SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Atari

GENRE:             Action Prügler
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      13 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.50 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 06.07.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Aktuell ist mal wieder die Zeit der Lizenz Spiele. Nach einem Shrek oder dem kommenden Spiderman läßt man nun auch erstmals auf dem GCN die beiden gallischen Recken Asterix & Obelix auf den Spieler los. Fast schon verwunderlich das man die Abenteuer der beiden Gallier nicht schon viel mehr als Videospielumsetzung gesehen hat. Wobei man auch hier reichlich lange warten mußte. Denn angekündigt waren die beiden Versionen für den GCN und den GBA schon äußerst lange. Um so schade, das man hier auf eine Verbindungsmöglichkeit verzichtet. Angeboten hätte sich das ganze durchaus in verschiedenen Bereichen. Aber gut, schauen wir was uns die GCN Version spielerisch so bringt. Zunächst kümmern wir uns wie immer um die technischen Details des ganzen. Mit einem 60Hz Modus ist das Spiel nicht ausgestattet. Braucht es auch nicht wie sich zeigen sollte. Überhaupt kommt Asterix & Obelix XXL auch aufgrund seines Gameplay's mit einer der besten Frameraten auf dem GCN daher, was zumindest für eine technisch saubere Programmierung spricht. Die Memory Card wird mit 13 Seiten belastet und erlaubt es auch im Spiel 5 verschiedene Savegames anzulegen, die man auch gleichzeitig nutzen kann. Kurioserweise ist das Spiel nur für einen Spieler gemacht, was man zunächst nicht unbedingt vermutet. Man findet hier also mal wieder ein Spiel vor das rein auf den Singleplayer ohne großen Zusatz konzipiert ist. Angenehm fallen schnell die kurzen Ladezeiten auf. Egal ob Menu Laderei oder in die Spielabschnitte selber, alles geht verhältnismäßig fix. Eine kleine Einschränkung muß der geneigte Fan der Helden allerdings dennoch in Kauf nehmen. Zwar ist das Spiel komplett deutsch was Texte und Sprachausgabe angeht, allerdings muß man auf die original deutschen Synchros verzichten. Zwar reden die Helden selber im Spiel nicht so viel, sind aber dann nur den originalen ähnlich. Das hört man mit der Zeit schon raus. So eingestimmt kann man sich an das Eingemachte wagen. Das Hauptmenu kommt relativ schlicht daher und bietet euch zunächst nur ein neues Spiel zu beginnen, ein gespeichertes zu Laden, in den Optionen nach dem rechten zu sehen und die Credits zu begutachten. Die Optionen bieten nichts außergewöhnliches, wenn man mal von der PLII Sound Unterstützung absieht. Schwierigkeitsgrade oder Steuersetups sucht man vergeblich. Beginnt man ein neues Spiel wird euch zunächst die Story anhand der typischen Comic Grafik dargelegt. Nach wie vor ist das Dorf die einzige Location im römischen Reich, die sich dem guten Caesar wiedersetzt. Als die beiden Helden Asterix & Obelix mal wieder in den nahegelegenen Wäldern der Jagd frönen nutzt Caesar die Chance und überfällt das Dorf. Er schafft das was er schon immer vorhatte.


Er nimmt die Bewohner gefangen und schafft den Zaubertrank Kessel nach Rom. Dazu brennt er das Dorf nieder und verschleppt die Bewohner in verschiedene Provinzen des römischen Reiches. Als die beiden Helden wieder in das Dorf kommen trauen sie ihren Augen nicht. Bis plötzlich ein neuer Charakter auftaucht. Ein römischer Spion, dessen Dienste Caesar nicht mehr benötigte und ihn kurzerhand rauswarf. Auf Rache sinnend erklärt er den beiden Helden was passiert ist und weiht sie in die Geschehnisse ein und bietet seine Dienste an. Von hier an ist dieser Spion ein ständiger Begleiter und findet sich in den Leveln immer wieder an und gibt Tipps, Hinweise zum Weiterkommen und bietet den beiden Bonusaufträge an. Hier beginnt eure Reise, in der Ihr zunächst nur Asterix steuert. Das Spiel ist so aufgeteilt das Ihr in der Third Person Perspektive auf die Helden schaut. Denn Obelix ist nicht weit weg und 95% des Spiels agiert Ihr logischerweise zusammen. Will man das Spielprinzip schnell beschreiben ist es ein Prügelspiel im Final Fight Stil, das den Spieler durch 3D Landschaften führt. Neben dem Prügeln erwarten euch einige Rätsel und diverse Zusatzaufgaben. Ganz so eintönig ist das ganze also nicht. Dabei führt euch von nun an die Reise durch 6 Welten, angefangen in Gallien bis in Caesars Hauptsitz in Rom. Dabei ist es von nun an euer Ziel in jeder Provinz einen Teil der Gefangenen zu befreien. Jeder dieser Gefangenen hat einen Teil einer Karte, die Caesar aus Sicherheitsgründen zerbrochen hatte, damit niemand die Orte wiederfindet. Da hat er aber die Rechnung ohne die schlauen Gallier gemacht, die ihm Provinz um Provinz näher kommen. Also schickt Caesar seine Truppen um die beiden Cracks aus Gallien zu erledigen. Soweit die Kurzform. Ein bißchen mehr steckt aber schon im Spiel. ;-) Schauen wir zunächst nach den Grundarten der Steuerung und des Gameplay's. Innerhalb der 3D Umgebungen kommt zunächst altbekanntes zum Tragen. Per 3D-Stick wird gesteuert, während gleichzeitig die Kamera per C-Stick bewegt wird. Ähnlich wie in SMS stehen euch neben der Drehung verschiedene Zoomstufen zur Verfügung um die Kamera mal über oder hinter den beiden zu platzieren. Schon hier fällt die angesprochene Framerate auf, die wirklich zu 99% im Spiel sehr gut gelungen ist. Lange nicht mehr so ein ruhiges Bild gehabt. Kleinere Ausnahmen gibt es immer, was aber dann in Erbsenszählerei enden würde. Perfekt ist da kein Spiel auf dieser Welt. Desweiteren stehen euch mit der B-Taste die Sprungvarianten zur Verfügung. Einmal drücken ist der normale Sprung, während in der Luft durch nochmaliges Springen ein Doppelsprung daraus wird. Zwar sind kritische Geschicklichkeitseinlagen äußerst selten, verhilft der Sprungsteuerung aber zu einem flüssig spielbaren Feature.

Die A-Taste dient dem Grundangriffsmove beider Helden, wobei alle Aktionen auf den gleichen Tasten liegen. Mit der A-Taste macht Ihr also nichts anderes als Römer verprügeln. Davon gibt es im Spiel reichlich und ist sicher einer der spaßigen Feature des Spiels von Anfang bis Ende. Sobald euch Römer entgegen kommen läuft man auf sie zu, hämmert auf die A-Taste und versohlt ihnen den Hintern. Wunderbare Klänge, eine sehr effektvolle Grafik in diesem Moment und einfach nur lustig animiert zeichnet das ganze aus. Dabei ist es egal welchen der beiden Ihr steuert. Agiert Ihr mit einem der beiden macht der andere auch selbsttätig das was angebracht ist - Römer aus den Schuhen kicken. ;-) Dabei erwarten euch im Spiel verschiedene Klassen an Gegner. Einfache Soldaten, bei denen eine Salve an Schlägen zum Erfolg führt bis zum Centurio, der zum einen Deckung mitbringt und wesentlich länger traktiert werden will. Das ganze geht dazu in einem sehr hohen Tempo vonstatten. Gerade wenn euch 10 und mehr Römer auf der Stelle zusetzen ein cooler Anblick wenn einer nach dem anderen nach oben abfliegt. Zusammen mit der guten Steuerung und der Framerate macht diese Part des Spiels viel Spaß. Auch wenn man sagen muß das dies durchaus eintönig werden könnte wenn man nichts anderes im Spiel machen würde. Aber dazu hat man auch noch andere Dinge eingebaut. Zunächst kommt dem Thema sammeln im Spiel eine große Bedeutung zu. Jeder Gegner verliert nach dem Ableben seinen Helm. Dazu liegen unzählige Helme im Spiel unter zerstörbaren Kisten oder frei in der Gegen herum. Diese Helme sollte man tunlichst sammeln. Zum einen kann man damit im ab und zu auftauchenden Shop Upgrades für die Lebensleiste kaufen, die es auch hier gibt, sowie sogenannte Special Moves, die über Tastenkombinationen ausgelöst werden. Allerdings braucht man diese nicht so oft. Ich persönlich habe sie erst in der vorletzten Welt Ägypten und in Rom selber eingesetzt, das sie mächtiger sind als die einfachen Attacken, aber eben auch komplizierte in der Ausübung. Klasse finde ich das Feature, das man sogenannte Multiplikatoren Symbole finden kann. Kleine leuchtende Items die herumliegen oder versteckt sind. So findet man beispielsweise ein Item das X10 heißt. Sammelt man es auf werden für eine gewisse Zeit alle danach gesammelten Helme mit 10 multipliziert. Findet man z.b. gleich noch so ein Symbol sind es schon X20 u.s.w. Kein Wunder also das man im Spiel durchaus 100.000 Helme und mehr finden kann. Neben dem Shop findet man auch weitere Möglichkeiten diese auszugeben. Geht man in das Pausenmenu finden sich hier neben der Karte die Bonusfeature, in denen man Artworks mit den Programmierern samt Helden des Spiels freischalten kann.


Die Karte selber dient vor allem dem jederzeit möglichen Besuchen aller Locations, was mir gut gefällt. Denn neben Helmen gibt es weitere Boni zu finden, die man meist im ersten durchspielen nicht findet. So kann man sich z.b. verschiedene Bonuscharaktere freischalten, die in anderen Versionen der beiden Helden münden und eher was für's Auge sind. Dabei kann man mitten im Level beginnen oder am Anfang, was mich auch gleich zum Speichersystem bringt. Jederzeit speichern ist nicht möglich. Dazu muß man einen schlafenden Druiden finden, die mehrmals pro Level verteilt sind und ihm eine über die Rübe ziehen und kann danach im Speichermenu an dieser Stelle sichern. Etwas nachteilig empfinde ich dabei die Rücksetzpunkte. Es gibt zwar kein Leben Feature und man hat unendlich Continues. Dennoch sind die Rücksetzpunkte oftmals weit hinter dem aktuellen Ort des Ablebens. Man sollte also immer seine Lebensleiste im Auge behalten. Auffrischen kann man diese mit Wildschweinen die man verprügelt oder "Med Kits", die ebenfalls unter Kisten zu finden sind oder Gegner zurück lassen. Vorteil der Rücksetzpunkte ist aber glücklicherweise das man Rätsel die man nach diesem schon gelöst hat nicht nochmal lösen muß. Hier findet man eigentlich auch den großen Grund warum das Spiel keinen Multiplayer besitzt. Denn Rätsel gibt es im Spiel einige und gibt dem Spieler die Möglichkeit die Charaktere zu wechseln. Ihr selber könnt dies nicht jederzeit tun, sondern je nach Spielsituation bietet euch das Spiel diesen Wechsel an. Einfaches Beispiel ist ein schmaler Spalt, durch den nur Asterix kommt und dahinter per Schalter die große Tür für Obelix öffnet. Danach steuert Ihr diesen, der nun z.b. eine Metallkistenwand zerstören muß, da Asterix dies von Haus aus nicht kann. Es gibt diese Varianten zuhauf. Mal fahrt Ihr mit Asterix Seilbahn und prescht weit vorneweg um Obelix den Weg zu öffnen. Logisch das Ihr nun Gegner allein bearbeiten müßt. Dazu kommen viele Bereich in denen man eine Fackel anzünden muß, diese auch noch am brennen halten muß um weit entfernt eine TNT Kiste in die Luft zu jagen um einen Weg zu öffnen. Dazu stellt man euch meist in Abständen erloschene Feuerstellen auf und Ihr müßt ausgehend von einer ersten brennenden Feuerstelle diese anderen nach und nach entzünden, damit euch das Feuer nicht ausgeht. Hier führt euch der Weg z.b. auch mal durch windige Höhlen, in denen in Abständen der Wind bläst. Hier müßt Ihr euch in Nieschen verstecken und im richtigen Moment weiter laufen. Sind also durchaus knifflige Momente drin, ohne das man aber vor unlösbaren Aufgaben steht. Vielleicht die Schwäche im Spiel. Da es trotz aller Rätsel immer linear weiter geht, geht hier ein bißchen Anspruch verloren. Side Quests in dem Sinne gibt es abgesehen von den sammelbaren Bonusitems abseits der Helme nicht. Die Schwierigkeit bleibt dann doch wieder beim Prügeln und den Gegnern selber. Denn oftmals ist z.b. die Fackel durch eine magische Barriere gesichert.

Um diese zu lösen wird euch in diesem Bereich immer eine feste Anzahl an Römern angezeigt die Ihr killen müßt. Mal fix 1000 Römer zu erledigen ist kein Selbstläufer und führt dann doch mal zu dem einen oder anderen Ableben. Vor allem ab der 5. Welt in Ägypten schonmal spürbar. Aufgelockert wird das ganze Gameplay durch kleinere Dinge. So gibt es eine römische Kanone die Asterix bedient und Obelix hin und her schiebt. Anrennende Römer sind damit herrlich auszumerzen und bekommt fast schon Shooter Touch. Oder wie wäre es mit Snowboard und Schiffseinlagen a la Wave Race in denen es darum geht Helme zu sammeln um eine Belohnung dafür zu bekommen. Gerade hier macht sich das jederzeit mögliche Spielen positiv bemerkbar. Es sind also viele gute Ideen im Spiel, die wie schon erwähnt technisch gut umgesetzt sind. Hier fällt auch die Grafik und der Sound in's Gewicht. Grafisch ist das Spiel kunterbunt und total an die Comics angepaßt. Wenn nicht hier wo dann fragt man sich und bekommt dementsprechend oft zwar einfache Texturen, aber eben passendes Ambiente geboten. Wobei es aber eben auch schöne Effekte mit der Engine gibt. Sei es das Prügeln selber oder wenn Asterix den Zabertank mal findet und auf dem Bildschirm von nun an der Bär tobt. Ab und zu sieht man zwar einen Grafikaufbau der entfernten Objekte, nimmt das aber selten auch aufgrund der meist niedrig stehenden Kameraposition wahr. Auch ein Lob gibt es für die Animationen. Egal ob die beiden Helden die wie in den Filmen laufen oder die Römer die tippeln und vor allem beim wegrennen ab und zu äußerst lustig geworden sind. Detaillierte Skins sorgen da ebenfalls für eine gelungene Atmosphäre. Beim Sound geht man hier äußerst unterschiedliche Wege. Mal werdet Ihr im Techno Sound beim Römer Verhauen unterstützt um später mit einem ruhigen Harfenklang begleitet zu werden. Paßt aber im großen und ganzen immer jeweils zur Spielsituation. Der größte Kritikpunkt im Spiel ist aber zugleich auch der welcher die Wertung nach unten zieht. Die Spiellänge ist mit ca 7 Stunden nicht allzu lange. Spielt man die ersten 4 Welten in je einer Stunde durch sitzt man zwar an den letzten beiden etwas länger, wünscht sich aber dennoch mehr Umfang. Trotz des unterhaltsamen Gameplay's an sich und den vielen guten Ideen ist das in meinen Augen zu wenig. Zumindest für den erwachsenen Gamer. Für jüngere Spieler ist das sicher eher etwas. Auch das man trotz Rätseln und Aufgaben immer recht linear durch die Gegend zieht kommt dazu. Hier und da mal verzweigen wäre schön. Gefordert wo es weitergeht u.s.w. wird man hier also kaum. Der Spaß liegt im Prügeln, den Aufgaben und der durchaus vorhandenen Abwechslung. Dazu eine gute Steuerung und der gelungene technische Aspekt. Nur sitzt man halt nicht ewig dran. Das ist schade und kostet dem Spiel einige Punkte. Für Fans und jüngere Spieler durchaus ein Blick wert sind ältere Spieler trotz gebotenem Spielspaß einfach zu schnell fertig.


PLUS - MINUS LISTE

+ Gelungene Steuerung
+ Schnelle und spaßige Prügelaction
+ Sehr gute Framerate
+ Lustige und gute Animationen
+ Sammelfeature sehr ausgeprägt
+ Level jederzeit wieder spielbar
+ Gelungene Boss Kämpfe
+ Effekte der Prügelaction
+ Abwechslung durch Rätsel/Racereinlagen

- Für ältere Gamer zu kurz
- Sehr linear
- Nicht die original dt. Stimmen
- Rücksetzpunkte nicht optimal platziert

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Atari
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Batman: ROST
- Hulk
- X-Men 2
- Minority Report
- Batman Vengeance

WERTUNG

GRAFIK:
75%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
79%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
69%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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