SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Beyond Games

GENRE:             Action Racer
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      1 Seite
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-5
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 20.12.2002


CHEATS: NEIN
SETUP's: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Lange angekündigt und im Falle eines MX Superfly auch per Promo Video anzuschauen, sind die Hot Wheels nun auf dem GameCube gelandet. Das im Promo Video eines MX Superfly allerdings nur Sequenzen und keine InGame Grafik gezeigt wurde ist beim jetzt vorliegenden finalen Spiel nicht weiter überraschend. Soviel sei schon hier angemerkt. Hot Wheels Velocity X ist auf dem GCN das grafisch schwächste Spiel, das ich bisher getestet habe und wird dem GCN keinesfalls gerecht. Zeitweise habe ich mich an N64 Zeiten erinnert gefühlt. Nur das die dortige Hot Wheels Version auch Spaß machte. Nun gut, wir wollen uns hier nicht von der Grafik beeinflussen lassen und geben dem Spiel natürlich auch eine spielerische Chance. Grafik ist ja bekanntlich nicht alles. Das ebenfalls auf dem GBA erhältliche Spiel läßt per GCN/GBA Linkkabel den Austausch von Inhalten zu, was Ihr wie immer in einem kleinem Special am Ende des Tests nachlesen könnt. Zunächst interessieren die technischen Begleitumstände. Das von Beyond Games programmierte Spiel bietet keinen 60Hz Modus, belegt dafür aber mit gerade mal 1 Seite die Memcard. Wenn nur alle Spiele so sparsam wären. Noch recht fetzig kommt im Spiel der Vorspann rüber der uns ein wenig in die Story einstimmt und reichlich actiongeladene Sequenzen zweier konkurrierender Hot Wheels zeigt. Was die Sprachausgaben im Spiel angeht hat man es bei den englischen Originalen belassen. Nicht weiter tragisch, da alles mit Untertiteln vorgestellt wird. Die futuristisch gestylten Menus bieten euch zunächst die Punkte One Player, Multiplayer, die Load/Save Punkte sowie die Optionen und die Extras. Besagte Optionen bieten dem Spieler verschiedene Controller Belegungen an, lassen die Aktivierung von Cheats zu und bieten euch die Wahl eines Schwierigkeitsgrades an. Unter 3 verschiedenen kann man hier wählen, gilt es darüber ebenfalls ein paar Worte zu verlieren. Dazu die üblichen Sound Einstellungen, wie in jedem Spiel vorhanden. Der One Player Mode bietet euch nun verschiedene Spielmodis an, als da wären der Adventure Modus, der Challenge Mode, den Drag Race Mode und den reinen Battle Mode. Als letztes kommt der Punkt Joyride dazu, der es euch erlaubt ohne Zeitdruck alle freigeschalteten Areale und Strecken gründlich zu untersuchen. Das Ihr dies nicht umsonst tut, dürft Ihr in diesem Modus auch noch nach versteckten Schlüsseln suchen und so einiger der 33 Hot Wheels Flitzern im Spiel freischalten. Doch ehe diese Areale freigeschaltet sind muß man im Adventure und Challenge Mode einiges geschafft haben. Das gefällt mir ganz gut. Ihr spielt in beiden Modis ganz bestimmte Dinge frei.


Sind es im Adventure Mode vor allem Hot Wheels Fahrzeuge, geht es in den Challenge Missionen um Power Up's. Dazu in beiden Modis zusätzlich noch Strecken und Areale. Später wechselt der Spieler auch hin und her. Vor allem deswegen weil man Power Up's, die im Challenge freigefahren sind nun auch im Adventure Modus nutzbar sind und teilweise das Spiel so erleichtern. Wählt Ihr den Adventure Mode an bekommt der Spieler natürlich auch eine Story vorgesetzt. Die gleiche wie auf dem GBA wird nur in einem Detail hier anders verfahren. Hintergrund ist der Bösewicht Otto von Diesel. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht die Errungenschaften von Professor Justice - nämlich die Hot Wheels zu stehlen. Also dringt er in das Hauptquartier von Professor Justice ein und Autos wie Pläne zu neuen Prototypen werden gestohlen. Helle Aufregung bei Professor Justice. Seine einzige Hoffnung ist sein eigener Sohn, der unterstützt von einem mechanischen Roboter namens Gear Head versucht sich den Bösewichtern entgegen zu stellen und die gestohlenen Dinge zurück zu holen. Gear Head weist ihn in die Aufträge ein und sorgt für den nötigen Info Background. Später im Spiel taucht er vor jeder Mission auf und der Spieler erlebt die angesprochenen Sequenzen, welche mit englischen Untertiteln unterlegt sind. Das Spiel ist dabei eingeteilt in einzelne Missionen. 14 Stück an der Zahl müssen diese hintereinander gespielt werden und bietet eine Vielzahl an Aufgaben innerhalb einer Mission. Das Gegenstück auf dem GBA bietet im Gegenzug über 40 Missionen. Trotz technisch anderer Umsetzung spricht dies eine deutliche Sprache in Sachen Umfang. Beginnt eine Mission darf der Spieler zunächst aus den vorhandenen Hot Wheels wählen. 33 sind enthalten, die sich in 4 verschiedenen Eigenschaften unterscheiden. Speed, Beschleunigung, Stunt und Grip Vermögen werden hier anhand von Zahlen dargestellt. Später eignen sich für bestimmte Missionen einige Hot Wheels mehr, andere weniger. Alle noch gesperrten Hot Wheels, wie übrigens alles im Spiel kann man anwählen und erfährt so zumindest was man dafür tun muß. Danach kommt der Punkt Power Up's. In einem Extra Menu kann der Spieler so aus mehreren 1 Power Up auswählen, das man in der Mission standardmäßig zur Verfügung hat. Alle anderen der insgesamt 12 Power Up's findet man als aufsammelbare Dinge auf den Strecken wieder. Diese reichen von verschiedenen Waffen bis zu Repair Kits um das beschädigte Auto während der Fahrt zu repairieren. Zu Beginn nur wenige anwählbar müssen diese praktisch im Challenge Spielmodus freigefahren werden, wenn man sie nutzen möchte. Danach bekommt der Spieler 1 oder mehrere Aufträge pro Mission textlich angezeigt und das Rennen beginnt. Aus 3 Viewpoints kann der Spieler dabei wählen.

Desweiteren unterstützen euch natürlich einige Anzeigen im Screen in eurem Vorankommen. Neben dem Tacho und diversen Zeitanzeigen sind dies vor allem links die Turbo Anzeige und rechts das grafische Gegenstück - die Schadensanzeige des eigenen Wagens. Dazu kommt unten rechts ein Radar, der aber nur äußerst selten genutzt werden muß und links unten die Power Up Anzeige. Neben einem Symbol für die Art des Power Up's gibt es eine Füllstands Anzeige wieviele davon noch vorhanden sind. Neben dem standardmäßig mitgenommenen Power Up' ist 1 weiteres möglich. Viele sammeln und durchschalten ist dagegen nicht möglich. Dazu ist in allen Missionen ein Richtungspfeil euer Begleiter, der euch die grobe Richtung des aktuellen Missions Ziels angibt. Auch sinnvoll da die Locations und Areale von der Größe her überzeugen können. Einfach nur im Kreis oder abgegenzte Strecken findet man nicht. Man fährt schon teilweise ein paar Minuten ehe man von Punkt A nach Punkt B gelangt. Was aber langsam auch schon die einzigen positiven Dinge sind. Kommen wir zur Steuerung. In der Grundvariante steuert Ihr mit dem 3D-Stick oder dem Steuerkreuz den Wagen und gebt per A-Taste Gas. Die B-Taste dient eher einer Handbremse, während die X-Taste das Bremsen übernimmt. Per Z-Taste schaltet Ihr zwischen den beiden möglichen Power Up's durch und benutzt dieses gewählte mit dem Y-Knopf. Wie auf dem GBA dient ein doppeltes drücken der A-Taste dem Turbo. L und R übernehmen die Aufgabe den Wagen nach rechts oder links zu versetzen. Auch während der Fahrt ist dies möglich. Als wenn man die Spur wie auf Schienen wechselt. Der C-Stick dient der Einstellung des Viewpoints. Sobald die erste Kurve kommt und man versucht ohne Bremsen um die Ecke zu kommen gibt's den ersten Minuspunkt. Träge und sehr langsam lenkt der Wagen ein. Soweit so gut, könnte man ja den Powerslide benutzen oder auch die Bremse. Was in weiten Kurven funktioniert, führt in engen Kurven oftmals dazu das man mit dem Gasknopf spielt und somit ungewollt den Turbo aktiviert. Das nervt nicht nur, sondern endet meist in nicht gewollten Aktionen mit eurem Wagen. Der Grip Wert jedes Wagens spielt natürlich auch eine Rolle. Bei langsamen Wagen weniger wichtig wird es bei schnellen Wagen, die auch höhere Grip Werte bieten nicht besser. Hier wird die Steuerung nun noch einen Tick schlimmer, nämlich zu abrupt und hakelig. Selbst für einen Arcade Racer kein Zustand der Spaß macht. Die Wagen drehen sich in schnellen Kurven manchmal unkontrolliert, ecken an den Begrenzungen an und sind selbst auf Geraden äußerst nervös zu steuern. Problem an der Sache ist das jeder einzelne Auftrag an ein Zeitlimit gekoppelt ist.


Einige mit ausreichend Zeit gilt es oftmals innerhalb von 30-50 Sekunden einen Zielpunkt zu erreichen. Hier kann euch die Steuerung einen Stich durch die Rechnung machen. Aber eben auf eine nervige Art und Weise. Dazu kommen natürlich die Strecken Designs, die eigentlich gelungen sind. Neben Geraden gibt es verwinkelte Ecken, sauviele Sprünge und die obligatorischen Loopings oder Steilkurven. Auch hier trägt die Steuerung vor allem mit den schnellen Flitzern nicht zum Spielspaß bei. Gelungen ist die Umsetzung des Turbos, so man ihn gezielt einsetzt. Durch Stunts die der Spieler nach Sprüngen vollführen kann wird die Turbo Anzeige wie bei anderen Spielen dieser Art aufgefüllt. Stück für Stück und je nach Schwierigkeit des Stunts mal mehr und mal weniger. Solange die Anzeige gefüllt ist kann man den Turbo nutzen, der den Wagen immer um ein gutes Drittel schneller macht. So reichen auch hier die Aufträge von reinen Rennen durch die verschiedenen Locations, dem Zerstören von gegnerischen Hot Wheels bis hin zu Transporten von Objekten durch die Areale und dem Finden bestimmter Orte. Alles nach Zeit bekommt man so leider sehr schnell einen Eindruck von der Grafik und der Engine des Spiels. Mein erster Eindruck war die Tatsache das ich mich an die N64 Version erinnert gefühlt habe. Blasse Farben, verwaschene und Detailarme Autos und wenig einladende Texturen. Das ändert sich zwar ein wenig im Verlauf des Spiels, ändert aber nichts an der Tatsache das die Grafik kein NextGen Prädikat verdient. Mit Expansion Pak hätte das vielleicht auch ein N64 geschafft. Das nun aber auch noch eine ruckelnde Engine dazukommt überrascht zum einen und verärgert dem Spieler. Also wenn das nicht flüssig läuft, dann weiß ich nicht was. Gerade in Kurven gibt es immer wieder sichtbare Ruckler, die zwar den Spielfluß nicht hemmen, aber nicht zu übersehen sind. Das ist wirklich eines GCN Spiels unwürdig. Weiterer Kritikpunkt ist der Schwierigkeitsgrad, der den Spieler auch in den hohen Varianten selten mehr als 3x in eine Mission schickt. Kennt man die Strecken und hat den richtigen Wagen ist das ganze einfach zu leicht. Dazu eine wenig motivierende Musik und fertig ist ein Spiel, das mir in der Testphase nur sehr selten Spaß gemacht hat. Was die Motivation angeht halten einzig die vielen Belohnungen den Spieler vor dem Screen. Was ich als Redakteur natürlich testen möchte ist aber nichts was man einem Spieler im Laden empfehlen kann. Selbst Kämpfe gegen andere Hot Wheels sind mehr Krampf als Spielspaß, da deren Energieleisten schneller leer sind als Ihr vom Schußknopf wieder loslassen könnt. Einziges wirkliches Highlight sind die Stunts und auch die Steuerung dazu. Einmal in der Luft könnt Ihr verschiedene Drehungen um beide Achsen vollführen. Hier ist die Steuerung sehr schnell und direkt.

Missionen mit Punkte Vorgaben sind so kein Problem, aber auch nichts was einen Kaufgrund darstellen könnte. So dauern die meisten Missionen meist nur ein paar Minuten. Richtige Atmosphäre stellt sich nie ein, geschweige denn ein anspruchsvolles Gameplay. Dagegen war die N64 Version ein regelrechter Knaller. Das ganze ändert sich auch nicht in den anderen Modis. Auch beim Challenge Mode, der euch teilweise auf neue Locations führt. Hier gilt es ebenfalls 14 neugestaltete Aufträge zu lösen, die wie schon angesprochen die Power Up's freischalten. Positiv das nach gelösten Missionen im Adventure und Challenge Mode ein Autosave greift und man sich darum nicht extra darum kümmern muß. Die beiden anderen Modis Race und Battle bieten dem Spieler per Einzelwahl das gewünschte an. Könnt Ihr im Race Modus freigeschaltete Strecken nun in einem Rennen gegen Gegner fahren, geht es im Battle Mode um's reine Überleben. Kurioserweise ist jetzt der Anspruch die Gegner zu zerstören höher als im Adventure Mode bei ähnlichem Auftrag. Genau diese beide Modis Race und Battle sind auch im Multiplayer möglich. Sogar bis zu 4 Spieler die gegeneinander antreten können, fragt man sich schon was die Engine erst hier macht. Zumindest wird es nicht schlechter. Jetzt nur noch 2 Viewpoints ist die Engine auch bei 4 Spielern genauso schnell wie im Single Player, wobei alles andere auch nochmals überrascht hätte. Ruckler gibt's an den gleichen Stellen. Dafür fehlen Computergegner völlig und Ihr fahrt nur noch gegen den oder die menschlichen Spieler. Im Zeitalter der Bots, wie ich sie mal nennen will sollte auch ein Multiplayer in einem Rennspiel Computergegner bieten. Meine Meinung verbessern tut auch der Multiplayer nicht. Hot Wheels Velocity X ist bisher des schlechteste Spiel auf dem GCN. Es läßt in meinen Augen in allen Bereichen federn. Sei es bei der Grafik, der Steuerung und dem Schwierigkeitsgrad. Ein irgendwie liebloses Spiel, bei dem man keine Liebe zum Detail bemerkt. Es wirkt wie einfach mal schnell programmiert. Einzig die Belohnungen, die Stunts und die großen Areale und Strecken wissen zu gefallen. Um eine Empfehlung auszusprechen reicht das aber bei weitem nicht. Sorry THQ, mit diesem Spiel habt Ihr euch keinen Gefallen getan. Wer auf die Hot Wheels steht greift zur GBA Version oder holt die N64 Variante wieder aus der Kiste.


PLUS - MINUS LISTE

+ Große Areale und Strecken
+ Stunt Steuerung
+ Viele Belohnungen

- Grafik erinnert an N64 Zeiten
- Auffällige Ruckler
- Teilweise zu leicht
- Keine CPU Gegner im Multiplayer
- Nervöse und hakelige Steuerung

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- GBA/GCN Link Special

 

KONKURRENZ

- Monster Jam MD
- Wreckless
- Smugglers Run Warzones

WERTUNG

GRAFIK:
41%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
56%

MULTIPLAYER:
42%

GESAMTWERTUNG:
39%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang