SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Avalanche

GENRE:             Flug-Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    5-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 15.07.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Flugsimulationen sind so manchem Spieler unter uns ein Dorn im Auge. Neben purem Realismus ist vor allem die fehlende Action ein bedeutsames Kriterium, das ein Gros der Konsumenten vom Kauf abschrecken dürfte. Da jedoch das Genre der reinen Flieger-Spiele auf Nintendos' Würfel so gut wie nicht existent ist, freuen sich nun all diejenigen unter uns, die von sich selbst schon immer behauptet haben, wahre Action-Puristen zu sein. Nachdem "Fireblade" bereits Ende Februar auf dem deutschen Markt veröffentlicht wurde, trudelte leider erst jetzt ein Rezensionsexemplar bei uns im Mag ein. Doch wie sagt man so schön: "Besser spät als nie!". Wollen wir doch mal schauen, ob der Titel ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihm, vor gut einem halben Jahr, von der Fachpresse zu Teil wurde. Hintergrund von "Fireblade" ist eine terroristische Zelle, die auf Grund der Errichtung von Produktionshallen zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen für Schlagzeilen sorgt. Da das Terrornetzwerk "United Eastern States" (UES) über ein gehöriges Gefahrenpotenzial verfügt, sieht sich die internationale Spezialtruppe "Fireblade" dazu berufen, die Welt vor dem nächsten größeren Unheil zu bewahren. Um einem brenzligen Konflikt zu entkommen, seid Ihr nun dazu aufgefordert, Euren Job als Helikopter-Pilot professionell zu bewältigen, ganz gleich welche Abwehrstrategien die gegnerische Seite auch ausgebrütet hat. Mustert man die technischen Daten des Spiels, steht man gleich zu Beginn vor einem unverständlichen Vergehen, das so nicht hätte passieren dürfen. Auf dem Packungsrücken des Spiels kann man lesen, dass "Fireblade" geschlagene 49 Seiten auf Eurer MemoryCard verschlingt. Da mir schon ein paar Mal einige Ungereimtheiten zwischen Verpackung und tatsächlicher Umsetzung unter gekommen sind, wollte ich mich auch dieses Mal persönlich vergewissern und was durfte ich ein weiteres Mal entdecken…? Ganz genau: Das Spiel braucht faktisch nur schlappe zwei Seiten Speicherbedarf, schade nur, dass sich manche Konsumenten auf Grund der horrenden Seitenzahl von einem Kauf abgewendet haben könnten. Dem Test sei Dank, seid Ihr nun eines Besseren belehrt und dürft getrost Eure alte Memory Card behalten ;-) . Auf Grund der Tatsache, dass sich das komplette Spielgeschehen in - insgesamt zwei - Helikoptern abspielt, ist für unkonventionelle Action ohne viel Wenn und Aber gesorgt. Doch solltet Ihr beileibe nicht einfach drauflos fliegen, auf Grund des taktischen Einschlags ist es oftmals lebensnotwendig, Eure Feldzüge zu planen. Denn zu simpel ist das Spiel mit Sicherheit nicht. Die Steuerung Eurer Helikopter wurde gut umgesetzt, jedoch tut man sich anfangs noch ein wenig schwer den C-Stick (Höhen-, Seitwärtsbewegungen) in Kombination mit dem Control Stick (vorwärts, rückwärts) einzusetzen.


Mit dem "A"-Button legt Ihr mühelos Euer nächstes Ziel fest, mit der "R"-Taste beharkt Ihr Eure Kontrahenten mit Eurer Mini-Waffe (Maschinengewehr, Heckenschützenfeuer). Ebenso könnt Ihr dem Feind eine ganze Ladung Lenkgeschosse, Rail-Gun-Feuer sowie EMP-Salven über die blecherne "Haut" jagen. Doch begeben wir uns zunächst in's Hauptmenü, in dem Ihr zum einen zwischen vier verschiedenen Feldzügen wählen könnt, wobei erst nach erfolgreichem Abschluss einer Kampagne die nächste frei geschaltet wird. Zum anderen habt Ihr Zugriff auf die Optionen (Video, Steuerung, Audio) sowie Extras in denen Ihr Zwischensequenzen beziehungsweise Credits ansehen dürft. Einen Multiplayer haben die Entwickler von Midway leider komplett ausgespart, schade drum, hätte man sich doch die tollsten Basen-Verteidigungen hinsichtlich aggressiver Luftangriffe vorstellen können. Zu Beginn der folgenden Feldzüge erstellt Ihr Euren Charakter und gebt ihm zunächst einmal einen Namen. Speichern dürft Ihr selbstverständlich nach jeder Mission, während den einzelnen Aufträgen bleibt Euch dieser Luxus allerdings verwehrt. Angesiedelt sind die Kampagnen zum einen in den kühlen Schweizer Bergen, ein anderes Mal geht's zum bitterkalten Polarkreis. Ebenso stattet das "Fireblade"-Team Lateinamerika einen Besuch ab und begibt sich in die hitzigen Zonen der Wüste von Arizona. Im Großen und Ganzen geht es meist darum, Eurem Feind Saures zu geben. Entweder zerstört Ihr ein feindliches Nest in dem umtriebige Sachen ablaufen, ebenso müsst Ihr eine Brücke vor der nahenden Zerstörung bewahren. Um Abwechslung in den Flieger-Alltag zu bringen werdet Ihr gleichsam Missionen auf Zeit absolvieren müssen. Besonders nervenaufreibend war die Verfolgung einer riesigen Kolonne Boote, eines darunter mit brisanter Ladung, die unbedingt innerhalb des Zeitlimits in die Luft gejagt werden sollte. Auf Grund der knapp bemessenen zeitlichen Grenze (meine Nerven!!!) ein Fall für den nächsten behandelnden Allgemeinmediziner. Ebenfalls ziemlich heikel war die Aufgabe ein verbündetes Luftkissenboot heil an seinen Zielort zu bringen, wobei man flugs darauf eine Spezialeinheit in einen Bunker geleiten musste. Letztendlich wurde mir noch die Ausschaltung der feindlichen Einheiten angeordnet. Unangenehm wird es dann, wenn man während eines solchen Auftrages das Zeitliche segnet. Sollte dieser Fall eintreten, dürft Ihr die gesamte Mission erneut von vorne starten. Da die Aufträge nicht selbsterklärend sind, werdet Ihr vor jeder Mission per ausführlichem Briefing mit englischer Sprachausgabe in jede Order behutsam eingewiesen, auch während der Missionen meldet sich oftmals Euer Vorgesetzter um weitere Instruktionen zu geben oder über eventuelle Veränderungen der Lage zu berichten.

Positiv ist die Tatsache, dass alle gesprochenen Texte hervorragend in's Deutsche übersetzt wurden, daher können auch die Spieler, die dem Englischen nicht mächtig sind, problemlos zugreifen. Während eines Einsatzes habt Ihr Überblick über alle nur erdenklichen, spielwichtigen Übersichtsanzeigen. Neben der Energie erkennt Ihr Eure Turboanzeige, mittig oben im Bildschirm wurde das Zielradar positioniert, ebenso seht Ihr Euren aktuellen Munitionsvorrat für Eure Waffensysteme ein. Logischerweise handelt es sich bei Eurem Fluggefährt um kein Übliches, vielmehr sitzt Ihr in einem hyper-modernen Hightech-Heli, der selbst die kleinsten Finessen beherrscht. Ausgestattet ist er beispielsweise mit dem so genannten "Inkognito"-Modus, wie der Name schon verlauten lässt, handelt es sich hierbei um eine Art Unsichtbarkeit, die Geräusche Eures fliegenden Untersatzes werden hingegen nicht überdeckt und so kann es schon einmal passieren, dass Ihr in einer lästigen Situation ahnungslos entdeckt werdet. Teilweise ist besagter Modus aber unumgänglich, vor allem wenn Ihr Eure kampfstarke EMP-Kanone (lässt Gegner verharren, so dass man sie wehrlos ausschalten kann) betätigen wollt, die lediglich in diesem Modus zu aktivieren ist. Des Weiteren besitzt Euer Helikopter eine übliche Infrarotsicht, in der Ihr per Wärmesensor gegnerische Feindeinheiten aufspürt und sie so leichter ausschalten könnt. Mit dieser Technologie ist es Euch auch leichter, liegen gelassene Power-Ups besser zu orten. Gelegentlich hinterlassen feindliche Einheiten gewinnbringende Pakete, die neben Lenkraketen, normale Geschosse sowie zusätzliche Energieeinheiten enthalten. Ein weiteres nützliches Heli-Feature ist der Turbo-Modus, der Euch für kurze Zeit rasant beschleunigt, auch habt Ihr die Möglichkeit in die Heckenschützen-Perspektive zu wechseln, in der Ihr näher an Eure Ziele heranzoomen könnt. In bestimmten Situationen sollte Euch die Heckenschützen-Sicht eine immense Hilfe sein, da größere Feindaufkommen vor allem per EMP-Kanone schneller und effektiver ausgeschaltet werden können. Um sicher zu gehen, was Eure noch ausstehenden Primär- respektive Sekundärziele sind, dürft Ihr im Pausenmenü die Auftragsziele begutachten, wobei nur erstere auch zwingend erledigt werden müssen um einen Auftrag erfolgreich zu bestehen. Je nachdem wie Ihr innerhalb eines Auftrages abschneidet, wird Euer Resultat mit Medaillen (Bronze, Silber, Gold) gekürt. Abhängig ist die Medaillenvergabe von der Anzahl der ausgeschalteten Kontrahenten. Schafft Ihr beispielshalber in einer Mission alle Sekundäraufträge zu meistern, gebührt Euch die Feldzugsmedaille, für besonders geringen Energieverbrauch erhaltet Ihr das "Purpurne Herz".


Obwohl die Missionen sehr stark von einer gehörigen Portion Flug-/Schießaction angehaucht sind, ist auch immer eine gewisse Portion Taktik vonnöten, da simples "Ich-flieg-rein-und-mach-alles-platt"-Gebrabbel meist nicht von krönendem Erfolg beschert wird. Häufig startet man eine Mission neu, weil man schon wieder ein Stück zu nah an der gegnerischen Basis vorbei geflogen ist und abermals das feindliche Flak-Feuer Euren Heli vom Himmel geholt hat. Nächstes Mal machen wir es bestimmt besser: wie wär's im "Inkognito"-Modus sich mühelos an der Basis vorbei zu "schleichen"? Oder per zielsuchender Raketen erst einmal die verfeindeten Flakstellungen in Schutt und Asche zu trümmern? Ganz gleich wie Ihr es angeht, es gibt meist mehrere Möglichkeiten und genau das macht einen besonderen Teil des Spielspaßes aus. Die Soundeffekte des Spiels sind gut getroffen, kleine Details wie das Aufschreien getroffener Militärs sorgen für den erforderlichen Realismus. Die englische Stimme Eures Vorgesetzten ist gleichsam eine gute Wahl, die Briefings wirken authentisch und fördern die Atmosphäre der Flugaction. Die Musik an sich hat mir persönlich gut gefallen, immer zur Situation passend, jedoch nie aufdringlich, geschweige denn nervtötend. Grafisch ist der Titel bei weitem schlechter. Besonders negativ aufgestoßen ist mir die karge, sehr gleichfarbig gehaltene Landschaft, die wenig Abwechslung bietet und daher eher langweilig wirkt. Hingegen hübsch, weil in's Detail gehend, sind Rauchschwaden, die abgefeuerte Raketen hinter sich herziehen, ebenso ist es liebreizend zu beobachten, wie eine gegnerische Panzerkolonne während der Fahrt, von meiner Lenkrakete getroffen, in einem Feuerball aufgeht und kurz darauf in die Luft fliegt. Zwar können diese hübschen Kleinigkeiten nicht über die mittelmäßige Grafik hinwegtäuschen, gefallen können sie aber allemal. Des Weiteres sind die gerenderten Zwischensequenzen etwas für's Auge, zwar nur selten eingestreut, dafür eine Sache für sich und immer ganz besonders der atmosphärischen Gestaltung zuträglich. Trotz der schlichten und nicht mehr zeitgemäßen technischen Umsetzung, ein Titel, der Action-Fans gefallen dürfte: zwar gehört "Fireblade" bestimmt zu den anspruchsvolleren Spielen, mit viel Übung werden aber auch Einsteiger erste Erfolge verbuchen können. Weil der Titel im ganzen Spiele-Einerlei ziemlich untergegangen ist, dürfte er vielerorts schon günstiger zu haben sein. Seid Ihr nicht gerade Grafik-Fanaten, erwartet Euch ein interessanter Titel, der Euch für einige Stunden anspruchsvolle Flugaction garantiert. Mein persönlicher Geheimtipp!

PLUS - MINUS LISTE

+ taktische Komponente
+ hübsche Details
+ unterschiedliche Vorgehensweisen
+ Action satt

- gewöhnungsbedürftige Steuerung
- schwache technische Umsetzung
- bedingt einsteigerfreundlich
- kein Multiplayer

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Konami
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Top Gun
- SW Rogue Leader 2

WERTUNG

GRAFIK:
66%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
78%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
77%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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