SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Treyarch

GENRE:             Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      4 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    5-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 05.04.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Man schreibt das Jahr 2054 und ihr als Spieler steckt in der Haut von John Anderton. Einem Pre-Crime Officer, dessen Job es ist, Morde vorherzusehen und die Tat zu vereiteln. Ein Geheimbund, die „Horizon Corporation“, versucht durch gezielte Mordanschläge eine vollständige Kontrolle der Gesellschaft zu erlangen und manipuliert für diesen Zweck Pre-Crime. Officer John Anderton steht diesem Vorhaben im Weg und so versucht man, ihn auszuschalten. Anderton steht plötzlich mit dem Rücken zur Wand und muß seine eigene Unschuld beweisen und die Verschwörung aufdecken, damit die Welt wieder ruhiger schlafen kann. Das ist die Kurzfassung der Story, in die ihr katapultiert werdet. Bevor man sich in die „Zukunft“ stürzt, empfehle ich jedem, sich das Intro anzusehen. Dort bekommt man nämlich einen Vorgeschmack auf das, was einem im Spiel erwartet und wie sich die Action abspielt. Minority Report ist kein Shooter Game, das muß im Vorfeld schon mal klar gemacht werden. Natürlich findet man im Laufe des Spiels diverse Waffen, die man nutzen sollte und auch muß, doch das Hauptaugenmerk liegt auf der Prügelebene (24 Kampfmanöver). Im Verlauf des Spiel merkt der Spieler selbst, das für ein Shooter einfach zu wenig Munition vorhanden ist. Und da die Gegner nicht getötet werden, sondern lediglich betäubt bzw. kampfunfähig gemacht werden, verbietet sich der Begriff Shooter von selbst. Im Hauptmenu stehen dem Spieler neben den Punkten „neues Spiel“ und Spiel fortsetzen auch eine Trainingseinheit zur Verfügung, die Optionen und der Punkt Extra bietet dem Spieler kleine Einblicke in die Materie. Zum Bsp. kann man in den Extras die Levelsequenzen einzeln ansehen, oder aber auch das APEX Musikvideo. Ferner kann man sich auch über 40 Konzeptgrafiken zum Spiel ansehen und diese auch als Vollbild vergrößern. Die Rubriken „andere Protagonisten“ und „Kampfarenen“ sind Dinge, die man im Spiel u.a. freispielen kann und hier in einer Art Minispiel zum Einsatz bringt. Der Level-Warp bringt den Spieler in alle schon gespielten Level, wo er evt. ein Secret nicht gefunden hat, oder noch etwas Geld zu holen ist.


Die Optionen lassen dem Spieler die Chance, den Schwierigkeitsgrad zwischen leicht, normal und hart umzuschalten. Bei den Spieleinstellungen kann man den Rumbleeffekt nutzen, die Y Achse umkehren (Jetpack), das Bildformat von normal auf Breitbild umschalten u.s.w. Die Controller Konfiguration hat drei Varianten im petto, aus denen sich der Spieler für sich die produktivste aussuchen kann. Sind diese Einstellungen für den Spieler optimal arrangiert, sollte man sich vor dem Spiel die Trainingslevel reinziehen. Dort wird einem das Grundlegende für ein erfolgreiches bestehen des Spiels eingeimpft. Man bekommt einen Einblick in die Wirkung von Schlägen, Tritten und Kombos und erhält außerdem noch ein kleinen Kurs zum Umgang mit Feuerwaffen. Das Jetpack Training dient außerdem zum sicheren Umgang mit diesem eigenartigen Fluggerät, welches im Spiel ab und an vorkommt. Nach der schnellen Ausbildung zum Pre-Crime Cop, steht dem Einsatz nichts mehr im Wege. Nach zwei Level offizieller Pre-Crime Arbeit, ist es mit der Beschaulichkeit vorbei. Nun ist man auf der Flucht und muß sich selbst helfen. Auf seiner Flucht besucht man eine Vielzahl an Örtlichkeiten, wie U-Bahn Stationen, die U-Bahn selbst, Einkaufszentren, die Kanalisation, einen Botanischen Garten, Hotels u.s.w. So schön auch die Umgebung gestaltet ist, man kommt nicht dazu, das ganze eingehender zu bewundern. Ständig sind irgendwelche „Ex-Kollegen“ von Pre-Crime präsent, die versuchen uns zu verhaften. Es gibt 4 Arten von Pre-Crime Cops, die alle ihr Handwerk perfekt beherrschen und uns das Leben unnötig schwer machen. Erkennbar an den farblichen Armbinden unterscheiden wir die Pre-Crime Kämpfer (waffenlos), Pre-Crime Schockstab Truppen, Pre-Crime Schützen und die Pre-Crime Spyderbots. Die Vorgehensweise der Cops ist strategisch gut durchdacht. So verwickeln uns die Kämpfer und Schockstab Typen in eine Keilerei, während der Spyderbot aus sicherer Entfernung seine kleinen elektronischen Helfer losschickt und der Schütze sich bevorzugt in unserem Rücken aufhält und uns dabei attakiert. Das ganze wird dann schwer, wenn die Anzahl der Gegner höher als 8 gleichzeitig ist. Da muß man eine eigene Strategie haben.

Erfolgreich war zum Bsp. die Schützen zu erst ausschalten, dann die Spybots, Schockstab Cops und die Kämpfer zum Schluß. Andere Strategien können aber ebenso erfolgreich verlaufen. Ein besonderes Feature im Spiel, das man betäubte Gegner aufheben kann und diese tragen oder werfen kann. Das ist dahingehend hilfreich, wenn man im Kampf nicht in die Nähe des Schützen kommt. Dann nimmt man sich einen betäubten Ex-Kollegen und verwendet ihn als Schutzschild. Der Schütze feuert zwar weiter, trifft aber nur den armen Hund vor euch. Der angenehme Nebeneffekt dabei ist, das der Energiebalken eures „Schildes“ bei Treffern abnimmt. So kommt man an den Schützen, um ihn für sein Handeln zu bestrafen und entsorgt sich elegant einen weiteren Gegner durch den Kugelfang. Das werfen von Gegnern bietet sich vor allem dann an, wenn der Kampf auf einer Empore oder Gangway stattfindet. Dann kann man nämlich seinen Kontrahenten durch das Glas oder die Brüstung werfen und ihm einen Freiflug in den Abgrund spendieren. Als Voraussetzung für diese Aktionen gilt aber, das der Gegner betäubt ist, was man daran erkennt, das sein Kopf Sternchen umkreisen. Naturgemäß bringt diese Aktion aber auch evt. Nachteile mit sich. Nämlich durch das verschwinden in der Tiefe, gelangt man nicht an die evt. Hinterlassenschaften des Cops. Sprich Health Pack, Munition oder Geld. Und gerade die Munition ist derart rar im Spiel, das man den Waffeneinsatz sehr wohl überlegen muß. So sollte man seine Sturmgewehr Munition aufsparen, bis die Roboter ins Spiel kommen. Bei denen fruchten die Schläge, Tritte und Kombos nicht so richtig. Wenn man ihnen allerdings aus Nahdistance eine Ladung aus dem Sturmgewehr (Shotgun) vor den Latz knallt, kann man sich den Rest seiner Energie mit ein paar Kombos entledigen. Um sein Arsenal an Waffen und Moves zu erweitern, kann man im Pausenmenu den Schwarzmarkt besuchen und sich dort mit allem erdenklichen eindecken. Der Haken dabei ist, man benötigt etwas Kleingeld. Dieses Geld finden wir in den Leveln versteckt. Mal eindeutig sichtbar, mal muß man etwas zerstören um daran zu gelangen. Dewegen ist es unerläßlich, alles mögliche zu Kleinholz zu verarbeiten. Das können Schränke, Türen, Terminals oder Getränkeautomaten sein. Reich wird man in den Leveln aber nicht, das sei schon mal verraten. 500 $ ist das höchste, was man finden kann. Und das auch nur in den hinteren Leveln. Der Schwarzmarkt bietet zwei verschiedene Upgrades an. Zum einen welche, die man nach Beendigung des Levels behält (dauerhaft) und temporäre, welche die nur kurz anhalten oder am Levelende verschwinden. Die gekauften Moves bleiben natürlich erhalten und sollten uns helfen, bis wir unsere Unschuld bewiesen haben.


Das Game fordert mit steigender Schwierigkeit (mehr Gegner auf einmal), das letzte vom Spieler. Dazu trägt auch bei, das der Weg im Level nicht immer offensichtlich ist und der Spieler auch einmal seinen Blick nach oben richten sollte, ob da nicht ein Sims zum Balancieren oder Hangeln ist. Manche Level bringen richtige Endzeitstimmung auf, wenn zum Bsp. Autos brennen und wilde Gangs die Straße terrorisieren. Das Leveldesign zieht sich bis zum Ende mit grafisch schönen Locations und abwechslungsreichen Stages. Die Fülle an Gegnern wird zwar teilweise zum Problem, bietet dem Spieler aber auch reichlich „Futter für die Fäuste“. Mit 24 möglichen Kampfmanövern ist unser Officer gut gerüstet und der Spieler kann seine Gabe des „Tastenmerkens“ für die Kombos einsetzen. Wer diese Gabe nicht besitzt, hat trotzdem gute Chancen im Spiel, denn auch planloses drücken diverser Tasten führt zum Ziel. Die Kamera fährt manchmal mit uns quer Beet, so das man kurz den Überblick zu verlieren scheint. Doch per Z-Button läßt sich die Kamera sofort wieder direkt hinter uns justieren. Im Handgemenge allerdings, bleibt die Kameraposition meist so, das ein optimales kämpfen ermöglicht wird. Was bei solchen Spielen am meisten nervt, ist die permanente Hintergrundmusik. Doch auch hier verhält sich Minority Report sehr vorbildlich. Entweder gilt die Aufmerksamkeit nur dem Kampfgeräuschen oder die Musik ist derart dezent, das man sie fast nicht hört. Ferner sind die Situationssprachsamples sehr gelungen. Man hört zwar meist nur das stöhnen des Gegners, aber wenn sich ein Gegner im freien Fall befindet, dann sollte man sich das entsetzte „Ahhh, ich falle“ oder ein gediegenes „Ohhh, mein Gott“ nicht entgehen lassen. Natürlich ist die Bandbreite der Samples nicht berauschend, doch für die jeweilige Situation sehr treffend. Nicht ganz so toll ist das Körperverhalten. Die Gegner haben teilweise „Liegepositionen“, die eher einer Puppe entsprechen und rein anatomisch schier unmöglich sind. Doch das soll uns an dieser Stelle auch nicht weiter stören. Was richtig ärgerlich ist, das es in den Leveln keine Rücksetzpunkte gibt und man nach seinem Ableben ganz von vorn beginnt. Die Level sind zwar nicht übermäßig groß, doch alle gefundenen Secrets (Geld und Waffen) sind wieder weg und wer sich erneut der Gegnermasse gegenübersieht, darf frustriert reagieren. Gegen Ende des Spiels wird der Schwierigkeitsgrad derart hoch, das man echte Probleme haben kann, den Abspann zu sehen. Mit insgesamt 40 Leveln hat der Spieler alle Hände voll zu tun, um der Gerechtigkeit genüge zu tun und seinen Ruf wieder herzustellen.

PLUS - MINUS LISTE

+ 40 teilweise schwere Level
+ schöne kleine Features (Kugelfang, Gegner werfen)
+ schöne Combos mit verheerender Wirkung
+ Schwarzmarkt jederzeit nutzbar
+ abwechslungsreiche Level
+ viele kleine Extras (Movies, Zeichnungen)

- teilweise irritierende Kamera
- kaum Munition für Waffen vorhanden
- nur 1P Mode

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Activision
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Batman: Dark Tomorrow
- Blood Omen 2
- Batman Vengeance

WERTUNG

GRAFIK:
77%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
80%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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