SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Minds Eye Prod.

GENRE:             Action Racer
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 07.11.2003


CHEATS: NEIN
SETUP's: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem wir in einem der letzten Updates "Starsky & Hutch" für den Handheldbereich abhandeln durften, ist für das Heutige der große Bruder an der Reihe, der spieltechnisch eindeutig - wie bereits die GBA-Version - in dieselbe Kerbe schlägt. Action satt, jedoch verfeinert durch wesentlich mehr Schusswechsel. Durfte man in der GBA-Fassung teilweise noch "gemächlich" von Ort A nach Ort B kutschieren, wurden in der Würfel-Version beinahe alle Spritztouren rigoros wegrationalisiert. Hitzige Schießereien sind an der Tagesordnung, verfolgte Halunken haben immer damit zu rechnen, ihre teuren Schlitten nur noch schrottreif zu Gesicht zu bekommen. Ganz klar, dass das Spielgeschehen am Fernseher einfach mehr hermacht - heftigere Explosionen, realistischere Verfolgungsjagden, hübschere Zwischensequenzen - und vor allem eine Steuerung, die gegenüber der GBA-Fassung preisverdächtig ist. Was die Entwickler leider nicht auf die Reihe bekamen, ist die leider fehlende GC-GBA-Connectivity, die man beispielsweise hervorragend dazu hätte verwenden können, gesperrte Gebiete von "Bay City" durch den GC-GBA-Link frei zu schalten. Dies nur am Rande, aber dennoch eine nette Dreingabe, die den Kauf beider Versionen mehrheitlich hätte rechtfertigen können. Das Spiel an sich präsentiert sich dem Spieler multilingual, sprich, man hat die Möglichkeit unter fünf verschiedenen Sprachen frei zu wählen (englisch, spanisch, deutsch, italienisch, französisch). Eure MemoryCard wird mit schlappen zwei Seiten belastet, ein 60-Hertz-Modus war dem Spiel wohl nicht vergönnt. Trotz alledem läuft die Grafik flüssig über den Bildschirm, schwarze PAL-Balken sind ebenso nicht vorhanden. Nach einer einführenden, hübschen Sequenz, findet Ihr Euch im Hauptmenü wider, dass neben dem "Story-Modus" die "Freie Streife" bietet. Letztere lässt Euch das Stadtgebiet nach Belieben erkunden, das Aufsammeln bestimmter Objekte erweitert das dünn gehaltene Zeitlimit. Der Punkt "TV-Specials" offenbart Euch drei weitere Optionen, die Ihr durch das erfolgreiche Bestehen von Sekundäraufgaben frei schalten könnt (Racing-, Stunt-, Shooting-Special). Hierbei handelt es sich um Bonusspielchen, die neben dem "Story-Modus" nett klingen, aber nicht mehr als ein magerer Zusatz sind. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen, speziell dann, wenn man dem "Story-Modus" noch ein, zwei Serien spendiert hätte. Innerhalb des "Profils" könnt Ihr Euch Eure bereits erspielten Gegenstände ansehen, die Optionen bieten die Möglichkeit nach freier Wahl an Steuerung, Anzeige sowie Musik zu schrauben. Letztendlich spendierten die Entwickler der GC-Version noch einen Extra-Punkt, in dem man sich diverse Bonusfilmchen wie Interviews, Schnappschüsse sowie eine Biographie (`Huggy Bear`) erspielen kann.


Um an wirklich alle Boni zu gelangen, bedarf es eines geschickten Händchens und grandiosen Orientierungssinns, da man nur durch gekonntes Lenken und einer guten Ortskenntnis alle Bonusobjekte entdeckt. Innerhalb der insgesamt drei Serien mit je sechs Episoden, findet man in der Summe bis zu 18 Autoschlüssel, wobei jeder erfolgreich eingesammelte Schlüssel ein Bonusfahrzeug frei schaltet. Ebenso interessant und gleichzeitig für die Abteilung "Extras" verantwortlich, sind die Huggy-Objekte, die oben erwähnte Specials öffnen und Euch somit Zugang dazu gewähren. Vor dem eigentlichen Spielbeginn, steht Euch lediglich eine "Serie" zur Verfügung, die zwei übrigen Serien müssen durch eine bestimmte Anzahl erspielter Polizeidienstmarken erst noch frei gespielt werden. Neben den bereits bekannten, hochgradig Action-haltigen Verfolgungsjagden, müsst Ihr im Laufe des Spieles auch wichtige Persönlichkeiten an ein sicheres Ziel eskortieren, ebenso gilt es eine bestimmte Gegneranzahl zu eliminieren. Neben derartigen Primäraufgaben erwarten Euch über dies bestimmte Sekundäraufgaben, die neben einer vorgegebenen Trefferquote beispielsweise eine spezielle Anzahl an ausgeschalteten Bomben zum Ziel haben. Um eine Episode zu meistern, müsst Ihr nicht einfach nur das Missionsziel erreichen, ebenso gilt es, das so genannte "Viewer Rating" (Einschaltquote) mit einer möglichst hohen Zahl abzuschließen. Da es sich bei "Starsky & Hutch" um eine Fernsehserie handelt, ist die Einschaltquote dafür verantwortlich, welche Polizeidienstmarken - erhältlich in gold, silber, bronze und einem Donut - Ihr letztendlich erspielt. Vor jeder Mission wird dem Spieler eine Auflistung der Punkte und der dazugehörigen Polizeimarken dargelegt. Logischerweise versucht Ihr Eure Punkte in ungeahnte Höhen empor zu hieven; gelingen tut Euch dass durch spezielle Aktionen sowie das Zerschießen bestimmter Objekte. Auf den Strecken verteilt findet Ihr eine Vielzahl so genannter VR-Boni, die es zu zerschießen gilt. Mit jedem zerstörten VR (Viewer Rating)-Bonus steigt Eure Einschaltquote und das vorläufige Ergebnis wächst an. Denselben Effekt erlangt Ihr, wenn Ihr zivilen Fahrzeugen um Haaresbreite ausweicht, spektakuläre Sprungeinlagen über tödliche Sprungschanzen ausführt oder aber einen eindrucksvollen Powerslide zur Geltung bringt. Mit all jenen Aktionen steigt Eure VR-Quote; nietet Ihr etwa Zivilpersonen um oder brettert mit Karacho in die nächste Häuserwand, schwindet Euer VR-Konto gehörig. Sollte Eure Einschaltquote auf den Nullpunkt sinken, ist die Episode zu Ende und Ihr müsst erneut von Anfang an starten. Besonders vor den Missionen ist gähnende Leere angesagt, Grund hierfür sind die unverschämt langen Ladezeiten von 30-35 Sekunden.

Zwar ist Bay City mit Sicherheit eine enorm große Stadt, derartige Ladehämmer nerven auf Dauer aber gewaltig und tragen nicht gerade zum Gesamteindruck positiv bei. Ebenfalls nervt mich die Tatsache, dass ich mir in der GBA-Version irgendwie unabhängiger vorkam, die Missionsziele ließen sich auf unterschiedlichen Wegen bestreiten, in der GC-Variante wirkt alles etwas geradliniger und vorgegeben: Wenn Starsky und sein Kumpel Hutch beispielsweise eine gewisse Örtlichkeit aufsuchen sollen, ist generell immer der einfachste und damit schnellste Weg in Form weißer Pünktchen auf der Navigationskarte vermerkt, in der Game Boy Advance-Variante musste man sich zeitweise seinen eigenen Weg zum Ziel bahnen. Zwar war die Richtung vorgegeben, die Strecke zum Ziel befuhr man aber auf seinen eigenen, individuell zusammengestellten Wegen. Dennoch ist das Spielgefühl in der Gamecube-Version um ein Deutliches besser, da alle spielrelevanten Faktoren einfach besser miteinander harmonisieren. Die Steuerung Eures Boliden ist - wie oben bereits erwähnt - deutlich einsteigerfreundlicher ausgefallen, des Weiteren ist es kein Problem neben dem Fahren gleichzeitig aus dem "Gran Torino" heraus zu schießen. Auf Grund des zielsuchenden Fadenkreuzes, werden alle Gegner-relevanten Objekte korrekt erfasst und sind sofort bereit unter Feuer genommen zu werden. Teilweise solltet Ihr Vorsicht walten lassen, vor allem dann, wenn wesentliche Personen in gegnerischen Fahrzeugen gefangen gehalten werden und Ihr die Mission unblutig zu Ende bekommen sollt. Hollywood-reife Szenen spielen sich speziell in heißen Verfolgungsjagden ab, wenn es gilt, den feindlichen Boliden auf's Äußerste zu verfolgen. Brenzlige 180° Drehungen, die an Coolness kaum zu übertreffen sind, erfreuen des Spielers' Gemüt und verschaffen eine geniale Atmosphäre, die wiederum durch die viel zu linear gehaltenen Missionen zurück geschraubt wird. Auf Grund der einfach gehaltenen Steuerung sind selbst Genre-Neulinge in Windeseile eingearbeitet und vollführen die gewagtesten Stunts. Spektakuläre Sprungschanzen laden zu ungeahnten Weitenrekorden ein, PKW-Transporter werden als Rampen missbraucht, ebenso kommt es des öfteren vor, dass Ihr durch bestimmte Stern-Symbole fahrt, die ein geskriptetes Ereignis hervorrufen. Beispielsweise springt Ihr elegant von einem Geschäftsgebäude durch die gläserne Fassade in nächstgelegenes Hochhaus. Oder aber Ihr löst durch solch ein Objekt einen Crash aus, in den unter anderem auch Euer Verfolger verwickelt ist. Für Euch ein positives Ereignis, Euer Verfolger kann sich über eine besonders hohe Kfz-Rechnung freuen ;-) . Grafisch präsentiert sich der Titel grundsolide, farbenfrohe Straßenzüge erfreuen das Auge, ebenso die weitläufige, immens große Stadt "Bay City", die es zu durchfahren gilt.


Abseits der Straße erwarten Euch simpel animierte Fußgänger, die Ihr besser meiden solltet. Ebenfalls erblickt Ihr nette Details wie Parkbänke, Tonnen und Kistenansammlungen. All diese Objekte können problemlos über den Haufen gefahren werden und garantieren Euch des Öfteren wichtige VR-Punkte, die wiederum Eure Einschaltquote repräsentieren. Neben der flotten Musik, die unverkennbar einen 70er-Touch mitschwingen lässt, überzeugt vor allem die gut in Szene gesetzte deutsche Sprachausgabe, die jedoch meist in Zwischensequenzen abgespielt wird. Jedoch könnt Ihr Starsky & Hutch während längeren Fahrten bei privaten Unterhaltungen zuhören, die einem manchmal ein Schmunzeln über das Gesicht zaubern. Obwohl der Titel im Multiplayer unverkennbar für eine Lightgun-Unterstützung entworfen wurde, fehlt diese offensichtlich auf dem Cube. Kein Wunder, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kein derartiges Peripherie-Gerät erschienen. Nichtsdestotrotz könnt Ihr die zwei Protagonisten separat steuern, wobei Spieler 1 Starsky, Spieler 2 hingegen Hutch steuern muss. Leider ist das Fadenkreuz Eurer Waffe viel zu direkt ausgefallen, daher steuert es sich blitzgeschwind über den Bildschirm, wodurch die Treffergenauigkeit rapide fällt. Auf Grund dessen kommt kein richtiges Spielgefühl auf, Multiplayer-mäßig bewegt man sich bei der Cube-Version leider auf dem Holzpfad, Spielspass leider nur bedingt... Obwohl das Spiel eindeutig Stärken hat, gibt es ebenso die berüchtigten Schwächen, die doch unverfroren an der Gesamtwertung kratzen. Neben Action satt und wilden Schießereien, einer einsteigerfreundlicheren Steuerung sowie den tollen Zwischensequenzen, missfällt der insgesamt geringe Spielumfang, die zu linear geratenen Missionen sowie das Fehlen einer Lightgun im Multiplayer. Bei weitem besser als die GBA-Version verspricht das Game vor allem für Genre-Einsteiger unterhaltsame Stunden. Fans der Serie greifen sowieso zu. Da der Schwierigkeitsgrad im Gegensatz zur GBA-Fassung ein wenig leichter ausfällt, ein weiterer Pluspunkt für all diejenigen, die neu im Genre sind.

PLUS - MINUS LISTE

+ einsteigerfreundliche Steuerung
+ Action satt
+ Starsky & Hutch-Lizenz
+ nette Details am Straßenrand
+ riesige, befahrbare Stadt
+ leichter als die GBA-Version

- viel zu lange Ladezeiten
- zu geringer Umfang
- linearer als GBA-Version
- keine GC-GBA-Connectivity
- Multiplayer-Schwäche

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Empire Interactive
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Wreckless
- Smugglers Run Warzones

WERTUNG

GRAFIK:
75%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
74%

MULTIPLAYER:
67%

GESAMTWERTUNG:
77%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang