SYSTEM:           GCN-PAL
ENTWICKLER:
Majesco

GENRE:             Boxen
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:     1 Seite
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    4-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 30.07.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Die Knockout King´s haben Konkurrenz bekommen im Ring. Bei Black & Bruised findet man zwar keinen Lewis, Ali oder Foreman dafür aber ein Comicboxer, der zu überzeugen weiß. Davon konnten wir uns schon im Februar dieses Jahres überzeugen, als wir den ersten Blick beim Vivendi Spring Fair darauf werfen konnten. Bei Black & Bruised ist das Hauptanliegen nicht das Weltmeister werden oder die dicke Kohle verdienen, sondern hier geht es ausschließlich um das Boxen und das deklassieren der Gegner. Wer kann wem am meisten wehtun und greift das beste Power Up dabei ab. Das Hauptmenu offeriert dem Spieler schon, was er an Spielmodis zur Verfügung hat. Und das ist eine ganze Menge. Neben dem 1P und 2P Mode kann der Spieler sich am Boxerleben beteiligen, das Überleben praktizieren, Turniere absolvieren, sich im Training den nötigen Feinschliff abholen. Doch wie bei jedem Spiel, führt der erste Weg ins Setup um dort die grundlegenden Einstellungen festzumachen, die man fürs Spiel benötigt. Wer dort allerdings diffizile Feinheiten erwartet, wird enttäuscht. Unter dem Punkt Sound kann man zum Bsp. nicht wählen zwischen Dolby, Stereo oder Mono, sondern lediglich die Lautstärke für die Soundeffekte, Hintergrund und Sound selbst regeln. Die Spieloptionen bieten neben den Schwierigkeitsgraden ( Kissenschlacht, Katzenkampf, Kneipenklopperei, Straßenschlacht und Zahnbrecher), die einstellbare Rundenzeit (1 Min, 1,30 Min. oder 2 Min.), und die zu absolvierenden Runden (1 - 12). Als integrierte Sprachen hat man sich für Deutsch, Englisch und Französisch entschieden. Wer also seinen Boxer mal französisch reden hören will, kein Problem. Für die Padbelegung bietet man dem Spieler 4 Steuerungsvarianten an. Für das 2P Match kann für Spieler 2 eine eigene Steuerungsmodi gewählt werden, das die Chancengleichheit gewahrt wird. Der Punkt Cheatcodes zeigt an, was man freigespielt hat oder kann per Codeeingabe ein wenig nachhelfen das man nicht ständig auf „die Glocke“ bekommt. Der Punkt „Power Up´s“ im Hauptmenu zeigt uns alle erreichbaren Items im Spiel und erkärt die Wirkungsweise jeder einzelnen Stufe. Jedes Power Up kann man bis zu Stufe 3 pushen, was dessen Wirkung natürlich steigert. Bei 18 Power Up´s im Spiel sollte man schon wissen, was welches Symbol beim Gegner (oder uns) bewirkt.


Bevor man sich an die richtigen Gegner im Spiel wagt, ist ein Besuch im Gym (Trainingslager) Pflicht. Dort wird uns vom Coach das Schlagverhalten antrainiert. Das sind die einfachen Schläge und natürlich die Kombos. Wer hier schon die Zähne zusammenbeißt und beide Trainingsschwerpunkte abschließt, kann seinen ersten freigespielten Charakter präsentieren. Den Dummie! Im 1P Mode kann sich nun jeder seine ersten Sporen verdienen, ohne irgendwelche Konsequenzen bei einer Niederlage befürchten zu müsssen. Dort kann man sich jeden der 14 Boxer ansehen und ausprobieren. Bei der Boxerauswahl sehen wir neben dem Konterfei auch die Vor- und Nachteile eines jeden bei der Stärke, Tempo, Reichweite und Mobilität. Aber so richtig krasse Unterschiede werden wir nicht finden. Mit dem X Button können wir die Kampfarena auswählen, wo wir antreten wollen. Nachdem wir ein paar Turniersiege in der Tasche haben, steigert sich die Arenenzahl auf 21 Orte. Die Vielfalt ist schon beeindruckend, wenn man sieht, wohin es einen verschlagen kann. So kann man seine Faustkämpfe nicht nur in der Arena oder der Scheune austragen, sondern findet sich auch in einem Tempel, Dojo, der Uni oder Schrottplatz wieder. Wer genug hat von dem harmlosen Geplänkel, der darf es nun richtig krachen lassen. Das Boxerleben zum Bsp. bietet dem Spieler die Möglichkeit, seinen Crack besser kennenzulernen. Man begleitet seinen „Haudrauf“ durch einige Passagen seines Lebens und hilft dabei bestimmte Situationen zu meistern. Am Beispiel von Major Flak wäre das, eine Kneipenschlägerei, Militärknast, zur Strafe als Werbeboxer für die Army antreten und natürlich gewinnen um in Ehren wieder aufgenommen zu werden und weiter als Rekrutenschreck zu arbeiten. So bieten sich für jeden Boxer unterschiedliche Szenarien, die er erfolgreich bestehen muß. Der Überlebens Mode stellt eine besondere Herausforderung an den Spieler. Hierbei kommen ständig neue Gegner in den Ring (wenn der vorige auf dem Weg ins Krankenhaus ist) und versuchen euch fertig zu machen. Wer hier erfolgreich sein möchte, sollte seinen Kampfstil gefunden haben und auch wissen, das eine gute Deckung die Gesundheit schont. Wer hier im Hurra - Stil antritt, wird schon beim „Irischen Klopper“ abgewatscht werden. Und das ist die einfachste Stage von 9.

Wer einmal im „Palast der Schmerzen“ war, den können auch die „Axtschwinger“ und das „Kumite“ nicht mehr schrecken. Hier kommen wirklich nur die Härtesten durch. Wer noch nicht so „hart“ ist, kann das im Turnier Modus erreichen. Dort spielt sich im Single Mode der Hauptteil ab. Man sollte sich an der Reihenfolge der Turniere orientieren, sprich mit Amateur beginnen und sich dann langsam über den Halb-Profi, Profi, Spitzenboxer zum Weltmeister hochquälen. Als Weltmeister darf man nämlich auch am Interkontinentalwettbewerb teilnehmen und sich danach als Interkonti - Meister bezeichnen. Doch bis dahin, prophezeie ich jedem, werden noch viele Tränen fließen und Datteldaumen den Alltag bestimmen. Bei den Profi und Spitzensportler Turnieren werden die ersten Niederlagen einsetzen, was man ja noch verschmerzen kann. Doch Weltmeister zu werden, wirklich schwer. Die besten Karten haben da diejenigen, die noch als Singles durch Leben gehen. Die sind nämlich noch locker im Handgelenk ;-) Im Weltmeister Turnier, werden eure Schläge fast ausnahmslos geblockt und euch mit Kombos eingeheizt, das euch das Jochbein schwillt. Interkonti Meister zu werden, ist auf normalen Wege fast unmöglich. Da wird es noch schlimmer mit dem „geblocke“, der Frustfaktor steigt noch einmal dramatisch an. Nach einem verlorenen Kampf kann man zwar gleich an derjenigen Stelle fortfahren, wo man gescheitert ist, doch wenn man aus Zeitgründen das Turnier nicht beenden (gewinnen) kann, beginnt man später noch einmal von vorn. Und der Weltmeister Mode geht über 12 Kämpfe, da sollte man es sich schon überlegen, den Cube auszuschalten wenn man beim 10´ten Kampf ist. Zur Belohnung gibt es nach jedem Turniersieg (ab Profi) einen versteckten Boxer. Somit kann man nach allen Turniersiegen auf 18 Boxer + Dummie (Trainingsmode) kommen. Nachdem man sich seinen Boxer gesucht hat und das Turnier startet, erscheint im Daily Bruise die Bilder der Kämpfer und deren Herkunft und Kampfstatistiken. Diese Kampfstatistiken ändern sich nicht !!!! Egal wieviele Siege ihr einfahrt, die Zahlen bleiben gleich. Doch das ist auch unwesentlich. Jeder Kampf beginnt mit einem markigen Spruch eines jeden Boxers um den Gegner einzuschüchtern.


Wenn der Kampf beginnt, sehen wir im unteren Bereich des Screens die Bilder der Boxer und die dazugehörige Gesundheitsanzeige, die sich im laufe des Kampfes von grün über gelb hin zum rot ändert, je nachdem, wieviele Schläge man einstecken mußte. Ist die Leiste ganz leer, legt sich der Boxererst einmal zum Verschnaufen auf die Bretter. Ist es euer Mann/Frau solltet ihr beschleunigt die A Taste drücken um ihn wieder aufzuhelfen. Insgesamt 3 dieser „Auszeiten“ darf sich ein jeder Boxer genehmigen, bevor der Kampf als Ko beendet wird. In der Mitte des unteren Bildschirmrandes sehen wir die Uhr und darüber das Power Up Symbol, das vergeben werden will. Um das Power Up zu bekommen, muß man seinen Gegner treffen. Für jeden Treffer mit einem normalen Punch gibt es einen Stern, mit einem Haken zwei Sterne. Für die erste Stufe des Power Up´s sind die Sterne grün, für die zweite Stufe gelb und für die dritte Stufe rot. Je nach Stufe des Power Up´s ändert sich auch dessen Aussehen und natürlich die Wirkung. Mit dem Z Button aktiviert man sein Item und nun gnade dem Gegner Gott. Man sollte seine Power Up´s aber auch taktisch klug einsetzen. So ist es Unsinn, einen Gegner mit seinem Item zuzusetzen, der eh kaum noch was in seiner Gesundheitsleiste hat. Hierbei ist es wichtig zu wissen, das man sein Item mit in die Rundenpause nimmt. Es steht einem also in der nächsten Runde noch zur Verfügung. Wer sich nun denkt, das ist ja alles recht einfach und wo soll da die Schwierigkeit liegenWeltmeister zu werden, dem sei gesagt, das seine Power Up Sterne, die man sich erschlagen hat, bei Schlägen auf die gegnerische Deckung abgezogen und dem Gegner zugeführt werden. Alles klar?!! Deswegen hatte ich oben erwähnt, das die Gegner blocken und decken, was das Zeug hält. Neben der gelungenen Sprachausgabe hat mich auch die Comicgrafik beeindruckt. Eigentlich bin ich kein Freund derjenigen, aber hier wurde mit soviel Liebe agiert, das es die reine Freude ist. Ich rede hier nicht von Backgroundgestaltung, sondern von Mimik. Die Gesichtsszüge der Boxer spiegeln regelrecht Emotionen wider, welche Triumpf, Angst oder Entsetzen sein können. Wenn man einmal in die fassungslos starrenden Augen seiner Gegner gesehen hat, weiß man, es sieht gut für einen aus. Schlägt man allerdings wieder ein paarmal auf des Gegners Deckung und kassiert selbst einige Hiebe, ändert sich das Bild und man selbst hat diesen ängstlichen Gesichtsausdruck.

Auch die Kampfspuren (kein Blut) zeichnen nach einigen Runden die Gesichter und Körper. Von der Seite bin ich sehr begeistert. Für die Kamerapositionen bietet das Pausenmenu die Einstellmöglichkeit. Vier Varianten gibt es, wobei der Spieler neben der Standarteinstellung, aus einer erhöhten Position gucken darf, der Sicht des eigenen Boxers oder der des Gegners. Die Perspektive aus des Gegners Augen ist aber eigentlich nur netter Effekt, der sich zum Kämpfen nicht eignet. Aber man darf dadurch auch einmal einen Blick in das Gesicht des eigenen Boxers werfen, seinen Gefühlszustand checken. Wirklich negative Punkte gibt es nicht. Wenn man einmal von der Schwierigkeit der späteren Turniere absieht und den Kombos (die im Handbuch aufgeführt sind), die sich kein Mensch merken und einsetzen kann. Black & Bruised, ein Fun Boxer der jung und alt faszinieren kann. Hier braucht sich kein Vater zu schämen, wenn er gegen den Junior „abstinkt“ und dabei zu hören bekommt :“ Du boxt ja wie ein Mädchen“. Starke Sprüche gehören hier zum Geschäft.


PLUS - MINUS LISTE

+ cooler, aber jungendfreier Trash Talk
+ excellente Gesichtsanimation
+ sparsamer Speicherbedarf (1 Block)
+ unterhaltsame 2P Action
+ einladende Spielmodis mit steigendem Anspruch
+ humane Ladezeiten

- fast zu schwieriger Interkontinental Mode
- kein Zwischenspeichern bei einzelnen Turnierkämpfen
- harter Belastungstest für die Finger
- etwas farblose Hintergründe der einzelnen Stages

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Rocky
- Knockout Kings 2003

WERTUNG

GRAFIK:
84%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
78%

GESAMTWERTUNG:
83%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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