SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Ubi Soft

GENRE:             Prügler
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.30 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 22.12.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Batman ist unter den Comics wohl einer der bekanntesten und beliebtesten Charaktere. Bei Spielern genießt der Flattermann einen etwas anderen Ruf. Was leider daran liegt das allein die beiden bisherigen GCN Versionen nicht gerade zu den Highlights zählen. Aber bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei und der Batman Fan darf sich auf ein neues Abenteuer für den GCN freuen. Auch mal was neues das man nicht gleich noch eine GBA Version nachschiebt, was ja bisher fast schon Ritual war. Hintergrund der neuesten Batman Variante ist der neue Schurke im Batman Universum - Sin Tzu. Aus dem Blackgate Gefängnis und Arkham Asylum sind sämtliche Insassen ausgebrochen. Unter ihnen auch Sin Tzu, dem der Sinn nach Action steht. Also sucht er einen würdigen Gegner und wie der Zufall so will fällt seine Wahl auf Batman. Also macht er Gotham City unsicher und übernimmt die Kontrolle über die verschiedensten Charaktere und hofft das seine Aktionen nicht unbeachtet bleiben. Wie soll es auch anders sein schwingt sich unser Held einmal mehr in den Kampf um seine Stadt. Hier übernehmt Ihr die Rolle und könnt dabei diesmal auch auf die Hilfe anderer Charaktere bauen. Eines kann man vorneweg schon sagen. Von allen Batman Titeln ist The Rise of Sin Tzu der beste auf dem GameCube. Ob das Spielprinzip und dessen Umsetzung komplett überzeugen kann wird euch der folgende Test zeigen. Zunächt schauen wir wie immer nach dem 60Hz Modus, den das Spiel aber nicht bietet. Die Memory Card wird mit gerade mal 2 Seiten anständig belegt und bietet ein Savegame in dem alle Erfolge gespeichert werden. Das Hauptmenu des Spiels bietet euch neben einem Mission Modus den Challenge Modus, die Optionen, die Extras sowie die Bonusinhalte. Hier darf sich der Spieler schonmal auf Unmengen an Dingen freuen, die man im Verlauf des Spiels freispielen kann. Die Optionen bieten Zugriff auf Rumble und Soundeinstellungen, der passenderweise auch Dolby Surround anbietet. Kern des Spiels ist zunächst der Mission Modus. Einmal angewählt werden sich Freunde eines Co-op Modus sehr feuen. Das Spiel erlaubt es euch sowohl den Mission Modus als auch den Challenge Modus entweder allein oder eben zu zweit zu spielen. 4 Charaktere stehen zur Auswahl. Neben Batman der gute Robin, Batgirl und Nightwing. Für jeden einzelnen Charakter gibt es eine Prozentanzeige wie weit man mit diesem Charakter gekommen ist. Da das Spiel Upgrades in verschiedenen Varianten offeriert sieht man hier also nicht nur den Level Fortschritt, sondern auch wie der Charakter ausgerüstet ist. Doch was ist nun das Spielprinzip von The Rise of Sin Tzu? Fans eines Hulk werden hier auf ihre Kosten kommen. Das Spiel ist nichts anderes als ein Prügler, der euch in vorgegebenen Wegen Unmengen an Gegnern entgegenschickt die es zu eliminieren gilt.


Im Endeffekt ein Final Fight in 3D oder auch vergleichbar mit einem Fighting Force 64 auf dem N64, falls man eben zu zweit spielen möchte. Es erwarten euch nacheinander 4 Kapitel mit je 4 Leveln und Boss Gegnern am Ende, ehe Ihr dem guten Sin Tzu gegenübertreten könnt. In 4 Schwierigkeitsgraden spielbar beginnt das Spiel zunächst wenig spektakulär. In einer Third Person Sicht seht Ihr das Geschehen auf dem Screen, wobei die Kamera fest verankert ist und entweder nach vorn in die Tiefe des Screens zeigt oder das Geschehen von der Seite begleitet. Ziel ist es nun prügelnd die Level zu durchqueren um am Ende einen Zielpunkt zu erreichen. Das Spiel gehört zu der Sorte bei der man ohne Nachzudenken spielen kann. Linear und ohne Rätselkost zählt hier nur die Haudrauf Action. Und wie Ihr mit den vorgegebenen Möglichkeiten umgeht. Natürlich ist das Spiel zu zweit leichter und auch unterhaltsamer, bietet aber auch allein seinen Unterhaltungswert. Was hier an vielen Faktoren liegt. Zum einen wiegesagt an der Gegnermenge. Pausen in den Leveln gibt es nicht. Alle Wege welche die Level bieten müßt Ihr dabei typisch für diese Spiele abschnittsweise lösen. Geht es z.b. eine Straße in die Tiefe des Screens könnt Ihr zunächst nur bis zur Hälfte laufen. Erledigt ihr alle ankommenden Gegner dürft Ihr weiter, was euch dann durch verschiedene Pfeilanzeigen angezeigt wird. Ein weiterer Grund das dass Spiel mit zunehmender Dauer besser wird liegt am Schlagsystem und den schon angesprochenen Upgrades für jeden Charakter. Alle Aktionen die Ihr in einem Level vollführt werden intern bewertet und ergeben am Ende eines Levels einen Score. Dieser Score wird hier wie Geld behandelt und Ihr dürft neue Dinge kaufen. Das sind zum einen Medaillen für den Bonus Abschnitt auf dem Hauptmenu, mit denen man dortige Secrets kaufen kann und vor allem für die zahlreichen und immer neuen Moves. In 5 Bereiche eingeteilt sind zunächst nur Moves aus den ersten beiden Bereichen käuflich erwerbbar. Immer wenn Ihr ein Kapitel abgeschlossen und den dortigen Boss besiegt habt dürft Ihr eine Stufe weiter einkaufen. Immer mächtigere Moves, die euch von der Tastenkombi über eine animierte Vorstellung bis zu einer Erklärung vorgestellt werden sind so möglich, ohne das man aber sofort alle kaufen kann. Soviel "Geld" erspielt man beim ersten Durchspielen nicht. Auch ein Hintergrund im Spiel das Ihr jedes Level wiederholen könnt. Aber auf den dafür vorgesehenen Challenge Mode gehe ich später nochmal ein. Am Anfang stehen euch nur normale und einfache Attacken zur Verfügung. Ihr könnt per A-Taste Kicks auführen, per B-Taste Schläge und mit der L-Taste blocken. Später kommen auch die X-Taste für verschiedene Wurfangriffe dazu und natürlich die angesprochenen Kombos, die aus mehreren Tastenfolgen bestehen.

Das diese nicht nur zum Spaß enthalten sind merkt man schnell wenn man seine ersten Kombos ansetzt. Ber der Anzahl an Gegnern, die man euch entgegen schickt sind 45 Schläge Kombos locker drin, ohne das man eine große Pause zwischen den Gegnern macht. Gleichlaufend mit solchen guten Aktionen füllt sich oben links unter der Lebensanzeige die Special Leiste. Ist diese voll leert sie sich langsam wieder, ermöglicht euch aber für diesen Zeitraum die Ausführung der Specials, die weit mehr Wirkung haben als alle normalen Schläge. Nachteil das man zur Ausführung immer einen Moment Zeit braucht. Und den hat man nur sehr selten. Trotzdem immer wieder ein Tie-Breaker in verschiedenen Momenten. Sehr gut gelöst ist das Lebensfeature. Ihr startet jedes Level mit 3 Leben. Verliert Ihr mittendrin eines weil euch die Gegner zu sehr zugesetzt haben wird eines abgezogen und Ihr startet Live genau an dem Ort an dem Ihr gerade drauf gestorben seid. Dies kommt einem flüssigen Gameplay sehr zugute. Wie Items für die Lebensenergie gibt es auch Extra Leben als einsammelbare Teile. Entweder hinterlassen dies die Gegner oder aber man findet es unter allen möglichen Kisten in der Umgebung. Auch dies hat man gut gemacht, da Fässer oder TNT Kisten mit Batman's Wurfgeschossen getroffen werden können und so Gegner die drumherum stehen in ihr Verderben reißt. Per Z-Taste bedient kann man diese Aktionen und kann sie im Verlauf des Spiels aufpowern. Immerhin bietet das Spiel für alle Charaktere knapp 70 Moves an, die man entweder schon mitbringt oder eben kaufen kann. Wem sowas gefällt spielt das Game defintitv mehr als einmal. Die Schlagaction ist an sich ist zwar immer das gleiche, wird aber durch verschiedene Aufträge aufgelockert. Entweder man muß in einem Level Zivilisten retten, Bomben entschärfen oder Türen feindfrei machen. Alles geschieht nebenbei unter Zeitdruck. Beginnt man ein Level und muß z.b. 8 Zivilisten retten so bekommt man z.b. 3 Minuten um den ersten zu retten. Danach läuft der Countdown neu los für den nächsten. Hier liegt eine der Schwierigkeiten, da die Gegner einen manchmal kaum vorankommen lassen oder eben das Abschnitts Feature dem Spieler einen Strich durch die Rechnung macht. Manchmal ein wenig nervig wenn man ein paar Meter von einem solchen Ziel wegsteht und die unsichtbare Wand einem klarmacht, das irgendwo im schon abeglaufenen Teil ein Gegner übersehen wurde. Nicht immer rennen sie euch hinterher. Das Thema KI kann man hier schnell abhaken. Die Masse zählt. Ob sie allein kommen oder zu zehnt. Sie kennen nur den Angriff. Schwerer wird es ab Kapitel 3 wo auch Gegner mit Schußwaffen und Granaten dazukommen die eine gewisse KI besitzen. Während euch das normale Kanonenfutter zusetzt stehen sie etwas abseits und benutzen ihre Waffen und Grananten.


Vom Schwierigkeitsgrad her ist das Spiel durchaus anspruchsvoll. Allein spielt man auf Normal knappe 10 Stunden bis zum Ende. Dabei ist aber die Gradwanderung zwischen schwerer werdenden Leveln und dem Aufrüsten des eigenen Recken gut gelungen. Würde man das Spiel bis zum Ende mit der einfachen Ausstattung spielen wäre es ein Fall für den Frustfaktor. Mehr Spaß machts zu zweit, da man sich logischerweise alles teilen kann. So nach dem Motto "der gehört mir" geht es dann zur Sache. Wiegesagt ohne nachzudenken zählt nur die Klopperei. Zu zweit sollte man auch einen Schwierigkeitsgrad höher wählen als allein. Wobei man dann schon meint es hätte noch das eine oder andere Kapitel kommen dürfen. Hier steuern beide logischerweise ihre Charaktere auch in einem Screen, was das Abschnittsfeature auch sinnvoll macht. Ewig weit entfernen kann man sich nicht, was aber auch nicht beabsichtigt ist. Ihr spielt ja schließlich miteinander und nicht gegeneinander. Highlight ist hier ein Level im 4. Kapitel, wo Ihr allein oder zu zweit 75 Gegner in 13 Minuten erledigen müßt. Action pur. ;-) Ebenfalls gelungen sind die Boss Kämpfe. Hier hat man dann doch mal den Anflug von Kombinationsvermögen das gefordert ist. Einfach nur draufhauen klappt hier nicht und es gibt bei jedem Gegner eine spezielle Taktik, was in den Fällen hier gut gelungen ist. Grafisch ist Batman: The Rise of Sin Tzu im typischen Stil gehalten, sieht aber besser aus als z.b. der erste Batman aus dem Hause Ubi Soft. Zwar sind Texturen in dem Sinne kaum vorhanden. Aber zumindest ist die Grafik klar und deutlich und bietet sowohl Licht wie auch z.b. Nebeleffekte. Paßt zum Thema ohne das Puristen in's Schwärmen kommen. Die Steuerung und die Action gehen so auch nicht weiter überraschend flott und ordentlich von der Hand. Auch die Kamera ist kein Kritikpunkt. Zwar fest hat man aber immer einen ordentlichen Überblick. Gelungen ist der Sound, der von harten Gitarrenklängen bis zu HipHop angehauchten Themen alles bietet. Auch das Dolby Feature spielt seine Stärken aus wenn man eine entsprechende Anlage nutzt. Da die Gegner immer aus allen möglichen Richtungen kommen hört man deren Angriffsschreie auch aus diesen und kann sich so besser auf den nächsten Ansturm einstellen. Ist man dann im Mission Modus einmal durch kann man alte Level mit den aktuellesten Ausrüstungen auch erneut angehen um seinen Score zu erhöhen. Dazu dient nun der Challenge Modus. Ebenfalls zu zweit könnt Ihr nun jedes Level entweder nach Zeit spielen, wo es darum geht zu Überleben oder eben gegen alle Gegner des Mission Modus antreten und die Level komplett durchlaufen. Beides bringt euch dann Medaillen, die man im Bonusbereich für alles mögliche an Artworks, Comics und Bildchen verwenden kann.

Ein bißchen wie das Gruftfeature in Mortal Kombat angelegt. Dazu kann man im Extra Menu alle Videos des Spiels, die in der Comic Grafik als Sequenzen drin waren nochmal anschauen. Batman: The Rise of Sin Tzu ist zwar nun nichts revolutionäres neues, hat aber in dieser Form kaum Konkurrenz. Prügeln ohne Sinn und Verstand, dazu das Upgrade Feature und das flüssige Gameplay wird Fans dieses Genres gefallen. Wer sich auf Turtles im nächsten Jahr freut kann auch hier zuschlagen. Vom Gameplay her ist es genau das gleiche. Viele Secrets, eine gelungenen Steuerung und Action ohne Ende, die auch technisch nicht eingebremst wird werten das Spiel auf. Einzig mehr Kapitel hätten es sein dürfen im Mission Modus. Vor allem zu zweit spielt man nicht ewig. Es sei denn Ihr spielt den geheimen Schwierigkeitsgrad frei. Dann wird's lustig in Gotham City und man wünscht sich einen 4 Player Co-op. ;-)


PLUS - MINUS LISTE

+ 2Player Co-op für alle Spielmodi
+ Viele Schlagvarianten
+ Ordentliche Steuerung
+ Haudrauf Action ohne Ende
+ Lebensfeature sehr gut umgesetzt
+ Umgebung kaputtbar
+ Gelungene Boss Kämpfe

- Hätten ruhig noch mehr Kapitel sein können
- Nichts weltbewegend neues

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Hulk
- X-Men 2
- Minority Report
- Batman Vengeance

WERTUNG

GRAFIK:
69%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
79%

GESAMTWERTUNG:
69%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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