SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Climax

GENRE:             Action Racer
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     21.November

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 13.11.2003


CHEATS: JA
SETUP's: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Was haben wir Spieler nicht alles schon in Rennspielen bewegt. Ob aufgepowerte Muscle Cars, Formel Boliden oder Trucks. Das aber auch ein Kultauto wie der kleine Mini Cooper mal zu Rennspiel Ehren kommt ist dann doch mal etwas neues. Nun geschehen in Eidos vorerst letztem Spiel für den Nintendo GameCube - The Italian Job. Übrigens ein Spiel das mal wieder auf einer Film Lizenz basiert. The Italian Job ist aber selbst im Kino aktuell nur ein Remake eines alten Klassikers - "The Italian Job - Charlie staubt Millionen ab" von 1969 mit Michael Caine. So verwundert es auch nicht das dieses Spiel nicht nur ein reiner Racer ist, sondern mit einer Story daher kommt. The Italian Job handelt von dem genialen Dieb Charles Croker, im Film gespielt von Mark Wahlberg, der einen gewaltigen Goldbarren aus einem schwerbewachten Palast in Venedig raubt. Leider treibt ein Mann seiner eigenen Crew, Steve (Edward Norton), ein doppeltes Spiel. Nach Rache dürstend verpflichtet Charlie die bezaubernde Safe-Knackerin Stella (Charlize Theron). Gemeinsam mit Stella und seiner ursprünglichen Mannschaft folgt Charlie dem Verräter nach Kalifornien. Die Truppe plant das Gold zurückzuholen, indem sie Verkehrsampeln manipulieren und so L.A. in ein Verkehrschaos stürzen. Genau diese Geschichte darf der Spieler unter anderem im Game selbst nachspielen. Doch bevor wir uns in das Abenteuer stürzen schauen wir uns andere Dinge an. Einen 60Hz Modus bietet das Spiel nicht, braucht ihn aber wie im Verlauf zu sehen ist nicht unbedingt. Die Memory Card wird mit 2 Seiten äußerst human belegt und sichert auf einem Speicherplatz alle eingefahrenen Erfolge des Spielers. Sobald der Spieler das Hauptmenu erreicht zeigen sich gleich mehrere Spielmodi. Die beiden wichtigsten sind dabei neben einem Story Modus die sogenannte Stadt Rally, die nichts anderes als ein Rennspielmodus der herkömmlichen Art beherbergt. Dazu kommen der Modus Spritztour, der Stunt Modus sowie das Zeitfahren. Als letztes kommen die Bonus Inhalte, die aus freispielbaren Inhalten des Kinofilms bestehen und die reinen Spieloptionen. In diesen findet man neben der Bildwahl, die auch 16:9 zuläßt unter anderem das Steuerungs Setup. 3 verschiedene Controller Belegungen stehen zur Auswahl, so das für jeden Spieler das richtige dabei ist. Dazu kommen viele Optionen, die man erst mit der Zeit freispielen kann. Wie z.b. die Option Verkehr, die dem Spiel einen gewissen Burnout Touch geben sollte. Dazu könnt Ihr die Rundenzahl des Renn Modi samt einer einstellbaren Gegner KI nutzen. Für einen ersten Kontakt mit dem Spiel bietet sich prima die Spritztour an. In diesem Modus könnt Ihr mit einem Fahrzeug eurer Wahl die beiden Hauptlocations ohne Druck und Aufträge frei befahren und so die Steuerung und das Drumherum kennenlernen.


Aus anfänglich wenigen Fahrzeugen könnt Ihr den Kultflitzer wählen oder später auf freigefahrene Bonusautos zurückgreifen. Was die Locations angeht basiert alles im Spiel auf der Örtlichkeit L.A. samt dazugehörigen Hollywood. Dabei ist das ganze so angelegt das Ihr euch innerhalb dieser Locations frei bewegen könnt mit eurem Fahrzeug. Recht ausladend ähnelt dies durchaus einem Starsky & Hutch und läßt euch viel Freiheiten im Erkunden der Gegend. Startet Ihr eine Spritztour findet Ihr euch hinter dem Fahrzeug wieder und könnt aus 4 verschiedenen Perspektiven das ganze steuern. Mir persönlich gefiel die weiteste Kamera hinter dem Fahrzeug recht gut und bietet genügend Überblick. An Grundaktionen bietet die Steuerung neben dem Lenken per Stick Gas und Bremse mit der A- und B-Taste. Dazu kommen mit der R-Taste die Sicht von vorn um einen Rückspiegel zu ersetzen. Letzte Funktion ist per X-Taste die Handbremse. Ausgestattet mit diesen Steuerfeatures merkt man schnell das man es hier mit einem reinen Arcade Racer zu tun hat, der mehr Wert auf actionreiches Fahren legt. Die Steuerung selber ist soweit in Ordnung und läßt sich gut bedienen. Der Wagen lenkt weich ein und reagiert gut auf Gas und Bremse. Was ich mir gewünscht hätte wäre ein wenig mehr Driftvermögen der Fahrzeuge allein mit Gas und den Lenkbewegungen. Lenkt man auf ebener Strecke ein bricht der Wagen eigentlich nie aus und hat dementsprechend eine recht weiten Lenkradius. Um enge Kurven zu bekommen nutzt man nun die Handbremse. Zwar erfüllt sie ihren Zweck den Wagen schön quer zu stellen, ersetzt aber nicht das Driften in solchen Situationen. Es ginge also noch besser in meinen Augen. Innerhalb der Locations könnt Ihr jede Gasse und jeden Freeway befahren und habt es dabei mit normalem Verkehr zu tun. Seit Burnout bauen ja viele Spiele dieses Feature ein, erreichen aber den hektischen Faktor der Acclaim Konkurrenz nicht. Auch Italian Job ist da keine Ausnahme. Crashes werden zwar als solche angezeigt, sehen aber bei weitem nicht so spektakulär aus. Dazu kommt das die dichte des Verkehrs nicht so hoch ist. Das man viele Unfälle baut liegt dann eher an den vielen Höhenunterschieden der Locations und dem immer wieder überraschendem Crash nach einer Kurve, da man nicht sieht ob jemand um die Ecke gefahren kommt. Was in der Spritztour noch easy funktioniert wird im ersten Hauptmodus schon wesentlich hektischer. Der Story Modus baut wie schon erwähnt auf der Filmgeschichte auf und bietet insgesamt 15 Kapitel in denen Ihr diese nachspielt. Dabei sitzt euch in diesen Kapiteln vor allem eines im Nacken - die Zeit.

Eingeteilt in mehrere kleine Szenarien, die Ihr innerhalb eines Kapitels ohne Pause spielt beginnt jedes davon mit einer Sequenz die neben deutschen Texten auch dt. Sprachausgabe bietet. Qualitativ gibt es sicher besseres auf dem GameCube, zeigt aber was in der folgenden Aufgabe zu tun ist. Innerhalb dieser 15 Kapitel steigt Ihr in die verschiedensten Fahrzeuge die das Spiel bietet und der Mini Cooper tritt hier fast schon wieder in den Hintergrund. Ob Sportwagen, Van's oder gepanzerte Fahrzeuge. Abwechslung in diesem Punkt gibt es genug. An Aufgaben erwarten euch verschiedene Dinge, die aber alle eines gemeinsam haben, Ihr müßt sie fahrerisch erreichen. So gilt es z.b. von einem Startpunkt aus innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Örtlichkeit zu finden um dort in ein sogenanntes Zielfeld zu fahren, das ein wenig wie in Crazy Taxi aussehen. Danach geht die Sequenz weiter und der nächste Teilauftrag wird begonnen, der selbst innerhalb eines Kapitels einen Fahrzeugwechsel vorsieht. Ein gutes Beispiel ist ein Kapitel in dem Ihr zu Beginn einen Laptop an einer bestimmten Location innerhalb L.A.'s finden müßt. Habt ihr das geschafft müßt Ihr damit nun zu einem bestimmten Haus innerhalb der Stadt. Ist auch das erledigt kommt hier ein weiterer Aspekt zum tragen der auch aus Need for Speed stammen könnte. Ihr müßt vor heranstürmenden Polizeifahrzeugen fliehen und zum einen erneut ein Zeitlimit für die Ziellocation einhalten und euch eben nicht erwischen lassen. Schafft Ihr eines davon nicht ist das komplette Kapitel zu Ende. Gespeichert wird nur nach einem kompletten Kapitel, was euch damit bei einem Mißerfolg innerhalb alles neu beginnen läßt. Schafft Ihr ein Kapitel werdet Ihr danach bewertet. Zu den auch im Spiel selber angezeigten Scores gibt es Boni als auch Abzüge wenn Ihr zu viele Crashes gebaut habt. All dies ergibt einen Rang mit dem Ihr im Falle von Rang A die Bonusfahrzeuge nach und nach freifahren könnt. Das dieser Modus aber spielerisch eher durschnittlich ist liegt in meinen Augen an 2 Faktoren. Entweder ist das ganze zu leicht und man fährt die Zielpunkte ohne große Probleme innerhalb der Zeitlimits an. Oder das genau Gegenteil tritt ein und man fährt sich einen ab ehe man mal innerhalb der Zeit den Zielpunkt findet und somit ein Kapitel immer und immer wieder beginnt. Im Verlauf teilweise zu abartig angebracht nimmt das ein wenig den Spielfluß. Der Verkehr nervt auch mehr als das er nun anspruchsvoll das Spielvergnügen hebt. Dazu kommt ein Schadensmodell das in diesem Modus nicht greift. Man kann schon abheben, seitlich liegenbleiben oder frontal mit anderen zusammenstoßen. Das angepriesene realistische Schadensmodell ist hier nicht vorhanden. Anders sieht es damit wie auch mit dem Fahrspaß im reinen Rennmodus aus.


Diesen kann man auch zu zweit fahren und damit auch Spielinhalte erspielen und nicht nur Just for Fun. Der Renn Modus bietet insgesamt 10 Strecken, die sich aber ebenfalls auf diese beiden Locations verteilen und im Endeffekt nur verschiedene Streckenführungen bieten. Ausnahmen sind die Metro und die Damm Strecke, die auch mal abseits der Stadt gefahren werden. Hier hat man durchaus seinen Spaß. Schade das man nur gegen 3 Computergegner fährt. Aber auch hier geht es nicht ohne Kritik. Mehr als 2 oder 3x fährt man keine Strecke. Dann ist der Sieg in der Tasche und dauert dadurch ebenfalls nicht ewig. Aufgelockert wird das ganze durch die Fahrweise der Gegner und hier speziell dem Verkehr, wo er in meinen Augen viel mehr zum Spielspaß beiträgt. Schön zu sehen wenn auch die Gegner merken müssen das ein Bus im Frontalzusammenstoß einfach die besseren Karten hat. ;-) Hier gibt es nun ein Schadensmodell. Allerdings ist das einzige was man visuell sieht eine verbeulte Frontpartie und irgendwann ein immer stärker qualmenden Motor. Auswirken tut sich das ganze aber in keinster Weise. Nur das der Qualm beim geradeausfahren die Sicht etwas verschlechtert. Trotz der nicht ewigen Spielzeit macht dieser Modus mehr Laune als der Story Modus. Garnicht gefallen hat mir der Stunt Modus, der mehr ein Geschicklichkeits Modus ist. Hier gilt es festen Arenen Hinderniss Parcoure zu überwinden. Wieder nach Zeit solltet Ihr möglichst noch ein paar Punkte durch Sprünge durch die Luft oder Stunts erspielen. Allerdings sind die Kurse zu verwinkelt und sind übertrieben mit Kehrtwenden, schmalen Auffahrten oder Sprüngen gespickt. Mit dem Mini zwar fahrbar will sich hier der Fahrspaß einfach nicht einstellen. Technisch ist The Italian Job ein ordentliches Spiel. Die Framerate ist kontant hoch und Ruckler und ähnliche Einbußen gibt es nicht. Was allerdings auch an der wenig beeindruckenden Optik liegt. Selbst ein Burnout 1 gefällt mir da besser. Es wirkt alles ein wenig matt, farb und Detailarm. Effekte sofern man sie findet sehen teilweise sehr billig aus. Gerade aufspritzendes Wasser auf der Metro Strecke wirken überhaupt nicht. Kann man im Single Player durchaus damit Leben wird das ganze im Multiplayer sogar noch ein wenig heruntergeschraubt. Zwar bleiben Framerate und Geschwindigkeit gleich, muß aber sicher nicht sein. Das es geht zeigt Entwickler Climax selbst im eigenen Hause z.b. mit dem Motorrad Game Speed Kings. Hier wäre eindeutig mehr drin gewesen, auch wenn der reine Gamespeed vollkommen in Ordnung ist. Musikalisch ist das Spiel gelungen. Ordentliche Motorenklänge, die bei jedem Fahrzeug anders klingen und Sounds im Hintergrund die das Geschehen unterstützen und passen. Im gesamten fehlt dem Spiel aber der gewisse Kick der sich nicht einstellen will.

Mal vom Renn Modus abgesehen spielt sich der Story Modus mit der Zeit recht zäh. Mal zu schnell fertig und mal nervig lange Sucherei fehlt mir der Mittelweg. Selbst die Verfolgungsfahrten mit der Polizei lockern das ganze nicht auf. Punkten kann da eigentlich nur der Renn Modus, der Spaß macht, unterhält und eben auch zu zweit gefahren werden kann. Dafür ist er wieder recht schnell durchgespielt. Wenn ich das vergleiche mit einem Simpson's Hit & Run liegt schon eine kleine Welt dazwischen. Auch wenn die Thematik sicher nicht vergleichbar ist bieten doch beide ein ähnliches Gameplay. Eine unspektakuläre Grafik rundet den eher durchschnittlichen Eindruck des Spiels ab. Schade das sich Eidos so aus dem GCN Markt vorerst verabschiedet. In der Vergangenheit haben sie uns GCN Spieler, wenn auch teilweise spät mit anderen Kalibern verwöhnt. Wollen wir hoffen das der nächste Titel, der vielleicht mal kommen wird wieder mehr bieten wird. Rennspielfans finden auf dem GCN bessere Alternativen. Ob nun reines Racing oder Auftragsspiele im Stile eines Hit & Run. Und mit Need for Speed Underground steht der ultimative Racer eh kurz bevor.


PLUS - MINUS LISTE

+ Ordentliche Steuerung
+ Unterhaltsamer Rennmodus
+ Viele verschiedene Fahrzeuge
+ Angenehmer Gamespeed
+ ausladende Locations
+ Komplett Deutsch

- Story Modus spielt sich recht zäh ab der Hälfte
- Schadensmodell
- Unspektakuläre Grafik
- Nur 3 CPU Gegner im Renn Modus

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Eidos
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- The Simpsons Hit & Run
- Starsky & Hutch
- Wreckless
- Smugglers Run Warzones

WERTUNG

GRAFIK:
71%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
76%

MULTIPLAYER:
70%

GESAMTWERTUNG:
72%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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