Mag64

SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER: Rainbow Studios
GENRE:             Trick Action
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      18 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    6-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 31.12.2002

CHEATS: NEIN

KOMPLETTLÖSUNG: NEIN

TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Aktuell ist mal wieder Hochzeit für die Freunde gepflegter Zweirad Action. Mit Mat Hoffman's Pro BMX 2 und BMX XXX bekommt Dave Mirra, als bisher alleiniger Titel endlich Konkurrenz. Mit Mat Hoffman erscheint nun auch der letzte aktuelle Crack der Trick Action Szene auf dem GameCube. Mit Kelly Slater, Tony Hawk & Co ist er damit nun in guter Gesellschaft. Bisher nur auf dem GBA vertreten, wagt sich Mat Hoffman nun also auf den GameCube. Im direkten Testvergleich mit einem BMX XXX konnte man besser nicht urteilen welches Game denn nun mehr Spaß macht und wie sich in Zukunft die Rangfolge verteilen sollte. Im Gegensatz zu einem BMX XXX ist der spielerische Hintergrund aber wesentlich "Ernster". Blanke Brüste und derbe Srpüche erwarten euch hier nicht. Dafür Dank der Lizenz aber Cracks der Szene und natürlich der Namensgeber selber. Auch Mat Hoffman bietet dem Spieler keinen 60Hz Modus an. Wie BMX XXX belegt auch Mat Hoffman's Pro BMX 2 auf der Memory Card 18 Seiten. Wer sich in die Materie und die Proganisten einstimmen will darf einen äußerst langen Vorspann genießen, in dem euch alle Charaktere des Spiels vorgestellt werden. Insgesamt verfügt das Spiel immerhin über 90 Minuten Video Material, das man hier, vor jedem Level und auch später freigespielt anschauen kann. Als erstes erwartet den Spieler wie gewohnt das Hauptmenu. Eingeteilt in viele scrollbare Bereiche darf der Spieler einiges an Punkten anwählen. Der reine Single Player Part bietet euch den sogenannten Road Trip, der den Kern des Spiels darstellt. Dazu den Session und Freeride Modus, sowie den Mehrspieler Modus für 2 BMX Verrückte. Weiterhin gibt es hier die Punkte Park Editor, die Credits, die Media Abteilung mit den angesprochenem Video Material sowie der Punkte Ruhmeshalle, der euch erstellte Rekorde in verschiedenen Rubriken nachschauen läßt. Letzter Punkt sind auch hier die Optionen. Hier stellt Ihr neben Soundtechnischen Dingen den Rumble Effekt ein, ob der Bildschirm im Multiplayer Vertikal oder Horizontal geteilt werden soll und ob der Biker im normalen Run nach dem Abheben eine automatische Drehung vollführen soll. Kern des Spiels ist der schon angesprochene Road Trip. Einmal angewählt dürft Ihr euch danach zwischen den enthaltenen 11 Cracks der Szene entscheiden. Jeder besitzt seine eigenen Werte in Sachen Speed, Airtime oder auch der Balance. Beeinflußbar später durch das Finden bestimmter Bikes, die ungewöhnlich versteckt sein sollten. Zu jedem Biker könnt Ihr hier eine Biographie abrufen um ein wenig mehr Backgroundwissen zu bekommen. Leider wie alle anderen Texte im Spiel nur komplett englisch. Habt Ihr mehrere Bikes zur Verfügung, könnt Ihr dieses auswählen und seht dabei immer Live die Veränderung der Eigenschaften des Bikers.

Dabei verbessern sich Werte, während andere schlechter werden. Ein neues Bike ist also nicht gleichlaufend mit einem besseren Biker. Danach folgt wie in vielen Spielen die Levelwahl. Wie der Name Trip schon sagt bekommt Ihr hier eine Karte der USA angezeigt, auf der sich die 8 im Spiel enthaltenen Level befinden. Nur das erste Level ist anwählbar, die euch nach und nach durch verschiedene Großstädte der USA führen. Markiert man eines der Level bekommt Ihr angezeigt wieviele Missionen Ihr dort schon erledigt habt und wieviele Gap's gefunden wurden. Das Spiel bietet über die 8 Missionen verteilt 96 Aufgaben, die es zu lösen gilt. Weniger als Tony Hawk und auch als BMX XXX. Was mir dabei aber weniger gefällt ist der Muß Effekt beim Lösen um die neuen Locations zu Öffnen. Wählt man ein Level an wird dabei nach der guten alten Variante verfahren. Ihr habt 2 Minuten Zeit um die Aufgaben zu lösen. Immer wiederholbar gefällt mir mittlerweile die Aufgaben Variante eines Tony Hawk und BMX XXX besser, wo man die Level unendlich lange durchfahren kann und die einzelnen Aufträge durch Personen innerhalb der Areale aktivieren kann. Alle 12 Aufgaben sind ebenfalls nicht mit einem mal anwählbar. Ebenfalls etwas das mir nicht gefällt. Ihr müßt auf Teufel komm raus 4 Aufgaben lösen um die jeweils nächsten 4 überhaupt angehen zu können. Eingeteilt in 3 Varianten - Amateuer, Semi-Pro und Pro gilt es diese zu schaffen, die neben Trick Action auch Location spezifische Dinge enthalten können. Überall enthalten ist die alte Highscore Variante. Je schwerer der Grad um so mehr Punkte logischerweise. Dazu kommen bestimmte Tricks, die der Spieler an bestimmten Orten ausführen muß und Objekte, die es innerhalb der 2 Minuten zu aktivieren gilt. So muß der Spieler unter Verwendung verschiedener Tricks z.b. mal 5 Feuermelder aktivieren. Nichts nervt mehr, wenn man einen kleinen Fehler macht und dadurch die Zeit einfach zu knapp wird. Was in den anderen Spielen auch der Fall ist wird hier durch das jedesmal neue Laden des Levels unterbrochen, was den Spielfluß hemmt. Das geniale Wiederholen der zuletzt angefangenen Aufgabe wie in Tony Hawk 4 bietet weder Mat Hoffman 2 noch BMX XXX. Die Steuerung selber hinterläßt ein zwiespältiges Bild. Ausgestattet mit 1 festen Viewpoint, der meiner Meinung nach einen Tick zu nah am Biker ist steuert Ihr diesen mit dem 3D Stick oder dem Steuerkreuz. Hier merkt man allerdings einen deutlichen Unterschied zwischen Stick und Kreuz. Obwohl beides eigentlich gleich sein sollte ist die Steuerung mit dem Kreuz wesentlich direkter und effektiver, was mir nach langer Zeit mal wieder einen typischen Daddeldaumen einbrachte. Grundlage des Tricksystems ist hier wieder die Combo und Multiplikatoren Variante.

Das heißt das innerhalb einer Aktion mehrere Tricks zur Multiplikation des Scores führen. Gleichlaufend gibt es hier eine Adrenalin Anzeige, die sich rechts oben füllt solange Ihr nicht stürzt. Vergleichbar mit der Special Leiste eines Tony Hawk kann der Charakter bei voller Leiste spezielle Moves ausführen, die sonst nicht möglich sind. Das Sprungverhalten ist ähnlich wie bei der Konkurrenz. Ein gedrückt halten der A-Taste läßt den Biker in eine Sprunghaltung gehen und beim loslassen springen. Richtig gut gelungen ist die Trick Action in der Luft. Ähnlich wie bei BMX XXX sehen die Biker samt Ihr Räder sehr detailliert aus und bieten sehr schöne Animationen. Dazu kommt in diesem Spiel die Tatsache, das Tricks in der Luft sehr gut klappen. Was hier an einem wesentlich höheren Spin Vermögen liegt. Teilweise so schnell das man die Landung desöfteren verpatzt. Dem anschließend klappt z.b. ein Manual sehr gut um die Combo fortzusetzen. Reine Manual Combos, die in einem BMX XXX perfekt klappen, gehen hier weniger leicht von der Hand, da der Charakter wesentlich nervöser reagiert auf verschiedene Richtungsänderungen. Ein bißchen unglücklich empfinde ich das springen aus einer Pipe oder Wand, will man dahinter weitermachen. Da die Kamera gerne hier mal hinterher hinkt macht man teilweise Aktionen, die garnicht nötig sind. Auf jeden Fall eine Sache der Gewöhnung. Am Boden so lala glänzt das Spiel hier vor allem durch die Air Tricks. Was aber auch sein muß um die Vorgaben zu erfüllen. Denn erst durch das Lösen der jeweils 4 Aufgaben bekommt man Road Trip Punkte, die jedesmal erneut verdient werden müssen. Nur mit diesen Punkten kann der Spieler neue Level Öffnen. Das man dabei aber alle einzelnen Aufgaben lösen muß um im Spiel vorankommen stört mich. Mit irgendwas steht man immer auf Kriegsfuß in diesen Games. Mat Hoffman erwartet aber einen perfekten Spieler, was an sich ja nicht schlechtes ist. Aber hier ist die Gradwanderung zwischen Anspruchsvoll und frustrierend schwer nicht geglückt. Eigentlich das größte Manko im Spiel. Irgendwann legt auch der geduldigste Spieler das Pad zur Seite wenn er 100x an einer bestimmten Aufgabe scheitert. Vor allem das immer wieder neu verdienen gefällt mir nicht. Habt Ihr z.b. 200 Road Trip Punkte erspielt müßt Ihr euch zwischen 2 Leveln entscheiden. Ihr gebt die Punkte aus, müßt aber nun im neuen Level wieder bei 0 beginnen. Dann lieber stetig steigend und vielleicht 10 von 12 Aufgaben als Ziel ausgeben. Ebenfalls ein geteiltes Bild gibt es bei der Grafik. Zum einen bietet das Spiel große und ausladende Locations mit reichlich untersuchbaren Ecken. Chicago mit seinen Brücken mitten in der Stadt gefällt mir dabei sehr gut.

Zumal auch hier durch bestimmte Aufgaben diese Brücken erstmal heruntergelassen werden müssen. Es herrscht viel Verkehr in den Locations und der Gamespeed ist angenehm hoch. Negativ schlägt sich dies ab und zu in der Framerate nieder. Wie bei Tony Hawk 4 gibt es auch hier bestimmte Stellen, in denen der Spieler Slowdowns bemerkt. Dazu wird was die Weitsicht angeht auf schwache Texturen gesetzt, die sich sehr oft gleichen. Manches wirkt ein wenig blass und wenig detailliert. Hier wäre mehr drin gewesen. Gerade in den Nachtleveln New Orleans oder Las Vegas sind Farbabstufungen manchmal eine Spur zu hart und wirken zu gekünstelt. Hier macht einem Tony Hawk wirklich im Moment keiner was vor. Das merkt man auch bei diesem Spiel. Problem an den großen Locations ist auch die Tatsache, das man diese immer an der gleichen Stelle beginnt. Ist die gerade knapp nicht geschaffte Aufgabe am anderen Ende der Stadt gilt es wieder erstmal dorthin zu kommen. Vor einem halben Jahr nichts ungewöhnliches finde ich das neue Prinzip wie bei der Konkurrenz hier wesentlich Spielspaßfördernder. Über allem steht aber das Aufgabensystem, was die negativen Seiten angeht und der Zwang diese in Reihenfolge lösen zu müssen um im Spiel voran zu kommen. Der Multiplayer kann dagegen im Vergleich zur Konkurrenz punkten. Was zum einen an der Anzahl an verfügbaren Varianten liegt. Gleich 8 verschiedene Multiplayer Spiele dürfen gezockt werden, wobei abwechselnd in einem auch 8 Spieler antreten dürfen. Neben bekannten Modi wie dem Trickturnier für 2 Spieler nach Zeit, dem Graffiti Modus wo per Tricks Areale des Gegner markiert werden oder das freie Biken und der HORSE Modus, wo man abwechselnd Tricks hinlegen muß und der Verlierer einen der Buchstaben bekommt. Positiv das man den Bildschirm dabei in beiden Varianten splitten kann. Für bestimmte Modi eignet sich mal die eine und mal die andere Variante mehr. Neu sind die Modi Gotcha, HalfPipe Hölle und Schatzsuche. Die Schatzsuche ist nichts anderes als endlich mal ein reines Wettrennen, bei dem es darum geht während eines Runs gegen seinen Kontrahenten Dinge einzusammeln. In der HalfPipe Hölle treten nun nacheinander bis zu 8 Personen an, die versuchen wie in einem Turnier Punkte zu machen. Erst das Fallen von einer der Pipes beendet den aktuellen Run. Im Gotcha Modus ist ein Ring Objekt der Begierde. Einen davon gibt es im Level, der benötigt wird um für seine Tricks auch Punkte zu bekommen. Der Gegner versucht ihn euch abzujagen und seinerseits loszulegen. Highlight ist aber der Push Modus, den man sich mittlerweile sogar hat rechtlich schützen lassen. In diesem Modus treten beide Spieler im Vertikal geteilten Screen an. Ist ein Biker dabei besser als der andere verschiebt sich der Bildteiler in seine Richtung.

Der Bildausschnitt des besseren wird größer und der des Gegners kleiner. Das ganze artet in Hektik aus wenn der eigene Bildausschnitt immer kleiner wird und damit auch die Übersicht. Das Teil macht echt Laune und fordert 2 Spieler von Anfang bis Ende. Technisch zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Während die Indoor Locations eigentlich in allen Belangen wie im Single Player daherkommen macht man in den freien Orten bekanntschaft mit einem lange nicht gesehenen Feature - Nebel. Wie zu N64 Zeiten werden entfernte Dinge verhüllt. Gerade Chicago zeigt sich da von der schlimmen Sorte. Das die Framerate dabei kurioserweise jetzt äußerst stabil läuft kann da nicht trösten. Denke das man dies heutzutage in den Griff bekommt. Andere Games zeigen dies ja auch. Letzter Punkt im Spiel ist der Park Editor, der zur gehobenen Klasse gehört. In verschiedene Außengrafiken eingehüllt darf sich der BMX Spieler hier reichlich austoben. Zwischen 20 verschiedenen Bauten aller Art, die jeweils in mehreren Varianten vorhanden sind kann man wählen. Auf dem Baufeld ist man nicht beschränkt und kann sich so seinen eigenen Park zimmern. Per Memcard zu Freunden mitnehmen und im Freeride Modus auskosten. Kein Killer Feature im Spiel, aber ein gelungener Editor, welcher der Konkurrenz in nichts nachsteht. Das tut das Spiel aber leider im Gesamteindruck. Technisch zwar ein ordentliches Spiel, mal von den Nebel Effekten im Multiplayer abgesehen bietet es reichlich Trick Action, die besonders in der Luft sehr gut klappt und anzuschauen ist. Große Locations, vermasselt das Aufgabensystem dem Spiel das Spielspaß Potential. Das lösen müssen der Aufgaben um innerhalb einer Location erstmal weitere anwählbar zu bekommen und im Gesamtspiel die einzelnen Level freizuschalten empfinde ich als zu übertrieben. Der Frust Effekt ist so teilweise hoch wenn man partout nicht weiterkommt. Hier zeigt die Konkurrenz dem Spiel die Grenzen auf. Ebenfalls empfinde ich das 2 Minuten System für die Aufgaben mittlerweile als überholt. Auch hier zeigt die Konkurrenz wie es besser und trotzdem Anspruchsvoll sein kann. Der Sound kann dagegen überzeugen. Von LL Cool J über Iggy Pop bis zu Bombfunk MC's sorgen trashige und HipHop Klänge für Hörgenuß. Gefällt mir besser als in einem Tony Hawk 4. Trotzdem von allen BMX Games das schlechteste auf dem GameCube kann man das Spiel nur hartgesottenen Fans empfehlen, die nie genug vom Thema bekommen können. Alle anderen greifen auf jeden Fall zu BMX XXX.

PLUS - MINUS LISTE

+ 90 Minuten Videomaterial
+ Original Cracks der Szene
+ Sehr gute Air Trick Action
+ Große Locations
+ Gelungener Editor
+ Push Modus im Multiplayer
+ Sehr schöne Sounduntermalung

- Unglückliches Aufgabensystem
- Grafisch eher Durchschnitt
- 2 Minuten Feature nicht mehr zeitgemäß
- Leichtes Ruckeln an best. Stellen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Activision
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

KONKURRENZ

- BMX XXX
- Tony Hawk 4
- Kelly Slater's Pro Surfer
- Aggressive Inline
- Dave Mirra 2
- Tony Hawk Skateboarding 3

WERTUNG

GRAFIK:
70%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
84%

MULTIPLAYER:
77%

GESAMTWERTUNG:
68%

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang