SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Krome Studios

GENRE:             Jump'n Run
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:     1 Seite
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 04.01.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Noch vor einigen Wochen gab es an Spielen im Stile eines Banjo Tooie noch so gut wie garnichts zu kaufen. Eigentlich verwunderlich, ist doch dieses Spielprinzip per Jump'n Run Aufträge aller Art zu erledigen etwas dass vielen Spielern sehr gefallen hat. Um so schöner das mit Spyro endlich vor Weihnachten ein würdiger Vertreter dieses Genres auf den Markt kam. Doch er ist mittlerweile nicht mehr allein. Die Krome Studios aus Australien bringen mit Ty the Tasmanian Tiger einen weiteres dieser Spiele auf den Markt. Über Electronic Arts auch bei uns erhältlich, dürfen Freunde dieser Spiele unter einem weiteren Vetreter wählen. Ob das Spiel aber auch hohen Ansprüchen genügt zeigt euch der folgende Test. Auch hier sucht der Spieler vergebens nach einem 60Hz Modus. Soviele Games von und über EA, und so wenige bieten einen 60Hz Modus. Dafür glänzt das Spiel mit der geringsten Beanspruchung der Memcard. Gerade mal 1 Seite wird benutzt und bietet euch im Spiel damit 3 Savegames an. Nach dem Einschalten wird der Spieler Zeuge der Hintergrundstory, die in einem extrem gut gemachten Vorspann erklärt wird. Eine Stärke des Spiels. Denn alles was man hier im Spiel an Sequenzen zu sehen bekommt ist sehr gelungen und verwöhnt das Spielerauge mit herrlichen Renderszenen. Einen zweiten Punkt bekommt der Spieler ebenfalls sofort zu hören. Das Spiel ist textlich und was die Sprachausgabe angeht vollkommen eingedeutscht. Auch hier ein Lob an EA, die für die dt. Synchro ein spezielles Soundstudio beauftragt haben, welche das ganze Professionell rüberbringen. Klingt gut und bietet eine sehr gute Betonung bei allen Charakteren. Das die Programmierfirma aus Australien kommt merkt man auch in der Story. Wir befinden uns in den Weiten Australiens und bekommen den Helden des Spiels das erste mal zu Gesicht. Ty, ein Tasmanischer Tiger der von einem Rudel Bilbys aufgezogen wurde begegnet eines Tages beim herumtollen dem geheimnisvollen Bunyip Ältesten. Dieser erzählt Ty, das seine richtige Familie noch lebt, aber in einer anderen Welt gefangen gehalten wird. Ty erfährt das es tief im australischen Hinterland einen Ort gibt an dem ein Sockel in Form einen Tiger Kopfes zu finden ist. Dort gehörten 5 magische Talismane hin, welche die Möglichkeit bieten das Tor zur anderen Welt zu öffnen. Problem an der Sache, das der böse Gegenpart im Spiel - Boss Cass, die Talismane ebenfalls sucht um seine finsteren Pläne der Weltherrschaft umsetzen zu können. Von nun an beginnt ein Wettlauf um diese Talismane, in der Ihr die Rolle des guten Ty übernehmt. Was ich hier besonders hervorheben will ist die Tatsache, das die Story zum einen gelungen ist, und zum anderen mit Boss Cass einen der sympathischsten Bösewichte hervorgebracht hat.


Auf seine finstere Art sorgt vor allem seine Gestik und Sprachausgabe für viele Schmunzler und macht ihn auf eine gewisse Art sympathisch. Auch hier zeigen die Rendersequenzen viel Liebe zum Detail. Doch genug der Story. Bevor es losgehen kann erwartet euch das spartanische Hauptmenu. Das reine Einzelspieler Game bietet lediglich die Punkte Laden, Neues Spiel und die Optionen. Hier könnt Ihr 4 Steuer Varianten wählen, Surround Sound aktivieren oder Bonus Inhalte begutachten. Neben Filmen sind dies Artworks aus dem Spiel. 250 davon gibt es die alle möglichen Charaktere im Spiel, von denen es über 50 gibt, in feinen Zeichnungen zeigen. Beginnt man ein neues Spiel wählt man sein Savegame und findet sich kurz darauf an jenem magischen Ort im australischen Hinterland wieder, der vom Bunyip Ältesten beschrieben wurde. Hier wird Ty von einem Freund namens Maurie erwartet, der euch von nun an immer wieder mit Tat und Tat zur Seite steht. Das Spiel ist wie seinerzeit Banjo Tooie ein Adventure Game, das Ihr per Jump'n Run Manier durchspielen sollt. Dabei wird der gute Ty hier in einer Third Person Perspektive gesteuert. Per Z-Taste könnt Ihr den Viewpoint dabei 3x verstellen und die Kamera hinter ihm weiter weg holen. Ausgehend von diesem zentralen Ort gilt es nun nach und nach 15 Level zu Öffnen, in denen der Spieler viele Aufträge erfüllen muß um im Spiel voran zu kommen. Dabei bietet das Spiel viele Abhängigkeiten, die zum einen zwar linear gespielt werden müssen, zum anderen aber reichlich Abwechslung bieten. So findet Ty zu Beginn einen weiteren Mitstreiter - Julius. Der kluge Koala hilft Ty zum einen mit seinen Erfindungen und öffnet ihm neue Bereiche in diesem Zentralbereich. Zu Beginn sind nur 3 Level anwählbar, in denen es die Hauptaufgabe ist Amulettsteine zu sammeln. Nur mit einer bestimmten Anzahl kann Julius neue Welten Öffnen und einen Talisman lokalisieren. Doch vorher steht der spielerische Part auf dem Programm. Betritt Ty eines dieser Leveltore erwartet ihn immer der gute Maurie und zeigt per Kameraflug durch die Location was Ty wohl erwarten wird. Wie Spyro bietet das Spiel dabei vollständige 3D Arenen, die der Spieler durchlaufen und erkunden kann. Innerhalb dieser Locations ist es nun die Aufgabe auf verschiedenste Weise an die Amulettsteine zu gelangen. Jetzt kommt der Rest der Steuerung zum Tragen. Neben seinem Sprung kann Ty z.b. Bumerangs einsetzen. Anfänglich nur mit einem einfach ausgestattet, kann man im gesamten Spiel 13 Stück davon bekommen. Per B-Taste werden sie abgefeuert, haben einen festen Wirkungsbereich und kehren immer wieder zu ihm zurück. Später werden die neuen Varianten mit weiteren Fähigkeiten ausgestattet.

So kann er per Feuerang auch Eisbarrieren durchbrechen, mit dem Eisrang Feuer löschen, kann per Infrarotrang nicht sichtbare Dinge orten oder per Blitzrang Zugang zur letzten Location bekommen, wo der gute Cass wartet. Weiterhin besitzt er per X-Taste einen sogenannten Biss. Damit kann er z.b. Gegner erledigen neben den Bumerangs, oder Kisten zerstören, die allerlei Dinge beinhalten können. Ebenfalls eine Stärke des Spiels. Neben den Amulettsteinen macht sich der Spieler auf die Suche nach sehr vielen anderen Dingen. So gibt es in jedem Level z.b. 300 Opale zu finden. Erst wenn man diese komplett hat gibt es dafür z.b. einen Amulettstein. Vergleichen kann man die Amulettsteine übrigens mit Insignien aus SMS. Um einmal deren Wichtigkeit zu demonstrieren. Daneben z.b. goldene Zahnräder, der erst ab einer bestimmten Anzahl ein Upgrade des Bumerangs zulassen. Dazu die besagten 250 Artwork Karten oder auch pro Level 5 eingesperrte Bilbys, die man wie in einem Rayman aus kleinen Käfigen befreien muß. Weiterhin besitzt Ty per L-Taste einen First Person View, der zum einen die Kamera auch sofort hinter ihn holt oder in Verbindung mit der R-Taste auch einen Zielmodus für die Gegnerbekämpfung ermöglicht. So läuft man mit Ty die verschiedensten Locations ab. Mal geht es durch die Tiefen eines Dschungels, schwimmt und taucht durch Wasserlocations oder bibbert sich durch Eiswelten. Innerhalb dieser Welten trifft Ty immer wieder auf andere Charaktere, die ihm ihr Leid klagen. Da gilt es einmal eine bestimmte Anzahl an Kindern zu suchen, mechanische Abhängigkeiten zu lösen oder Gegner an bestimmten Stellen auszuschalten. Immer wieder neu und abwechslungsreich gemacht. Was mir dabei am besten gefällt ist das völlige fehlen von Zeitvorgaben. Dazu kommt das man auch mehrere Aufgaben parallel nebeneinander machen kann. Ihr seid also kaum unter Druck und könnte so das Level erkunden und gleichzeitig Aufträge lösen. Was die Größe der Level angeht so wird Spyro Niveau erreicht. Dabei geht es ebenso in die Höhe einer Locations oder auch in die Tiefen des Meeres. Das ganze immer aufgelockert durch die vielen Dinge die man sammeln kann. Was den Anspruch angeht bleibt das Spiel aber etwas hinter Spyro zurück. Was vor allem daran liegt, dass Ihr per Pausenmenu zum einen die Karte der Location aufrufen könnt und dort per Fragezeichen Symbole die genauen Orte der Aufgaben seht. So weiß der Spieler zumindest immer wo eine Aufgabe gelöst werden muß. Das Wie ist dann wieder eine andere Sache. Neben den erwähnten Sammel und Kampfaufgaben sind natürlich auch Geschicklichkeitsaufgaben dabei. Ein erfahrener Spieler wird aber vor keine unlösbaren Aufgaben gestellt.


So ist das Game in meinen Augen eher für jüngere Adventure und Jumper Fans gedacht, die mit diesem Gameplay gut zurechtkommen. Wobei man auf der anderen Seite sagen muß das Starfox Niveau was die Spielzeit angeht auch hier erreicht wird. Positiv das der Spieler nicht komplett immer alles lösen muß um voran zu kommen. Ihr müßt aus den verfügbaren 3 Leveln knapp 70% der Amulettsteine holen um bei Julius eine neue Welt zu Öffnen und vor allem einen der Talismane zu bekommen. Diese gibt es aber erst nach dem besiegen eines Endgegners. Auch hier hat man es spielerisch gut gelöst für ungeduldige Spieler, die keinen Frust vertragen können. Ausgestattet mit einer Lebens und Energieanzeige kämpft man beim Endgegner ebenfalls gegen dessen Energieleiste. Hat man dessen Energieleiste z.b. zur Hälfte geleert und verliert sein letztes Leben darf man eines von unendlich verfügbaren Continues nutzen. Betritt man mit den jetzt neuen Leben das Endgegner Areal ist die Energieleiste des Bosses immer noch zur Hälfte geleert. Ihr fangt also nicht neu an. Das beschleunigt natürlich das Gameplay. Ich habe nun auch über 70% des gesamten Spiels gelöst und haben den Zugriff zum letzten Bereich bei Boss Cass geöffnet. Während des Spiels kann man sich im Pausenmenu über diesen Fortschritt ebenfalls informieren. Weiterhin ist das Speichern jederzeit möglich, bringt euch aber immer wieder an den Startpunkt der aktuellen Location. Dazu eine Info Seite zu den einzelnen Amulettsteinen der momentanen Welt. Hier seht Ihr welche Ihr geholt habt und welche fehlen. Weiterhin eine Time Trial Zeit. Etwas das mir ebenfalls gut gefallen hat. Bei einer bestimmten Anzahl an Amulettsteinen pro Location findet man an deren Anfang ein Uhrensymbol. Wie bei Crash Bandicoot kann man nun nach Zeit nochmal loslegen. Entweder allein gegen die Uhr oder in einem Wettrennen. Dabei müssen Tore durchquert werden um diese Aufgabe zu schaffen. Nach Zeit locker lösbar sind die Wettrennen schon etwas schwerer und fordern auch den geübten Gamer. Ebenfalls im Pausenmenu kann man sich über seine Bumerang Upgrades informieren um zu wissen wann man diesen denn nun einsetzen sollte. Neben der Sprachausgabe und dem flüssigen Gameplay gefällt auch die Framerate und die Steuerung. Zwar steuert sich Ty sehr direkt, macht aber nach kurzer Zeit keine Probleme. Durch ein Schwebefeature, das oftmals auch für Aufgaben gebraucht wird sind unfaire Stellen nicht vorhanden. Dafür verliert das Spiel an anderer Stelle Punkte. Die Grafik ist in weiten Bereichen einfach zu schwach für ein GCN Spiel. Das merkt man schon nach dem Anfang und der genialen Eröffnungssequenz. Der Wechsel zur Spielgrafik ist extrem.

Zwar relativiert sich das ganze wieder und es gibt hier und da schöne Effekte, aber im großen und ganzen enttäuscht die Grafik. Ty selber ist zwar schön animiert, was man vor allem bei der Benutzung der Bumerangs verfolgen kann, läuft aber durch teilweise sehr einfache Texturen, denen oftmal die Farbpower fehlt. Ein wenig pixelig und blass ist hier auf dem GCN weit mehr möglich. In bestimmten Bereichen nimmt die Grafik dem Spiel ein wenig den Schwung im Gameplay. Zwar ist Grafik nicht alles, könnte hier aber wesentlich mehr bewirken. Eigentlich wirklich Schade, denn vom Gameplay her hat das Spiel einiges zu bieten. Zwar im mittleren Schwierigkeitsgrad angesiedelt wissen die Aufgaben zu gefallen und die knuddligen Charaktere sorgen immer wieder für Schmunzler und humorvolle Einlagen. Dazu die vielen Dinge zum sammeln, die Upgrades der Bumerangs und gelungenen Locations. Hier punktet das Spiel und ist für jüngere Semester wie geschaffen. Die Mischung in den einzelnen Aufgaben sorgt für Abwechslung. Langweilig wird es nicht in diesem Spiel. Dazu trägt natürlich auch hier das Feature des jederzeit möglichen Levelwechsels bei. Kommt man doch irgendwo nicht weiter probiert man es halt woanders. Soundtechnisch wird der Spieler mit leicht fordernden Klängen begleitet, die ein wenig Spannung aufbauen und in jeder Location anders sind. Nichts weltbewegendes passen sie zum Geschehen. An Soundeffekten gibt es dagegen gelungene Dinge. Durch den Surround Sound z.b. bei der Suche nach den verlorenen Kindern, die je nach Nähe auch über die Anlage die Richtung angeben. Stehen sie also irgendwo links von euch kommt das auch über die Anlage so rüber. Eine bessere Wertung ist dem Spiel verwehrt durch eine teilweise schwache grafische Präsentation und dem leichten Schwierigkeitsgrad für den erfahrenen Gamer. 10-15 Stunden und man hat alles gesehen. Für jüngere Spieler ist das Game aber besser geeignet als z.b. die Donald Spiele. Ohne Zeitdruck und andere frustrierende Dinge kommen diese gut voran und werden immer wieder belohnt. Auf jeden Fall aber ein Spiel das einen Nachfolger verdient.


PLUS - MINUS LISTE

+ Große Welten
+ Spielerische Abwechslung
+ Sammelfeature ausgeprägt
+ Keine Zeitdruck in den Aufgaben
+ Sehr gelungene Sequenzen
+ Direkte Steuerung

- Kleine PAL Balken
- Grafik teilweise schwach
- Für erfahrene Spieler zu leicht

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Spyro: Enter Dragonfly
- Donald Duck Phantomias
- Crash Bandicoot
- Scooby Doo
- Taz Wanted
- Super Mario Sunshine
- Sonic Adventure 2
- Donald Duck Q.A.
- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
63%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
76%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
73%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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