SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
EA

GENRE:             Racer
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      5 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-7
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 15.07.2003


CHEATS: JA
SETUP's: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Die Formel 1 ist in diesem Jahr so spannend wie nie. Man mag über die neuen Regeln denken wie man will. Am Ende kann doch eh nur einer Weltmeister werden. ;-)) Für wen unsere Herzen schlagen kann man ja Haaremäßig im Impressum nachschauen. Nicht nur deshalb ist ein Formel 1 Spiel auf dem GameCube eine mehr als willkommene Sache. Sorgen diese Games doch immer wieder für das Ausleben der Faszination Rennsport und dem Einsatz der Lenkräder in Sachen Zubehör Variante. Deshalb war die Vorfreude auf F1 Career Challenge eigentlich recht hoch. Etwas heimlich in die Releaselisten gewandert machte der Ausblick auf das Hauptfeature doch Lust auf mehr. Denn kein Spiel bot einen hier eingebauten Karriere Modus, der den Spieler über 4 Jahre in die Welt der Formel 1 eintauchen läßt. Soweit so gut. Was EA aber im Endeffekt auf den Spieler losgelassen hat bedarf einiger Zeilen und mahnender Worte. Denn nach 4 gefahrenen Saisons in F1 Career Challenge zeigt sich ein klares Bild. Wer Geld auf den Einsatz des 60Hz Modus gewettet hätte wäre auch hier um einiges Ärmer. Es ist immer wieder schade das EA auf den Einsatz dieses Features verzichtet. Die Memory Card wird dagegen mit 5 Seiten recht spartanisch behandelt. Meine stille Hoffnung das man zumindest einen extremen Kritikpunkt in F1 2002 ausgemerzt hätte sollte sich nur bedingt erfüllen. Auch F1 Career Challenge besitzt viel zu viele und viel zu lange Ladezeiten in allen Bereichen und Spielmodi des Spiels. Zwar sind sind sie nicht mehr so extrem wie im Vorgänger, aber geben dennoch immer wieder Anlaß zum Spielerspruch "wird's noch?". Ein knackiger Vorspann macht zunächst Lust auf mehr und stimmt den Spieler atmosphärisch gut ein. Die erste Ernüchterung folgt auf dem Hauptmenu. Neben dem Karriere Modus gibt es nur das Einzelrennen und die Multiplayer Modi. Wer auf einzelne Meisterschaften, Szenarios oder die Eigene Meisterschaft des Vorgängers hofft wird enttäuscht. Dazu kommen die Optionen und die Credits für die Entwickler. Die Optionen sind wie das gesamte Spiel komplett eingedeutscht. In diesen stellt der Spieler neben den Sound und Rumble Effekten die Einblendungen in Sachen HUD ein, richtet seinen Bildschirm aus und stellt die Anzeige der Geschwindigkeit ein. Hat man hier seine Einstellungen getroffen darf man sich auch schon dem Kern des Spiels widmen - der Karriere. Vor dem Spieler liegen nun aneinandergereiht 4 Saison's der Formel 1. Ihr dürft also von 1999-2002 spielerisch zeigen was in euch steckt. Die aktuelle Saison 2003 bietet auch F1 Career Challenge nicht. Dank der Lizenz erwarten euch neben den original Strecken auch die Teams dieser Jahre samt aller Fahrer. Ob nun im kurzzeitigen Einsatz oder die ewigen Möchtegern Weltmeister vom Schlage eines David Coulthard.


Bevor Ihr jedoch in das Spiel eintauchen könnt müßt Ihr eine sogenannte Super Lizenz der Formel 1 erspielen. Nachdem Ihr also eure Initialen, Staatszugehörigkeit und einen Skin für ein Pofil gewählt habt müßt Ihr euch bewähren. Etwas das mir zunächst gut gefallen hat. Ihr müßt in mehreren Prüfungen eure Fahrtüchtigkeit unter Beweis stellen. Bevor Ihr diese Prüfungen nicht bestanden habt dürft Ihr dem erlauchten Kreis der F1 Fahrer nicht beitreten. Diese reichen vom einfachen Gas geben, in festen Zonen anhalten oder diversen Kurvenprüfungen bis zu einem kleinen Renntrimm. Danach beginnt das Spiel eigentlich erst richtig. Wie in einem V-Rally 3 auf dem GameCube oder einem WDC auf dem N64 bieten euch nun die ersten Teams einen Vertrag an. Anfangs logischerweise keine Top Teams. So findet Ihr euch zu Beginn der Saison 1999 im Team Sauber oder Prost wieder. Habt Ihr den Vertrag unterschrieben wird dies in immer wieder enthaltenen Sequenzen gezeigt. Ihr betretet die Box und die Crew des Teams begrüßt euch. Allerdings sind diese Sequenzen von einer erschreckend schwachen Präsentation, über die sogar das N64 noch schmunzeln würde. Genauso erlebt man hier immer wieder die ersten von vielen Ungereimtheiten im Spiel. Wechselt Ihr später im Team z.b. von Sauber zu BMW Williams, so begrüßen euch neben den neuen BMW Boliden immer noch die Mechaniker von Sauber. Wäre das die einzige Panne dieser Art könnte man darüber noch schmunzeln...., aber dazu später mehr. Jetzt liegt vor euch zunächst ein normales Formel 1 Spiel, wie es viele gibt. Ihr müßt euch in der vor euch liegenden Saison beweisen und möglichst weit vorne landen. Nur so greift das Spielprinzip und neue und bessere Teams werden auf euch aufmerksam. Ohne große Umwege gelangt der Spieler danach zum Saison Bildschirm. Hier kommt die nächste Ungereimtheit. Vor jedem Rennen werdet Ihr vom Teambesitzer mit einem Ziel konfrontiert was man im nächsten Rennen von euch verlangt. In den ersten Teams läuft dies alles noch recht normal. Ihr solltet um den Platz 17 im Rennen ankommen, was kein Problem ist und die Erwartungen steigert. Fahrt Ihr aber später in einem Top Team und gewinnt Rennen werdet Ihr immer wieder mit Sprüchen beglückt die nicht ganz auf der Höhe der Zeit sind. "Wir müssen uns verbessern", oder "Wir erwarten im nächsten Rennen unbedingt Platz 3" sind da nur Beispiele. Nach allen 4 Saisons war ich 3x Weltmeister und immer noch mußte ich mich verbessern und 3. Plätze einfahren. ;-)) Könnte man auch noch drüber schmunzeln. Das Saison Menu erwartet euch vor jedem Rennen und gibt euch verschiedene Menupunkte. Neben dem reinen Rennwochenende gibt es in bestimmten Abständen sogenannte Testszenarios.

Vergleichbar mit den Szenarios des Vorgängers müßt Ihr hier unter bestimmten Rennsituationen Ergebnisse einfahren. Mal ein Rennen im Regen gewinnen, ohne Frontflügel eine Zeit unterbieten oder einen Mitstreiter hinter euch halten. Das Problem hier ist der Hintergrund. All diese Szenarios dienen dem Abstimmen des Wagens für das nächste Rennen, was euch auch immer wieder sprachlich angezeigt wird. Was ein fahren ohne Frontflügel aber für das Rennsetup sinnvoll macht ist wohl nur den Entwicklern bekannt. Das hätte man auslagern müssen. Dann wäre das ganze glaubwürdiger. Desweiteren könnt Ihr vor einem Rennen sogenannten Punkte vergeben. Etwas das schon hier den Sim Anspruch von F1 Career Challenge teilweise ad acta legt. Innerhalb eines Rennens könnt Ihr 12 sogenannte EA Karten erfahren. Kleine Aufgaben, die man im Rennen unbewußt mitlöst. So z.b. vor dem Teamkollegen bleiben, die schnellste Runde fahren oder das Rennen gewinnen. Für jede solche Karte die Ihr erfahrt gibt es Punkte. Im nächsten Rennen kann man diese Punkte einsetzen. Im Extra Menu reichen diese Möglichkeiten von einem zusätzlichen Boxenluder, das man genau 2 Sekunden sieht und auch nur dann wenn man gewinnt, neue Helme oder ein Abendrennen. Wesentlich sinnvoller, aber auch wettbewerbsverzerrender sind die Rennfeature. So könnt Ihr ein Motoren Upgrade wählen, einen perfekten Boxenstopp oder eine erhöhte Zuverlässigkeit des Wagens. Sicherlich Dinge die man auch mit der Realität vergleichen kann. Zumindest was Motoren oder Bremsen Upgrades angeht. Trotzdem paßt das in der hier gebotenen Form nicht zum Spiel und läßt das Spiel ein erstes mal mehr in Richtung Arcade Gameplay abdriften. Startet man ein Rennwochenende kann man neben dem freien Training das Qualifying und das Rennen bestreiten. Im freien Training testet man so die Strecke und macht einen ersten Kontakt mit der Steuerung und dem ganzen drumherum. Sehr gefallen hat mir die Einbindung der Strecken. Hier gibt es ein Kompliment. Wirklich alle Strecken inklusive Umbauten der Zeit bekommt man im Verlauf der 4 Jahre zu sehen. Ob nun Monza mit seiner neu gestalteten ersten Schikane oder der Hockenheimring, der 2002 das erste mal im neuen Layout daherkam sind auch so im Spiel vorzufinden. Bevor man auf die Strecke fährt gilt es natürlich ein Setup einzustellen. Hier war ich vom Spiel mit am meisten enttäuscht. Wer sich auf Einstellungen wie im Vorgänger gefreut hatte wird enttäuscht. Ihr bekommt praktisch einen Wagen gestellt und habt nur 3 Möglichkeiten Eingriffe vorzunehmen. 3 Balkenanzeigen in denen Ihr den Wagen in Sachen Unter- und Übersteuern anpassen könnt, dem Griplevel und der Getriebeübersetzung. Wer sich mit einem Setup nicht groß befassen will begrüßt dies sicherlich. F1 Fans die in diesen Games auch am Setup feilen wollen werden damit nicht glücklich.


Denn gleich auf 2 Dinge wirkt sich dies negativ aus. So gibt es vor dem Rennen kein Warm Up und keine Möglichkeit das Setup nochmal zu ändern. Nur für das Qualifying geht dies. Nur das eine Runde Quali ein völlig anderes Setup benötigt als ein Renntrimm. Mehr als Ärgerlich. Größter Kritikpunkt hier ist aber die Auswirkung auf die Steuerung. Geht man auf die Strecke steuert man den Wagen wieder aus den gleichen 4 Perspektiven wie in F1 2002. Mir fehlt hier eine weiter weg hinter dem Fahrzeug. Gerade auf Strecken wie Spa, Suzuka oder Frankreich wo es auch mal streckentechnisch bergab geht bekommt man Probleme mit der Sicht. Bremspunkte und ähnliches sind schwer einzusehen, da der Heckflügel den Screen eindeckt. Die Steuerung selber benötigt eigentlich nur 3 Elemente. Der 3D-Stick für das Lenken sowie A und B für Gas und Bremse. Und im Gegensatz zu einem F1 2002 ist die Steuerung schlechter geworden. Nicht nur mit dem Pad, sondern auch mit einem Lenkrad. So lenkt der Wagen sehr hektisch hin und her und reagiert viel zu abartig. Kurven zu fahren ist ein besonderes Problem. Man kann keine Richtung halten. Ihr seid immer gezwungen immer wieder den Stick einzuschlagen, oder nur anzutippen. Problem ist jetzt das der Wagen selbst in langen Kurven wie Silverstone nicht gleichmäßig durch Kurven fährt, sondern Ihr permanent Lenkbewegungen ausführt. Einzig mittelschnelle Kurven sind so wie im Vorgänger fahrbar. Was glücklicherweise daran liegt das man den Bremsmode gelassen hat. Nicht einfach auf die Eisen steigen, sondern "pumpend" die Bremse bedient. Wobei aber auch hier die hektischen Lenkbewegungen immer wieder zu ungewollten Einlenkwinkeln führen. Das zieht sich durch alle 4 Jahre und man wird nie zu 100% warm mit der Steuerung. Man lernt sie zwar zu nutzen und arrangiert sich damit, aber das berühmte Vertrauensgefühl, das der Wagen so lenkt wie man denkt fehlt. Auch hier wirkt sich vor allem das fehlende Setup aus, mit dem man vieles anpassen konnte. Auch fehlt die Einstellung der Lenkwirkung, mit der ebenfalls was zu machen war. Das macht das ganze mit Lenkrad hier zum Krampf. Kein Vergleich zu F1 2002, wo das Lenkrad dem Spiel noch ein paar Spielspaßpunkte mehr entlocken konnte. Regelgerecht fahrt Ihr hier noch eure 12 Runden im Qualifying. Das 2003 Qualifying ist hier logischerweise noch nicht enthalten. Wie in F1 2002 gibt es aber auch hier wieder die berühmten Strecken mit der abartigen Gegner KI im Training. So ist mit einer halbwegs normalen Runde in Kanada, Monaco und Ungarn ein Solo Rennen möglich. Was heißt Ihr fahrt gut genug das ab dem 2. alle außerhalb der 107% sind und eigentlich nicht teilnehmen dürften. Auf der anderen Seite schließt euch das Spiel aus, solltet Ihr diese Marke verfehlen.

Also wenn schon konsequent, dann auch für alle. Wobei dies in allen 4 Saisons reproduzierbar ist. Wohlgemerkt mit einem Ferrari, Williams oder einem Benz. Von daher paßt die KI und die Kräfteverhältnisse sind in Ordnung. Man merkt auch Unterschiede in Sachen Steuerung oder dem Grundspeed zwischen einem Prost und einem Ferrari. Von einer Simsteuerung ist das Spiel aber dennoch weit entfernt. Beginnt danach ein Rennen kommen die Bildschirmeinblendungen dazu. Ebenfalls völlig neu zeigen sie euch oben links nur den vor und hinter euch fahrenden Gegner an. Anzeigen im unteren Bildschirm wie im TV fehlen völlig. Entweder man schaut in den Rückspiegel mit der Y-Taste um zu sehen wer noch alles hinter euch fährt oder verlaßt euch auf den Boxenfunk. Was hier allerdings abgeht habe ich ja noch nicht erlebt. Schon in F1 2002 war der Boxenfunk, der euch komplett deutsch informiert nicht immer auf der Höhe der Zeit. In F1 Career Challenge schaut er warscheinlich ein anderes Rennen. Alles was euch persönlich angeht haut fast immer hin. Aber was die Gegnerschaft angeht und Ereignisse auf der Strecke ist ein echter Witz. Da werden Überholmanöver angesagt wo man sich fragt wieviel Ferraris z.b. mitfahren. Immer wieder das beste Beispiel. Rundenlang fährt z.b. Michael Schumacher hinter euch her. Der Boxenfunk erzählt einem aber jede Runde das Michael den guten Bernoldi überholt. Oder Fahrer wären von der Strecke abgekommen, fahren aber in Wirklichkeit wie von der Schnur gezogen hinter oder vor euch. Der Knüller ist immer wieder wo das alles stattfindet. Es gibt wie jedem F1 Fan bekannt sein dürfte nur 3 Sektoren pro Strecke. Der Boxenfunk unterrichtet euch aber immer wieder von Unfällen in Sektor 6. Das ist dann irgendwann schon nicht mehr lustig und kann auch das Rennen beinflussen. Das ihr im Spiel wenig selber beinflussen könnt merkt man auch in anderen Dingen. Der Karriere Modus bietet zunächst mal keinerlei Einstellmöglichkeiten wie lang die Rennen eigentlich sein sollen, ob ein Schadensmodel vorhanden sein soll oder ob die FIA Regeln enthalten sein sollen. Ihr fahrt maximal 8 Runden in allen 4 Jahren. Das Schadensmodell trifft nur für die Gegner zu. Fahrt Ihr einem hinten drauf fliegt dessen Flügel weg, euer Frontflügel bleibt heil. Dreher gegen Mauern steckt euer Wagen locker weg, während die Gegner danach erstmal zur Box müssen. Überhaupt enden schon die kleinsten Berührungen in den übelsten Drehern. Das ist viel zu übertrieben. Natürlich bleibt ein Touchieren bei 300 oder in der Kurve nicht ohne Folgen. Aber so wie hier manchmal die Gegner oder Ihr von der Strecke fliegen ist es schon nicht mehr schön. Selbst auf Geraden fahren die Gegner zickzack ohne Ende, verlassen andauernd die Strecke und bleiben trotzdem im Rennen.


Und was die FIA Regeln angeht hülle ich den Mantel des Schweigens über das Spiel. Was in F1 2002 fast schon zu penibel umgesetzt war ist hier alles andere als das. Abkürzungen werden zwar erwähnt und führen nur im Qualifying zu einer Strafe. Überholen bei gelber Flagge wird zu 90% nicht geahndet. Einzig ein Übetreten der Geschwindigkeit in der Boxengasse beim Stopp zieht eine Stopp/Go Strafe nach sich. Wer allerdings den perfekten Boxenstopp vor dem Rennen einstellt hat auch damit nichts zu tun. Die Boxenstopps selber sind wie in F1 2002 schön gemacht und anspruchsvoll wenn man sie selber ausführt. Einfach reinfahren ist nicht. Bis Ihr an der Box steht müßt Ihr 2x herunterbremsen. Einmal auf die 80 in der Boxengasse und auf 20 vor dem Stellplatz. Danach im richtigen Moment den Gang einlegen, wenn die 3D animierte Boxencrew die Reifen gewechselt und getankt hat und im richtigen Moment Gas geben. Gib man z.b. zu früh Gas würgt man den Motor ab und der Anlasser muß bedient werden was Zeit kostet. Aber auch die Boxenstopps sind nicht frei von Kritik. Hier allerdings die der anderen Fahrer. Da fährt man einen Vorsprung von vielleicht 5 Sekunden auf den Verfolger heraus und geht gemeinsam an die Box. Schön und gut. Nur Ihr steht normal an der Box, während der Gegner oftmals einfach durch die Boxengasse fährt und so das Rennen gewinnt. Oder man holt euren Team Kollegen zur gleichen Zeit an die Box. Auch hier gibt sich die KI eine Blöße. Ihr fahrt an die Box, während euer Teamkollege gezwungenermaßen unbetankt wieder raus muß. Wer denkt das er eine Runde später trotzdem nochmal reinmuß...., naja lassen wir das. Noch so ein paar Geschichten gefällig? Kein Problem. Euer Boxenstopp ist z.b. für die 3. von 8 Runden festgelegt. Genau in dieser Runde fliegt euer Frontflügel, warum auch immer ab. Ihr fahrt also in die Box und der Flügel wird gerichtet. Auch wenn die Animation einen Reifenwechsel und betanken visuell darstellt müßt Ihr eine Runde später plötzlich nochmal rein um zu Tanken oder Reifen zu wechseln. Gottseidank erlebt man so etwas nicht zu oft. Genauso der Reifenwechsel von wechselndem Wetter. Zwar eine Stärke des Spiels, das es mitten im Rennen auch mal regnet oder andersherum aufhört. Man zieht euch aber egal welches Wetter herrscht die Reifen auf die auch am Start vorhanden waren. Fahrt Ihr im trockenen los und kommt im strömenden Regen an die Box zieht man euch erneut Trockenreifen auf. Was danach auf der Strecke in Sachen Steuerung auf euch zukommt ist sicher keiner Erklärung nötig. Oh man, man könnte diese vielen kleinen Ungereimtheiten immer weiter aufzählen. Das man es trotzdem weiterspielt mag an der Liebe zum F1 Sport liegen oder der KI der Gegner, die einen trotzdem und mit solchen spielerischen Schwächen Rennen gewinnen lassen.

Es gibt Strecken da fahren sie wie Götter um z.b. in Monaco dermaßen zu schleichen das man nach 8 Runden enttäuscht ist wenn man nicht alle überrundet hat. Es gibt auch Rennen wo mal alles halbwegs paßt. Dann machts auch Laune, sofern man sich mit der Steuerung arrangiert. Von einem fesselnden Simulationsspiel ist F1 Career Challenge aber weit entfernt. Hat man sich doch mal durch eine Saison geschlagen so ist die Belohnung wenn Ihr Weltmeister werdet ein Witz. Eine kurze Sequenz und es geht wieder zum 1. Rennen der neuen Saison. Dazu steht auch im neuen Jahr wieder die Nummer 2 auf eurem Auto. Ebenfalls so eine kleine Geschichte. Wenn schon Weltmeister, dann auch mit der 1 auf dem Auto. Genauso enttäuschend war auch das Ende nach 4 Jahren F1 Career Challenge. Nichts! Die gleiche Sequenz wie im Vorjahr. Die Abschlußstatistik und das wars. Will ich jetzt noch eine neue Karriere beginnen würde meine alte gelöscht. Irgendwas freigeschaltet wird ebensowenig wie eine Art Hall of Fame eröffnet. Selbst die Packung schreibt ja "Werde zur Legende". Nur das dies keiner bemerkt. Da hätte ich auch letzter werden können. Nee EA, so geht's nicht. Da hilft auch der kurioserweise umfangreichere Modus Schnelles Rennen nicht. Hier kann man auch die volle Distanz fahren, seine Boxenstopps selber einstellen und das Schadensmodell selber anpassen. Nur eben motiviert dieser Modus nur für kurze Zeit. Bliebe der Multiplayer, der wieder bis zu 4 Spieler zuläßt. Auch hier hat man gerade den motivierendsten Teil des Vorgängers herausgenommen. 2 Spieler und das komplette Feld in einem Rennen. Natürlich war die Engine im Vorgänger nicht immer auf der Höhe der Zeit. Aber ein 60Hz Modus nach einem Jahr hätte dies auch lösen können. Einzig eine 1-1 Rennen oder Zeitfahrrennen bei dem man nach und nach antritt ist wieder dabei. Nun könnte man meinen das wenigstens Grafisch und im Soundbereich mehr geboten wird. Fehlanzeige! Der Sound ist der gleiche wie im Vorgänger mit seinen Stärken und Schwächen. Grafisch ist das Spiel in manchen Bereichen sogar ein Rückschritt. Sehen die Fahrzeuge noch gut aus haben sich die Strecken kaum verändert oder bieten weniger Details. Der größte Einschnitt ist aber ein Feature, das zum einen neu und sicher auch bewußt eingebaut wurde. Sobald Ihr in eine Kurve lenkt verzerrt der Screen wie in einem Flimmereffekt, der teilweise mehr stört als effektreich rüberkommt. Oder Ihr fahrt für eine der 12 EA Karten zwischen 2 Meßpunkten auf der Strecke. In dieser Zeit wird der Bildschirm rot eingefärbt. Wer auf diese Idee gekommen ist, hat es wohl selber noch nicht gespielt. Denn im Regen z.b. sieht man die Strecke eh schon schlecht durch die Gischt. Mit dem Effekt schon gleich garnicht mehr. Im Endeffekt bin ich sehr enttäuscht vom Spiel, das soviele kleine und große Fehler hat das sie ab einem bestimmten Punkt nicht mehr tolerierbar sind.


Ich nehme hier F1 Fans mit einem Hang zu einem Simspiel wie meine Person als Zielgruppe. Die sollten die Finger davon lassen und hier eher zum Vorgänger greifen, der ja fast schon eine Offenbarung gegen das Spiel darstellt. Kaum Eingriffsmöglichkeiten, eine nicht optimale Steuerung, viele spielerische Mängel und grafisch wenig imposante Präsentation sorgen für diese Wertung. Ich hätte nicht gedacht für ein F1 Spiel aus dem Hause EA mal so eine Wertung vergeben zu müssen. F1 Career Challenge ist auf dem GameCube leider eine der größten Enttäuschungen.

PLUS - MINUS LISTE

+ Original Lizenz
+ 4 Jahre Karriere Modus
+ Guter Gamespeed
+ Deutscher Boxenfunk
+ Original Teams und Strecken der 4 Jahre
+ Grafisch ansprechende Boxenstopps

- Viele Ladezeiten
- Schlechtere Steuerung als im Vorgänger
- Boxenfunk liegt oft völlig daneben
- Unrealistisches Schadensmodell
- Viele spielerische Mängel
- FIA Regeln nicht konsequent umgesetzt
- Unfallaction übertrieben
- Gekürzter Multiplayer
- Grafisch ein Rückschritt
- Kaum Setup Möglichkeiten

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

- Die Geschichte der Formel 1

 

KONKURRENZ

- V-Rally 3
- Burnout 2
- Dakar 2
- Rally Championchip
- Butt-Ugly Martians
- ATV: QPR 2
- Need for Speed: HP2
- Speed Challenge
- Pro Rally
- F1 2002
- Driven
- Driven
- Crazy Taxi
- XG3 Racing
- Burnout
- Wave Race Blue Storm

WERTUNG

GRAFIK:
70%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
78%

MULTIPLAYER:
62%

GESAMTWERTUNG:
46% (Pad)
42% (Lenkrad)

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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