeige. Was zum einen auch das Thema Schwierigkeitsgrad in Sachen Gegner senkt. Da man das Kraftfeld unendlich oft aufbauen kann treffen Gegner einen im Idealfall garnicht. Das man ab und zu doch mal draufgeht liegt an ganz anderen Dingen. Die Level an sich sind nicht sonderlich groß und meist in einige abgeschlosse Areale eingeteilt. Sei es mal eine Schlucht mit vielen Plattformen oder auch kleinere Rennstrecken und Unterwasserabschnitte.

Spielt man die reinen Jumper Abschnitte gilt es meist einige Gegner zu besiegen und kleinere Rätsel zu lösen um gefangene Matoran zu befreien oder zu finden und um kleinere Abhängigkeiten zu lösen. Die Steuerung an sich ist dabei in Ordnung. Wobei man sich an den Doppelsprung gewöhnen muß. Denn eigentlich sieht es unspektakulär aus wenn die Burschen springen und man glaubt anfangs das man keinen Meter schafft. Per Doppelsprung und dem Drücken der Richtung schafft man aber doch relativ große Entfernungen, so das man sich manchmal verschätzt wo man landet, da der Schatten der Charaktere zwar vorhanden ist, aber meist sehr später sichtbar ist. Positiv das es relativ viele Rücksetzpunkte gibt und durch unendlich Continues eigentlich kaum Frustmomente auftauchen. Das es sich ab und zu gerade in den größeren Arealen etwas zäh spielt liegt an der Kamera und der Framerate. Die Kamera ist zwar frei drehbar per C-Stick, will aber immer wieder in den Ursprung zurück, was man vor allem bei Bewegungen merkt. Im Stand zum Umschauen kein Problem ist es beim Laufen schwieriger die Kamera zu halten wie man es möchte. Dazu kommt in manchen Leveln ein nicht zu übersehendes Frameratenproblem. Vor allen die 3. Welt ist da ein Beispiel. Hektische Sprünge von einer Plattform zur anderen bei gleichzeitigem Drehen der Kamera und es ruckelt teilweise recht spürbar. Das nimmt in solchen Momenten den Spaß. Selbst beim ruhigen Kamera drehen ist dies zu spüren und spricht für eine nicht gut angepaßte Engine an die GCN Hardware. Denn überfordert wird der GameCube nun sicher nicht. Grafisch ist das Spiel zwar ordentlich, aber weit weg von einem Highend Spiel in Sachen Grafik. Wobei auch in Sachen Grafik verschiedene Facetten zu finden sind. Gefallen mir gerade die Effekte der Geschosse eigentlich recht gut sollte Nebel wie im zweiten Level zu finden ist, auf einem GCN nicht an der Tagesordnung sein. Hier geht es durch den Charakter per Snowboard Action durch Winterlandschaften, bei denen man eben in Sachen Weitsicht mal wieder eine lange nicht gesehene Nebelwand entfernt sieht. Was die 3D Areale angeht die man hüpfend oder schwimmend durchquert, so sind diese ordentlich bis gut gelungen. Wäre da aber eben nicht die Frameraten Problematik und das Kameraproblem. So arrangiert man sich zwar mit der Zeit damit. Ein Gameplay in diesen Dingen wie bei einem SMS oder VeXX erreicht man aber nicht. Das Spiel lebt in Sachen Abwechslung wirklich viel durch die Charaktere. Beginnt man zum Anfang laufend und ballernd loszulegen geht es wie schon erwähnt im 2. Level per Snowboard weiter. Danach folgen Unterwasserlevel mit viel Tauchaction. Selbst Lorenfahrten wie sie ja fast schon jedes Adventure irgendwo hat sind dabei und auch fliegend werden Level durchquert.


Gerade deswegen auch ein wenig schade das man dies alles nicht irgendwie in eine große Welt gepackt hat. So nach dem Motto, man läuft hindurch und löst seine Aufgaben und Rätsel und entdeckt dabei immer neue Abschnitte die man vielleicht nur mit dem Charakter für das Fliegen erreicht. So ist das Spiel sehr linear und man verläuft sich nicht. Gegner machen einen auch selten zu schaffen und die Rätsel bringen keine Köpfe zum Rauchen. So spielt sich das Game irgendwie so dahin, ohne das man nun ein Adventure epischen Ausmaßes bekommt. Ein bißchen mehr Tiefgang hätte dem Spiel sicherlich nicht geschadet. Die Endgegnerkämpfe sind zwar hektisch, aber durch das Kraftfeldfeature alles andere als schwer. Probleme bereitet wenn die technische Umsetzung. So ist das manövrieren auf Plattformen die in der Lava verschwinden samt der hektischen Kamera schwieriger als mancher Endkampf. So bleibt auch die Spielzeit mit knapp 5-6 Stunden hinter der Erwartung zurück. Selbst die angepeilte Zielgruppe findet da bessere Spiele auf dem GameCube. Auch wenn das Thema spielerische Abwechslung vorhanden ist. Nur eben sehr linear. Die technische Präsentation rundet den mäßigen Gesamteindruck ab. Wieder ein Spiel das eigentlich gute Ansätze hat, diese aber durch andere negative Dinge wieder verspielt.

PLUS - MINUS LISTE

+ 6 Charaktere mit verschiedenen Fähigkeiten
+ Komplett Deutsch
+ Gelungene Waffeneffekte
+ Speichern jederzeit
+ Viele Hintergrundinformationen

- Zu linear, für erfahrene Spieler zu simpel
- Schlechte Kameraführung
- Frameraten Probleme
- keine lange Spielzeit

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Ferkels großes Abenteuer
- Scooby Doo
- Magical Mirror feat.MM

WERTUNG

GRAFIK:
65%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
69%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
58%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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