SYSTEM:           GCN - NTSC
ENTWICKLER:
Capcom

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Japanisch
MEMCARD:      5 Seiten

SCHWIERIGKEIT:    1-5
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Mittel
PREIS:                       ca.75 Euro(Import)
TERMIN:                     August 2003

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 20.04.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Ich kann mich noch gut an das letzte Jahr erinnern als Capcom seine neuen GCN Titel vorstellte. Vor allem P.N.03 interessierte viele Spieler doch sehr. Sahen doch viele Spieler in der Hauptcharakterin einen Ersatz für Joanna Dark und man hoffte auch auf ein ähnliches Spielprinzip. Als zumindest bekannt wurde das es auch ein Shooter Game ist, war die Vorfreude bei vielen um so größer. Auch bei uns und wir schauen uns deshalb schon die japanische Version an, ehe im August das Game auch in Deutschland erscheinen soll. Nicht minder zur Vorfreude trägt dabei der Umstand bei das dieses Spiel von den Schöpfern der Resident Evil Spiele stammt. So sollten kleinere Parallelen zu den Resident Evil Spielen später auch sichtbar sein. Um einen 60Hz Modus muß man sich in diesem Game nicht kümmern. Mit 5 Seiten auf der Memory Card bleibt dies im Bereich des erträglichen. Später im Spiel sind dann 5 Speicherplätze möglich die euch das Spiel anbietet. Das für einen Spieler gemachte Game begrüßt den Spieler schon auf dem Hauptmenu mit der Hauptcharakterin im Spiel - Vanessa Z. Schneider. Eine Kopfgeldjägerin, die geschichtlich in der Zukunft auf die Jagd nach Cyborgs und Robotern geht. Das Hauptmenu im Spiel bietet euch zunächst die Punkte New Game, Load Game und die Optionen an. Auch hier findet man schon Parallelen zur RE Reihe. Wer das Spiel durchzockt darf sich hier z.b. auch über einen alternativen Titelbildschirm sowie andere freispielbare Dinge freuen. Die Options dienen hier dem Begutachten der Steuermöglichkeiten im Spiel oder dem aktivieren des Surround Sounds. Dazu darf man in den Options einen recht langen Trailer zum GCN Spiel Viewtiful Joe begutachten an dem sich meiner Meinung nach die Geschmäcker wieder scheiden werden. Beginnt man ein neues Spiel darf man zunächst aus 2 Schwierigkeitsgraden wählen. Easy und Normal, wobei Capcom ja immer wieder eigene Interpretationen besitzt was Leicht und was Normal ist. ;-) Zockt man das Game einmal durch darf auch Hard angewählt werden. Wer auf eine dichte Story in diesem Spiel hofft wird bitter enttäuscht. Einzig der Anfang des Spiels, sowie im Verlauf auftauchende Briefings sowie das Ende entsprechen meinen Vorstellungen von einer Story. Die Tatsache das Sprachausgabe erst am Ende des Spiels dabei ist trägt dazu bei. Gleicht hier also ein wenig Metroid Prime, das in Sachen erlebter Story auch nicht gerade eine Leuchte ist. Was auch heißt Sequenzen und ähnliches gibt es hier so gut wie garnicht. Das Spiel entführt den Spieler in die Zukunft, was wiederum Spieler enttäuscht die vielleicht mit einem real angehauchten Shooter Game gerechnet haben. Überhaupt bietet das Game spielerisch viele eigene Ansätze. Ob das gut oder schlecht für den Spieler ist soll euch der folgende Test zeigen.


Dabei darf der Spieler bei einem Neubeginn die Hauptcharakterin Vanessa erstmal in voller Schönheit genießen. In einer Anfangssequenz zeigt sie ihren gutgeformten Körper tanzend und hüpfend dem Betrachter. Von daher hat sie Joanna doch einiges voraus. ;-) Was euch hier gezeigt wird ist aber auch spielerisch wichtig. Zunächst steuert Ihr die gute Vanessa aus einer Third Person Perspektive. Ähnlichkeiten zu einem Bounty Hunter oder Men in Black II sind schnell da. Bis der Spieler das erste mal die Steuerung übernimmt. Ihr beginnt eure Reise auf einem Planeten und müßt nun vor euch liegende 10 sogenannten Abschnitte lösen, die eine unterschiedliche Anzahl an Räumen beherbergen und freindfrei zu machen sind. Bewegt wird Vanessa mit dem 3D Stick. Allerdings könnt Ihr euch trotz 3D Umgebung nicht völlig frei bewegen. Wollt Ihr nach links oder rechts laufen müßt Ihr jedesmal erst den Stick in diese Richtung drücken. Vanessa dreht sich als Mittelpunkt der Engine und damit die Umgebung mit. Hat man seine Richtung drückt man nun nach vorn oder hinten und läuft so. Äußerst ungewohnt am Anfang. Alternativ könnt Ihr die L und R-Taste einsetzen mit denen Vanessa z.b. Rad schlagend und sich drehend nach den Seiten bewegt. Allerdings auch als Ausweichmanöver bei gegnerischen Geschossen gedacht gefällt mir vor allem die Animation der Körperbewegungen. Kenne kaum eine Videospiel Figur die sich im Spiel so geschmeidig bewegt. Dazu kommt mit der B-Taste der Sprung und per Y-Taste könnt Ihr euch ducken. Wollt Ihr Vanessa aus verschiedenen Perspektiven sehen so dient dafür der C-Stick der die Kamera seitlich versetzt oder in der Höhe wechselt. Mit der Zeit bleibt man aber bei der mittleren vorgegebenen Kameraeinstellung. Kommen wir zum wichtigsten im Spiel - der Balleraction. Dafür dient in der Grundvariante einzig die A-Taste. Ein Druck - ein Schuß. Wollt Ihr also Dauerfeuer haben heißt es entweder Tastenhämmern a la Mario Party oder alternativ die Charakterin entwickeln. Doch dazu gleich mehr. Eine Unart zieht sich meiner Meinung nach durch das ganze Spiel. Sobald sich Vanessa auch nur einen Schritt bewegt könnt Ihr nicht feuern. Nur wenn sie steht ist dies möglich. Selbst beim Ausweichen. Das hat mich eigentlich mit am meisten geärgert. Gerade das Ausweichen und Ballern macht einen Shooter mit interessant. Hier geht also nur Ausweichen,....., stehenbleiben und dann erst wieder schießen. Das sich im Stand bei seitlich auftauchenden Gegner die Umgebung dreht und nicht Vanessa ist so schlimm nicht. Denn das Spiel besitzt einen 100%igen Auto Aim. Sobald ein Gegner in Reichweite ist nimmt sie ihn in's Visier und Ihr müßt nur noch ballern und eben ausweichen. Selbst die Metroid Prime Steuerung war nicht so gewöhnungsbedürtig.

Sehr schön ist eine Energieanzeige der Gegner als Balkenanzeige. So sieht man immer wieviel er noch braucht. Auch physikalisch gibt es eine schöne Sache. Ist ein Gegner weit entfernt und man ballert los kann man teilweise Treffer erst nach 1-2 Sekunden feststellen und sich in der Zeit schon wegbewegen. Zwar nur eine Kleinigkeit, aber auch nicht alltäglich. Kommen wir langsam zu den Feinheiten und den Dingen die mir im Spiel sehr gut gefallen haben. Grundlage des ganzen ist der Anzug der guten Vanessa, der 4 Eigenschaften mitbringt. Der Anzug den sie trägt hat bestimmte Stats in Sachen Panzerung, Schußkraft, Dauerfeuer und den sogenannten Specials. Für die Panzerung und die Specials existieren oben links Balkenanzeigen. Sind sie leer ist entweder ein Leben futsch oder Specials sind nicht mehr ausführbar. Besonders die Specials haben es mir angetan, machen das Spiel aber teilweise auch extrem leicht. Normal nur mit der Standardwaffe ausgestattet erlauben die Specials weitere Aktionen. Das reicht von kleinen Raketen die man mehrmals in die Ferne feuert über eine Druckwelle die Gegner in nächster Umgebung plattmacht bis zu einem Unverwundbarkeits Specials, der Vanessa für eine recht lange Zeit immun gegen Treffer macht. Ausgeführt werden diese über kleine Tastenkombis wie z.b. Steuerkreuz links, rechts plus A-Taste. Auch in dem Moment der Ausführung ist sie nicht treffbar. Je nach Wertigkeit zieht euch so ein Move Energie der Special Leiste ab. Wie für diese und die Lebensleiste findet Ihr überall immer wieder kleine Items die man aufsammeln kann und diese Leisten wieder füllen. Mit dem Standardanzug anfänglich ist allerdings auf lange Sicht kein Blumentopf zu gewinnen. Also müssen neue her. Kern des Gameplay's ist deshalb die Highsore Anzeige. Für jeden erledigten Gegner gibt es Punkte. Genial gemacht läuft nach einem vernichteten Gegner eine Kombo Zeit von einigen Sekunden los. Schafft Ihr es innerhalb dieser Sekunden weitere zu erledigen, wobei bei jedem Gegner neue Zeit dazu addiert wird bekommt man um so mehr Punkte. Genauso wenn Ihr Räume ohne gegnerischen Treffer übersteht. Hier ist allerdings ein weiterer Punkt der mir wenig gefällt. Das Spiel ist zu 99,9% linear. Tür auf, geradaus oder mal eine Kurve links oder rechts, Gegner erledigen und ab zur nächsten Tür. Selten das man mal überlegen muß wo es lang geht. Es gibt Räume die klärt man in 20 Sekunden, andere in 2-3 Minuten. Pro Welt gibt es mal 5, mal 13 oder über 20 Räume. Auch bedingt durch den Schwierigkeitsgrad. So überrascht dann auch nicht das man in 3 Stunden durch das Spiel kommt. Wohlgemerkt auf Easy. Zu Normal komme ich gleich.


Am Ende jedes Bereiches erwartet euch ein Boss Gegner, die teilweise gerade durch die Specials so einfach sind, das es schon wieder Ironie ist das man an manchem normalen Raum länger sitzt als am Boss. Es gibt aber auch Ausnahmen, wenn auch nur wenige. Auch stört mich das sich Gegner immer und immer wieder wiederholen. Selbst die Endgegner sind meist mehrmals vorhanden und bieten einzig eine verbesserte KI. Kommen wir zu den schon angesprochenen Anzügen die für mich das Salz in der Suppe sind. Beendet Ihr ein Level könnt Ihr erst hier speichern und bekommt nun ein Menu geboten in dem Ihr zum einen verfügbare Anzüge wechseln könnt, neue kaufen oder für einen den Ihr besitzt Upgrades kaufen könnt. Eure erzielten Scores dienen nun als Geld und können für den Kauf eingesetzt werden. Wobei die Anzüge natürlich ein Heiden Geld kosten und in 3 Leveln verfügbar sind. Jeder Anzug bietet pro Eigenschaft eine Stärke. Bietet also einer den besten Panzerungswert ist er vielleicht in Sachen Schußpower schlecht. Nehmt Ihr den Highend Anzug in Sachen Schußkraft bietet er vielleicht nur wenig Energie für die Specialleiste. Man muß also abwägen oder auch mal warten können. Sparen und sich einen Allrounder kaufen. Desweiteren könnt Ihr hier Continues kaufen, die aber ebenfalls kein Problem sind, da Ihr diese recht zahlreich erspielt und kaum verbraucht. Allerdings hält dieses kleine RPG angehauchte Feature den Spielspaß auf ordentlichem Niveau. Was die Balleraction in vielen Locations angeht gefällt mir selbst ein Men in Black II besser. Muß man leider so sagen. Hier hätte ich mehr erwartet. Zur Ehrenrettung des Spiels muß man aber sagen das sich dies nach dem Durchspielen auf Easy ändert. Denn nun bekommt man neben Hard auch den ultimativen Anzug Blackbird. Volle Anzeige in allen Bereichen kann man jetzt sogar den Schußknopf gedrückt halten. Dazu Specials die noch pompöser aussehen und mit einer Level 3 Wertung immensen Schaden anrichten. Da aber auch hier der Unverwundbarkeits Special dabei ist jagd einem selbst der Endboß keinen Schrecken mehr ein. Der Spieler will aber jetzt unbedingt sehen wie sich der Anzug auswirkt und man spielt weiter. Locations bleiben gleich, bieten jetzt aber mehr Räume pro Welt, was die Spielzeit nach oben drückt. Ein episches Meisterwerk sucht man hier aber vergebens. Erinnert alles sehr an Baldurs Gate. Spielerisch durchaus gelungen ist es wieder eines der Spiele das man an einem Abend locker durch hat. Verstehe ich nicht. Gerade bei einer Firma wie Capcom. Grafisch gibt es Licht und Schatten. Genial ist Vanessa's Bewegungsfülle. Immer wieder nur eine Augenweide. Auch die Specials sind wunderbar in Szene gesetzt und mancher Endboß, auch wenn man ihn nicht lange sieht ist gut designt.

Was die Level Umgebungen angeht bin ich teilweise sehr enttäuscht. Nichts gegen den Hintergrund des stylischen Zukunftsshooters. Aber Räume ohne Texturen, einfarbige Wände ohne Ende und kleinere Gebirgsmassive ohne große Abwechslung locken niemanden hinter dem Ofen vor. 2 Level sind dabei die in einer Art Stadt spielen und mir gut gefallen haben. Ansonsten ist es oft recht eintönig. Wem das gefällt ist hier richtig. Überzeugen kann dagegen der Sound. Auch hier überwiegen die Techno angehauchten Sounds. Sonst zwar kein Freund dieser Musik paßt sie hier wie die Faust auf's Auge und unterhält den Spieler. Immer wieder anders und doch einprägsam und passend. Im gesamten ist das Spiel aber nicht das was ich mir persönlich erwartet habe. Zu Linear, zu kurz und teilweise zu einfach würde ich als Überschrift nehmen. Dem gegenüber steht das Anzug Feature und die Baller Action in Reinkultur. Auch wenn der Auto Aim viel Arbeit abnimmt. Kaum Story, die hier aufgrund der Kürze des Spiels aufällt und grafisch teilweise recht biederes Ambiente verweigern eine bessere Wertung. Da kann man sich auch Men in Black II oder Bounty Hunter kaufen und hat mehr für sein Geld. Schade Capcom, euer stärkstes Spiel ist das nicht.


PLUS - MINUS LISTE

+ Animationen der Hauptcharakterin
+ Anzug Feature
+ Balleraction in Reinkultur
+ Gelungener Sound
+ Sinnvolle Belohnungen
+ Effekte der Special Moves

- Steuerung gewöhnungsbedürftig
- Kaum Story
- 100% Auto Aim
- Zu linear und zu kurz
- Meist biedere Grafik

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Capcom
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- PAL Nachtest!

 

KONKURRENZ

- Resident Evil Zero
- Men in Black II
- SW: Bounty Hunter
- Resident Evil

WERTUNG

GRAFIK:
73%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
83%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
69%

 

Importfun.de

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