SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Konami

GENRE:             Trick Action
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      27 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 11.03.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Mit der Evolution Serie betritt Konami ein wenig Neuland. Mit dem hier erhältlichen Skateboard Spiel und der bald erscheinenden Snowboard Variante wagt man sich in neue Gefilde. Da Konami ja nun nicht gerade eine unbekannte Programmierschmiede ist durfte man gespannt sein wie man dieses Thema umsetzt. Zumal man sich reichlicher Konkurrenz im Trick Action Genre gegenübersieht und nicht zuletzt mit der Tony Hawk Serie die Konkurrenz schlechthin hat. Also muß Konami dem Spieler schon etwas bieten um auf das Spiel aufmerksam zu machen. Auch wir sind begeisterte Trick Action Spieler und jedes Game wird zunächst mal dankbar angenommen. Wie Tony Hawk bietet auch Evolution Skateboarding keinen 60Hz Support, was sich hier aber weit weniger negativ zeigt als in bestimmten Abschnitten der Activision Konkurrenz. Dafür räumt man mit 27 Seiten auf der Memory Card reichlich ab. Wie Tony Hawk bringt auch Evolution Skateboarding reale Skater mit, die man gleich zu Beginn in einem längeren Vorspann zu Gesicht bekommt. Tony Hawk Kenner werden aber keine bekannten Charaktere wieder finden, sondern relativ unbekannte Cracks der Szene. Mir sagte zumindest keiner vom Namen her etwas. Aber im Endeffekt auch relativ egal, da auch Konami's Variante später einen Edit Modus für den eigenen Skater mitbringt. Nach einer von leider zahlreichen Ladezeiten im Spiel gelangt der Spieler auf das Hauptmenu und darf sich zunächst über reichlich Spielmodi freuen, welche der Konkurrenz an Umfang in nichts nachstehen sollten. So findet man für den spielerischen Part die Punkte Arcade, Free Skate, den Trial Modus, den Challenge Modus sowie das Training und den VS Modus in dem 2 Spieler an den Start gehen können. Dazu findet man die Options und den Edit Modus auf dem Hauptbildschirm. In den Options stellt man unter anderem die Sprache ein. Auch Deutsch gehört dazu was zumindest die Texte angeht. Sprachausgabe, so vorhanden ist in reinem Englisch gehalten. Weiterhin gibt es hier den Soundpart und bekannte Dinge wie die Rumble und Controller Einstellung. Dazu kann man hier geheime Videos freispielen und jederzeit anschauen. Sehr schön finde ich den Punkt Record in dem zu allen Spielmodi Statistiken mit Prozentangaben enthalten sind. Wie lange Ihr gespielt habt, wieviel Prozent vom gesamten Spiel gelöst sind und die einzelnen Score Tabellen zu allen möglichen Locations. Bevor man sich in die Action stürzt kann und sollte man sich ruhig seinen eigenen Skater erschaffen. Macht immer etwas her und erhöht den Bezugspunkt zum Spielcharakter. Das Spiel bietet euch ausreichend Möglichkeiten einen Skater nach eigenen Vorlieben zu erschaffen. Dazu kann man hier wie in Tony Hawk auch vorhandene sogenannte Stat Punkte auf verschiedene Eigenschaften des Skaters verteilen.


Ihr könnt Namen vergeben und natürlich Klamotten und Ausrüstungen verändern. Dazu gehört auch das Ihr das Deck selber beschriften und verändern könnt sowie die Anpassung der eigenen Klamotten. Allerdings hier erst später, da diese Dinge des Editors erst erspielt werden müssen. Was aber im positiven bedeutet das der Editor durch eigenes Vermögen erweitert wird. Mit dem eigenen Skater sollte man zuerst das Training besuchen das in einem Art Tutorial gehalten ist. 5 sogenannte Level gilt es zu lösen. Jedes Level bietet 5 Aufgaben, die man lösen muß um ein Häkchen zu bekommen. Wie es sich gehört fängt man beim Urschleim an und man geht mit euch alle Facetten des Skateboard Sports durch. Ihr bekommt eine Aufgabe und müßt diese im Anschluß nachmachen. Für die Steuerung gehe ich aber zum Kern des Spiels über, dem Arcade Modus. In diesem Modus findet man die Hauptlocations des Spiels und das Aufgaben System wie es schon soviele Spiele bieten. Nach der Wahl des Skaters gelangt der Spieler zur Stage Wahl und findet zunächst gerade mal 1 Location anwählbar vor. Alle weiteren gilt es freizuspielen in dem man Aufträge löst in den vorhergehenden Locations. Was mir gut gefallen hat ist die Tatsache das von den Aufgaben pro Location nicht alle komplett gelöst werden müssen um weiter im Spiel voran zu kommen. Man wird also nicht gezwungen alles sofort zu lösen und kann sich bestimmten Dingen, mit denen man vielleicht auf Kriegsfuß steht später nochmal widmen. Beginnt man eine Location werden euch die Aufträge textlich vorgestellt. Einen Kameraflug in dem euch die Locations der Aufgaben gezeigt werden gibt es aber nicht. Danach beginnt eigentlich auch schon der Kern des Spiels. Ihr findet euch hinter dem Skater wieder und könnt diesen per C-Stick aus 3 verschiedenen Viewpoints steuern. Positiv das so der Skater auch etwas weiter weg gesteuert werden kann. Negativ das nach extremen Stürzen die Kamera in den Ausgangs Viewpoint zurück geht. Das kann durchaus nerven. Ebenfalls dient der C-Stick in der Links/Rechts Bewegung der Song Liste des Spiels. Thematisch fühlen sich Trick Action Spieler zuhause. Auch Evolution Skateboarding bietet gewohnte Kost von trashigen Sounds bis zu Rap angehauchten Klängen, die zu gefallen wissen. Die geniale Soundkulisse von Tony Hawk erreichen sie aber nicht ganz. Grundlage ist auch hier die Bewegung des Skaters. Per 3D-Stick oder Kreuz steuerbar lenkt man ihn und setzt ihn in Bewegung. Ebenfalls gewohnt ist die Sprung Umsetzung in der einfachen Variante. Man hält die A-Taste gedrückt und der Skater geht ein wenig in die Knie. Läßt man den Knopf im richtigen Moment los hebt er auch schon ab.

Je nach Ort des Absprungs beginnt die Trick Action oder man kann Grinden oder kleinere Schluchten und Lücken überwinden. Selbst die Tastenbelegung ist für Tony Hawk Spieler sofort erlernbar und gleicht sich. Knapp 70 Moves reichen in meinen Augen völlig aus um nach dem zu streben was auch hier eine große Rolle spielt - Punkte. Wobei sich das Auftragssystem in der alten Variante zeigt. Ihr besitzt 3 Minuten Zeit um die vorgegebenen Aufgaben zu lösen. Ist die Zeit rum beginnt man einfach nochmal von vorn. Mittlerweile ist das System aber überholt und mir persönlich gefällt die neue Variante mit Unendlich Zeit und den Aufträgen über Charaktere in den Locations besser. Die Aufträge in den Locations beginnen beim Erreichen eines Scores über das Einsammeln bestimmter Objekte und den sogenannten Objekt Aufträgen. Diese reichen z.b. vom Umschmeißen von 5 Statuen, geht über das Aktivieren verschiedener mechanischer Abhängigkeiten und endet im vollführen bestimmter Moves an bestimmten Orten. Abwechslung wird genug geboten. Dazu kann man sogenannten Coins einsammeln und Skater Punkte erspielen. Diese Skater Punkte entsprechen nicht dem eigentlichen Highscore und werden nach einem komplizierten Schlüssel errechnet. Nur damit kann man später unter anderem die schon angesprochenen neuen Feature des Editors freischalten. Dabei ist das Spiel zunächst recht einsteigerfreundlich gestaltet und die Aufträge nicht so schwer wie vergleichbar in Tony Hawk. Was aber auch daran liegt das der später verdutzte Spieler sogenannte Pro Aufträge freispielen kann. Auch hier findet man also Parallelen zu Tony Hawk. So beginnt man in einer Location meist mit einem ausgiebigen Herumfahren um sich einen gewissen Überblick zu verschaffen. Dabei fallen 2 Dinge auf. Zum einen das die Locations kleiner sind als in vergleichbaren Spielen. Zwar ebenfalls verwinkelt ist aber alles auf kleinerem Raum untergebracht. Dazu das man recht wenige Pipes eingebaut hat. Rampen und ähnliches findet man zuhauf. Punktefördernde Pipes dagegen weniger. Zweitens gefällt mir die technische Umsetzung. Anfänglich gefielen mir die Locations nicht und wirkten äußerst steril. Mit der Zeit hat man sich nicht nur grafisch mehr in's Zeug gelegt sondern vor allem die Framerate optimiert, die besser gelungen ist als in Tony Hawk 3 und 4. Selbst schnelle Drehungen mit der Kamera bringen die Engine nicht aus dem Tritt. Einschränkung ist der Speed des Skaters, so man ihn mal über eine längere Zeit einfach nur fahren läßt. Hier wünscht man sich teilweise einen flinkeren Skater. Was teilweise dazu führt das Rampen erst im zweiten Anlauf auch ordentlich Höhe bringen nach dem Absprung.


Daran muß man sich hier gewöhnen. Paßt alles kann man extreme Höhen schaffen und somit die Trick Action beginnen. Diese ist als gelungen zu bezeichnen. Vor allem Combos klappen teilweise einfacher als bei der Konkurrenz. Richtungen des Sticks gepaart mir allen Action Tasten und Drehungen per L-Taste sorgen für Highscores. Dabei hat man sich was die Special Leiste angeht etwas neues einfallen lassen. Wie in der Konkurrenz kann man auch hier durch Ausführung von Tricks eine solche Leiste füllen. Mit dem Unterschied, das sich diese bei einem Sturz nicht leert und man diese in Stufen aufpowern kann. Das heißt Ihr macht genügend Tricks um sie voll aufzufüllen und erreicht Level 2 der Special Leiste. Füllt man sie weiter geht's zum Level 3 u.s.w. Zumindest Level 5 war kein Problem, was bei nun ausgeführten Trick Combos gute Multiplikatoren nach sich zieht. So erreicht man einen hohen Spaßfaktor. Einzig störend sind die fehlenden Pipes, so das man gute Stellen um Highscores zu erspielen suchen muß. Während des Spiels kann man sich auch im Pausenmenu zu schaffen machen. Neben den Aufträgen die man nochmal nachlesen kann findet man hier auch das Trick Buch und kann sich die einzelnen Moves nochmal in Ruhe anschauen was die Ausführung angeht. Völlig neu und vielleicht etwas abstrakt für eingefleischte Trick Action Spieler ist der Boss Mode im Spiel. Mitten drin und am Ende sind in die Locations Endgegner eingebaut, die jeweils eines der Missionziele definieren. Diese muß man durch Tricks besiegen. Man bekommt rechts im Bild eine Lebensleiste des Endgegners und muß nun versuchen diese zu leeren. Das reicht über einen Truck dem man in der Bewegung auf seitliche Trittbretter springen muß um durch Tricks diese vom Truck zu trennen und endet in einer riesigen Spinne bei der man ihre sämtliche Fäden abgrinden muß um sie schlußendlich in einen Lavatümpel zu bekommen. Mittelschwer sicher mal etwas anderes. Logisch das Ihr jederzeit die Locations wieder besuchen könnt um fehlende Aufträge endlich zu lösen. Immer mit dem Hintergrund das dies nur der Anfang in Sachen Aufträgen ist. Eines kann man dem Spiel nicht vorwerfen - mangelnden Inhalt. Auch wenn das Spiel dies zu Beginn suggeriert. Was auch einem Nachteil bringt in meinen Augen. Das Spiel bietet im gesamten 17 Locations. Allerdings immer nur einen Teil in den jeweiligen Spielmodi. Ich hätte mir dies lieber alles vereint gewünscht. Denn hat man im Arcade Modus mal die Schnauze voll kann man sich an andere Aufgaben wagen. Der Trial Mode ist nichts anderes als der Contest Modus. Nur hier eben ausgelagert findet man wieder neue Locations um in mehreren Durchgängen die Kamprichter zu beeindrucken.

Hier gilt es keine Aufträge zu lösen sondern nur durch Highscores und der Vermeidung von Stürzen zu überzeugen. Hier findet man nun in den neuen Locations Pipes ohne Ende. Das gleiche gilt übrigens für den Challenge Modus. Dieser ist aufgebaut wie das Tutorial. Verschiedene Level mit je 5 Aufgaben die man nach und nach lösen kann. Vorgaben in Sachen Combos, nach Zeit Münzen einzusammeln oder bestimmte Moves auszuführen sorgen hier ebenfalls für eine lange Spielzeit. Denn leicht sind diese Aufträge nun nicht. Trotzdem gefällt mir die Teilung all dieser Modi nicht. Ich bin da eher ein Freund des umfangreichen Mission Modus in den man alles auf einmal packt. Würde man diese Punkte alle in einen Modus packen kommt man was die Spielzeit angeht auf den gleichen Umfang wie bei einem Tony Hawk. Man kann Evolution Skateboardings also recht leicht unterschätzen. Wie schon angesprochen zeigt sich die Grafik von zwei Seiten. Anfänglich mit wenig detaillieren Locations ausgestattet ändert sich dies mit der Zeit. Ob nun in einem Schloß, Park oder einer Wild West Location. Grafisch durchaus ansprechend gefällt die technische Umsetzung in Sachen Weitsicht, keinerlei Grafikaufbau und der Framerate. Was mich stört ist das fehlende "Leben" in den Locations. Selten das mal Leute umherlaufen oder irgendwas animiert ist. Das nimmt einigen Locations ein wenig die Atmosphäre. Ein bißchen mehr Action hier und da hätte dem Ambiente nicht geschadet. Abfallen tut im Spiel der Multiplayer für 2 Spieler. Gerade mal 2 Spielmodi laden zum Spielen ein, die eher durchschnittliches bieten. Neben einer reinen Score Variante in der jeder versucht den höheren Score zu erskaten gibt es den sogenannten Ring Modus. Hier findet man verteilt in der Location gelbe Ringe. Wer innerhalb der Zeit mehr davon durchfährt ist der Sieger des ganzen. Beides nichts was einen hinter Ofen vorlockt. Dafür überzeugt aber auch hier die technische Seite. Vertikal geteilter Screen und eine ebenfalls saubere Framerate machen das Spielen nicht zum Krampf. Aber einen Kaufgrund stellt der Multiplayer nicht dar. Ansonsten muß man dem Spiel aber inhaltlich eine ordentliche Wertung bescheinigen. So schlecht wie das Spiel teilweise gemacht wurde ist es bei weitem nicht. Natürlich bietet das Game trotz einiger kleiner Innovationen nichts grundlegend neues, für Spieler die aber von Trick Action nicht genug bekommen können ist aber gerade in Sachen Inhalt einiges vorhanden. Störend empfinde ich die Aufteilung aller möglichen Inhalte und das man sie unabhängig voneinander spielen muß. In Sachen Steuerung gibt es Kleinigkeiten die man hätte besser machen können.


Vor allem das angesprochene Tempo des Skaters und daraus resultierende Sprungtiming könnte etwas besser sein. Die Trick Action geht aber recht flott von der Hand und ist auch ordentlich animiert. Weitere Kritikpunkte sind die Größen der Locations die ruhig noch ein wenig mehr "Auslauf" vertragen könnten und die immer wieder nervenden Ladezeiten. Dafür gibt es mehr Locations als bei der Konkurrenz. Sofern man sie alle mal freigespielt hat. Ein Spiel das man sehr leicht unterschätzen kann wenn man nur einen flüchtigen Blick darauf wirft. Wer alle Trick Action Spiele durch hat und nach Nachschub sucht bekommt durchaus etwas für sein Geld. Wer dagegen auf das neue Auftragssystem mit unendlich Zeit steht macht hier einen Rückschritt in Sachen Gameplay.

PLUS - MINUS LISTE

+ Saubere Framerate
+ Viele Locations und Aufgaben
+ Gelungenes Tutorial
+ Pushbare Special Leiste
+ Statistiken für alle Modi

- Kleine Locations
- Viele Inhalte voneinander getrennt
- Ladezeiten
- Tempo des Skaters könnte höher sein
- Multiplayer nur Beiwerk

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Konami
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- BMX XXX
- Mat Hoffman's Pro BMX 2
- Tony Hawk 4
- Kelly Slater's Pro Surfer
- Aggressive Inline
- Dave Mirra 2
- Tony Hawk Skateboarding 3

WERTUNG

GRAFIK:
75%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
55%

GESAMTWERTUNG:
69%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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