SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
TDK

GENRE:             RPG
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      6 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    2-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.50 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 21.07.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Ähnlich wie "Fireblade" ist auch "Darkened Skye" einer derjenigen Titel, die bereits vor einiger Zeit released wurden, jedoch erst jetzt den Weg in's Testlabor gefunden haben. Selbstverständlich werden verzögerte Tests mit der gleichen Hingabe getestet wie aktuelle Titel, ganz besonders dann, wenn man voller Vorfreude das Endergebnis eines Titels erwartet - in diesem Fall war "Darkened Skye" der besagte Titel, der - wie einigen bereits bekannt sein dürfte - vor längerer Zeit bereits für den PC umgesetzt wurde und es nun - konsolenexklusiv - auf den Gamecube geschafft hat. Obwohl das Spiel somit eine PC-Umsetzung ist und daher zuerst auf den Cube konvertiert werden musste, ging ich trotz alle dem mit einer - wenn auch nur geringen - Erwartungshaltung an den aktuell zu testenden Titel heran. Die Story des Spiels ist im Fantasy-Genre angesiedelt, wobei es keine Bezüge zu eventuellen Romanvorlagen gibt. Vielmehr handelt das gesamte Machwerk von einem einsamen, idyllischen Ort, weit weg von Trubel und regem Handel - Lynlora, ein immergrünes, weitreichendes Landschaftsidyll ohne außergewöhnliche Zwischenfälle. Als Skye, Heldin des Spiels, ist es Euer einziger Wunsch endlich einmal in ein umfassend spannendes Abenteuer verwickelt zu werden, fern ab vom heimischen Herd und friedlicher Umgebung. Und wie es sich für ein waschechtes Abenteuer gehört, tritt genau jener Zustand ein, den sich Skye so sehnlichst herbei gewünscht hat. Der Regenbogen, der einst wie eine schützende Hand über das Land wachte, ist seit geraumer Zeit nicht mehr aktiv - Lord Necroth, einer jener bösartigen Unruhestifter, gelang es, jedwede Magie zu verbieten und nur für seine eigenen dunklen Zwecke zu nutzen. Zweifelsohne gibt es für solch aussichtslos erscheinende Situationen auch immerzu eine Lösung - und diese liegt in den fünf Prismen, die weit über's Land verteilt, in fünf unterschiedlichen Ländereien, verborgen liegen. Genau von dort muss Skye diese nun holen, ganz gleich was es koste. Einfach wird es mit Sicherheit nicht - und dass liegt bestimmt nicht am Schwierigkeitsgrad, sondern zum Großteil an der (teilweise) hundsmiserablen Steuerung; doch dazu später mehr... In technischer Hinsicht bietet "Darkened Skye" in heutiger Zeit - zum Bedauern vieler - Ungewöhnliches: tatsächlich hat sich in diesen Titel doch glatt ein 60 Hz-Modus "verirrt", der vorbildhaft für eine klare Bildschirmwiedergabe bürgt. Ebenso kann man dem lediglich sechs Seiten MemoryCard-Speicher nichts Negatives abverlangen; jeder weitere Spielstand braucht hingegen zusätzliche sechs Blöcke auf Eurer MemoryCard. Im Hauptmenü angekommen zeigt sich ein schlichtes Bild, das neben "Neues Spiel", "Speichern/Laden", lediglich die Optionen (Lautstärke, Rumble, Invers, Untertitel) sowie die "Credits" zur Auswahl lässt.


Positiv hinzufügen muss man auf jeden Fall die Tatsache, dass der Titel unter drei verschiedenen Sprachen frei wählen lässt, Spieler, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, können demnach alle Texte in einwandfreiem Deutsch genießen. Skye, Heldin des Spiels, steuert Ihr durch eine 3D-Umgebung, die ähnlich wie in anderen Rollenspielen aufgebaut ist. Zwar bereist Ihr neben Eurer Heimat Lynlora noch vier weitere Länder, jedoch habt Ihr innerhalb dieser nicht uneingeschränkte Bewegungsfreiheit - schon allein deswegen nicht, weil Skye es nicht gelernt hat zu schwimmen. Einmal in's Wasser geplumpst, dürft Ihr erneut von der zuletzt abgespeicherten Stelle weiterspielen. Jedoch muss man freudigerweise anmerken, dass zu wirklich jedem (!) Zeitpunkt abgespeichert werden darf. Lädt man das Spiel erneut, startet man an genau zuvor abgespeichertem Standort, ganz gleich wie weit man in der Landschaft schon fortgeschritten ist. Die Steuerung von Skye gestaltet sich etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem deswegen, weil Ihr mit dem C-Stick die komplette Ansicht nach Belieben verändern dürft. In Kombination mit dem Control Stick ein etwas ungewohntes Unterfangen, das man erst mit der Zeit verinnerlicht hat. Mit Eurem Stab greift Ihr per "L"-Taste an, mit "R" wird gesprungen. Ebenso unumgänglich und von besonderem Nutzen ist der "Z"-Button mit dem Ihr Eure Zauber über den Bildschirm fegt. Das Zaubersystem an sich ist zwar innovativ, jedoch nicht unbedingt von Vorteil: für jeden Zauberspruch benötigt Skye so genannte "Skittles", die einzige Quelle, aus der man Magie schöpfen kann. Jene "Skittles" gibt es in unterschiedlichen Farben, ebenso beansprucht auch jeder Zauberspruch "Skittles" unterschiedlichster Farben. Seid Ihr jedoch nicht im Besitz aller Magiepunkte um einen Zauber erfolgreich zu sprechen, müsst Ihr entweder einen anderen Magiespruch deaktivieren oder aber Ihr sucht nach den "Skittles" in der erforderlichen Farbe. Magie an sich richtet sich primär an die im Spiel enthaltenen Rätsel, im Kampf selbst dürft Ihr zwar auch Gebrauch davon machen, meist genügt aber ohne weiteres der Einsatz Eures nützlichen, magischen Stabes. Typische Situationen, in denen Skye ihren zugänglichen Zauberstab einsetzen darf, sind zuhauf vertreten: Einmal müsst Ihr weit entfernte Druckschalter per "Prismatischer Impuls" aktivieren, ein anderes Mal Eure "Schattenvision" einsetzen, um sich im Dunklen zu Recht zu finden. Des Weiteren müsst Ihr auch immer wieder Eure Gegenstände einsetzen, die Ihr kurz zuvor in der aktuellen Welt gefunden habt. Beispielsweise setzt Ihr gewisse Pflanzen insofern ein, als dass Ihr sie in's Wasser werft, um einen Übergang zur gegenüber liegenden Seite zu legen.

Oftmals benötigt Ihr innerhalb der fünf Länder eine vorgegebene Anzahl bestimmter Objekte, die Ihr einsammeln sollt. Zwar nicht immer sofort auffindbar, ähneln sich diese Aufgaben doch sehr stark und konnten mich nicht unbedingt überzeugen. Neben der Protagonistin, findet Ihr auf dem Hauptbildschirm auch eine Lebensenergie- beziehungsweise Magieanzeige, wobei sich letztere schneller wieder selbständig füllt als Skye's Energieanzeige. In den teils recht hektischen Kämpfen gegen quirliges Getier ist das jedoch auch immens wichtig, da man nicht immer genügend Heiltränke zur Hand hat. Viel wichtiger wäre in meinen Augen aber die Überarbeitung der teilweise schlechten Steuerung gewesen. Vor allem in den Hüpfpassagen (ein wahrer Graus, sich an die hüpflastige Sumpfwelt zurück zu erinnern!!!) hätte eine ausgiebige Instandsetzung der Steuerung wahre Wunder vollbracht. Dermaßen ungenaues Gehüpfe ist einfach furchtbar und nagt ungemein an des Spielers' Nervensträngen. Ebenso ist es häufig nicht einmal ansatzweise erkennbar, wann genau man die "Sprung"-Taste bedienen soll. Wie lobe ich mir da die Speicher-Funktion, die es dankenswerterweise zulässt, zu jeder Zeit abspeichern zu können. Teilweise sollte man diesen "Bonus" auch alle halbe Minute einsetzen, denn schaden kann es in solch missratenen Sprungsituationen mit Sicherheit nicht ;-) . Auf Grund dessen wirkt das Spielgeschehen zerrissen, zusätzlich erschwert die Bedienung das anfängliche Gameplay, trotz der vielen eingestreuten Rätsel fehlt dem Titel das gewisse "Etwas", dass beispielsweise in einem "Summoner - A Goddesss Reborn" vorhanden ist. Obwohl Eure Heldin nicht - wie in Rollenspielen üblich in höhere Stufen aufsteigen kann, lernt sie von Mal zu Mal doch immer etwas hinzu. Vor allem im Bereich der Zaubersprüche ist diese Fortentwicklung spürbar wahrnehmbar. Sind anfangs gar keine magischen Fähigkeiten vorhanden, ändert sich dies mit der Zeit deutlich. Lobenswert ist die "Notizen"- sowie Tagebuch-Option, die selbständig alle vergangenen Gespräche beziehungsweise Aktionen verzeichnet und somit einen detaillierten Überblick über das bisher Gespielte verschafft. Besonders in eventuell aussichtslosen Situationen sind diese Optionen Gold wert, da häufig die Lösungswege erkennbar sind, wenn auch nicht immer auf den ersten Blick. Gleichsam habt Ihr Einblick in die komplette Liste aller bisher geführten Unterredungen, ebenso werden noch ausstehende Aufgaben angezeigt, die für die Komplettierung des Spiels wesentlich sind und unter allen Umständen erfolgreich erledigt werden müssen. Apropos erledigen: Neben diversen Aufgaben liegt es auch an Euch die Schar der unzähligen Gegner fachgerecht auszumerzen.


Neben den Hauptgefährten von Lord Necroth, den Grunks, überaus dummen, Feuer-schießenden Schützen, erwarten Euch Tentaclaws, Fisch-ähnliche Wesen, die es bevorzugen, Eure Protagonistin in seichten Gewässern die Hornhaut von Euren zarten Füßchen abzuknabbern. Des Weiteren werdet Ihr im Laufe Eures Abenteuers auf eine Vielzahl anderer, unsympathischer Fieslinge treffen: beginnend mit dem Schrecken der meisten Hausfrauen, der Spinne, werden Euch Goblins, blutrünstige Vampire sowie irrsinnig giftige Skorpione das Leben um einiges erschweren. Kommt Ihr trotz der relativ einfachen Rätseleinlagen einmal nicht weiter, hilft Euch zum einen Euer Tagebuch, zum anderen sind in der Anleitung die Lösungen zu den ersten drei Abschnitten des Spiels vorgedruckt. Trist umgesetzt ist hingegen die Grafik, die stellenweise - auf Grund der häufig gleichfarbigen Texturen - einfach nur öde anmutet. Zwar können die eingestreuten Zwischensequenzen punkten, die gegnerischen Kreaturen sowie der Nebel (zur Verbesserung der Atmosphäre oder etwa doch nur schlampig umgesetzt?) passen nicht sonderlich gut in das Gesamtbild. Hingegen sehr gut implementiert wurde die englische Sprachausgabe, die professionell eingesprochen wurde und demnach zur Stimmung positiv beiträgt. Unterlegt mit deutschen Untertiteln eine beinahe perfekte Kombination, die Anerkennung verdient. Desgleichen können die Soundeffekte im Spiel überzeugen. Realistische Fußschritte, effektvoll klingendes Kampfgetümmel sowie das real anmutende Stabschwingen wurden achtbar in Szene gesetzt, die musikalische Untermalung indessen enttäuscht mich umso mehr. Schade, dass keines der Musikstücke so richtig eindringlich in's Ohr will. Hier hätte ich mir mehr erwartet, daher auch das insgesamt leicht enttäuschende Gesamtbild der Musik/Sound-Note. Einen Multiplayer findet man in diesem Spiel erst überhaupt nicht, auf Grund des Spielprinzips hätte dieser aber vermutlich auch nur aufgesetzt gewirkt; demnach vielleicht eine gute Entscheidung auf einen Mehrspieler-Modus zu verzichten. "Darkened Skye" ist im Gesamten betrachtet ein zweischneidiges Schwert. Zum einen können Rollenspiel-ähnliche Spiele dieser Art mich immer wieder auf's Neue begeistern, zum anderen ist das Gameplay jedoch immer noch maßgeblich für die Gesamtwertung eines Titels verantwortlich, ganz gleich ob Rollenspiel oder nicht. Trotz eines PC-typischen, toll funktionierenden Speichersystems, krankt das Spiel häufig an der unausgegorenen Steuerung, die vor allem in Hüpfpassagen den Schweiß auf des Spielers' Stirn treiben kann. Ebenfalls nicht immer optimal gelungen sind die Kampfszenen zwischen Skye und ihren arglistigen Feinden. Trotz ständigen Knöpfchendrückens kann es durchaus vorkommen, dass lediglich nur jeder fünfte Schlag auch ein wirklicher Treffer ist.

Obwohl das Spiel an sich im Schwierigkeitsgrad relativ weit unten angesiedelt ist, erschweren technisch schlampig umgesetzte Macken den Titel umso mehr. Rollenspieler sollten besser zu Bewährtem greifen. Neben "Skies of Arcadia" oder "Summoner - A Goddess Reborn" finden Kartenfreunde unter Euch die interessante "Lost Kingdoms"-Reihe im Regal des Händlers Eures Vertrauens.


PLUS - MINUS LISTE

+ jederzeit speicherbar
+ drei verfügbare Sprachen
+ Tagebuchfunktion

- gewöhnungsbedürftige Steuerung
- wirkt insgesamt unausgegoren
- nervige Kämpfe
- musikalischer Reinfall
- gewisses "Etwas" fehlt

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher TDK
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Lost Kingdoms II
- Summoner
- Skies of Arcadia Legends
- Baldurs Gate
- PSO
- Mystic Heroes
- Lost Kingdoms

WERTUNG

GRAFIK:
70%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
65%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
65%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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