SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Atari InHouse

GENRE:             Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      4 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    1-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 06.08.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Wieder schafft es einer der DC Comic Helden auf dem GameCube. Leider hält sich mittlerweile die Vorfreude auf die Umsetzungen der Superhelden etwas in Grenzen. Denn spielerisch waren alle Vertreter bisher eher durchwachsen. Zumindest konnte kaum einer der Burschen bisher so richtig überzeugen. Also starten wir in ein neues Abenteuer mit Clark Kent alias Superman auf dem GameCube. Neben dieser Variante ist nun auch die GBA Version erhältlich. Um so unverständlicher, das man gerade bei diesem Pärchen das GBA-GCN Link Feature nicht genutzt hat. Bonuslevel oder sonstige Goodies die man so freischalten könnte wären eine feine Sache gewesen. Schaut man sich die Story beider Titel an findet man Unterschiede, was auch die unterschiedlichen Zusatzbezeichnungen beider Spiele zeigt. Darkseid, der größte Schurke des Universums hat Lex Luthor mit apokalyptischen Waffen ausgerüstet, damit dieser eine Armee von nahezu unbesiegbaren Interbots errichten kann. Gerade als es so aussieht, als ob Superman die Situation unter Kontrolle hat, bricht Metallo aus dem Stryker Island Gefängnis aus. Jetzt muß sich Superman dem Kampf gegen die vereinten Kräfte des Bösen stellen. Schauen wir uns also an wie man dies technisch und spielerisch umgesetzt hat. Zunächst erfreut das Game den Spieler mit einem nicht unbedingt erwarteten 60Hz Modus. Auch die Tatsache das die Memcard mit nur 4 Seiten belegt wird fügt sich positiv ein. Damit könnt Ihr später im Spieler mehrere unterschiedliche Savegames anlegen. Fans des Soundparts in einem solchen Lizenzspiel dürfen sich zudem über eine komplett dt. Sprachausgabe im Spiel und Dolby Surround Sound freuen. Ohne große Umschweife läßt euch das Spiel auf das Hauptmenu. Hier findet der Spieler neben dem Spielstart den Laden Bildschirm sowie die Credits. Dazu kommen die Punkte Level erneut spielen und die Optionen. Hat man später ein Level beendet kann man dies jederzeit so einzeln nochmal spielen. Die Optionen bieten neben dem Bildformat das auch 16:9 zuläßt den Sound und Rumble Part sowie die Einstellung eines Schwierigkeitsgrades. 3 verschiedene stehen zur Verfügung die man aber später auch vor dem eigentlichen Spielbeginn noch einmal wählen kann. Der letzte Punkt auf dem Hauptmenu sind die Special Features. Etwas das GameCube Spielern einige Dinge bringt welche die Konkurrenz Version nicht bietet. Wie z.b. ein langes Making Of Video das man hier einsehen kann, oder auch die obligatorischen Charakter Biographien. Aber wie immer steht vor dem Freischalten die spielerische Arbeit. Beginnt man nun ein neues Spiel, wird nun die Story erzählt und man fühlt sich ein wenig an Hulk erinnert. Wie dort bietet auch Superman einen speziellen Grafikstil für seine Sequenzen.


Hier mehr in Cel-Shading gehalten orientieren sich diese, wie übrigens vieles im Spiel an der Comic Vorlage, was einem hohen Wiedererkennungseffekt erreicht. Danach entläßt man euch in ein Art Übungslevel das dazu dient die komplexe Steuerung kennenzulernen. Ihr dürft euch in einem zeitlich festgelegten Rahmen über die Wolkenkratzer von Metropolis schwingen um die Flugsteuerung als erstes zu üben. Wobei ich es persönlich besser gefunden hätte wenn man dem Spieler mehrere Belegungen der Tasten angeboten hätte. Denn nicht alle Funktionen sind in meinen Augen sinnvoll verteilt. So dient der C-Stick hier für viele Aktionen in Sachen Flug. Drückt man den C-Stick nach oben oder unten bewegt sich Superman auch in diese Richtung. Wer lieber invertiert steuern möchte hat hier aber die Gelegenheit dies einzustellen. In der Luft dient nun der 3D-Stick für die Richtung und dem Drehen des Charakters, was immer mal wieder zu hektischen Lenkbewegungen führt, da man genau den falschen Stick für die richtige Aktion nutzt. Drückt man in der Luft die R-Taste nur halb so schwebt man nach vorne. Drückt man sie durch fliegt man mit höchster Geschwindigkeit duch die Gegend. Etwas das im Spiel sehr oft vorkommt und durch die weit ausladenden Arenen auch ordentlich funktioniert. Habt Ihr Gegner in der Luft oder am Boden könnt Ihr mit der L-Taste einen Zielmodus aktivieren. Schaut man in Richtung des Gegners wird dieser in ein Fadenkreuz genommen und Superman geht ab wie eine Gewehrkugel und rammt den Gegner. Was man später übrigens sehr oft macht, da es doch Wirkung zeigt und auch einfach funktioniert. Ist die Zeit in diesem Übungslevel rum beginnt das eigentliche Spiel. 14 Level liegen vor dem Spieler, was zwar doppelt so viel ist wie in der GBA Version, dennoch aber die Spielzeit nicht in ungeahnte Höhen treiben sollte. Die Level teilen sich in verschiedene Aufgaben Bereiche, in denen Ihr Superman in einer Third Person Perspektive steuert. Mal gilt es bestimmte Gegner auszuschalten, Geiseln zu retten, Polizisten zu eskortieren und natürlich einige Boss Gegner zu eliminieren. Dabei sind viele Levels in verschiedene Teilaufgaben eingeteilt, die nacheinander gelöst werden müssen. Nur dann gibt es auch Rücksetzpunkte. Innerhalb einer Aufgabe kann man nicht speichern. Manche Level spielen sich auch als ganzes, das man bei einem Ableben auch komplett neu spielen muß. Wie üblich in diesem Spielen werden Aufgaben und Zielpunkte per Sequenz vorgestellt und sind immer mit reichlich Sprachausgabe unterlegt, die manchmal aber etwas gekünstelt rüberkommt. Gerade wenn sich NPC bei Superman bedanken, so er sie vielleicht gerade gerettet hat bemerkt man dies. Habt Ihr in der Luft schon reichlich Aktionen, so ist dies am Boden nicht groß anders.

Auch hier stehen euch mehr Aktionen zur Verfügung, als man eigentlich braucht. Der Zielmodus per L-Taste ist hier ebenfalls Grundlage für vieles. So könnt Ihr per B-Taste Faustschläge ausführen oder per A-Taste Gegner und Gegenstände aufheben und werfen. Etwas das mir nicht gefällt, da man immer die A-Taste 1-2 Sekunden gedrückt halten muß um die Aktion zu starten. Unter Gegnerbeschuß ist das ab und zu einfach nachteilig. Oben links im Screen existiert neben der Lebensleiste die Anzeige für die Super Power. Beide Leisten füllen sich selber wieder auf, wenn Ihr Superman eine Weile herumstehen laßt. Was sich ebenfalls auf den Schwierigkeitsgrad auswirkt. Einzig Zeitbasierte Missionen, die es auch hier gibt bieten einen höheren Anspruch, da man sich hier kaum Pausen erlauben darf. Dann wird unten links um das Radar herum eine Zeitanzeige angebracht. Die sogenannten Specials bietet auch Superman. Könnt Ihr per Y-Taste den sogenannten Hitzeblick ausführen, der auch per doppeltem drücken eine Schußvariante bietet so bewirkt die X-Taste den Kälteatem, mit dem er brennende oder überhitzte Dinge löschen oder kühlen kann. Diese Aktionen verbrauchen allerdings Super Power Energie, weshalb man diese Anzeige tunlichst im Auge behalten sollte. Was die Lebensleiste angeht muß man sich auf Easy und Normal kaum Sorgen machen. Da müssen schon die Bosse oder spezielle Geschützgegner daherkommen um Sorgenfalten auf des Spielers Stirn zu bringen. Vorteil das sich im normalen Levelplay das Spiel recht flüssig spielt. Laufen die Prügelanimationn immer im gleichen Schema ab, so könnt Ihr aus der Luft heraus per A und B gleichzeitig eine Art Powerbomb aus der Luft starten. Wie ein Geschoss zischt Ihr gerade nach unten und legt durch eine Druckwelle alle Gegner in der Nähe um. Gerade bei vielen Gegnern, die immer wieder neu generiert werden spielt sich Superman ein wenig wie der Hulk. Interessant ist der Röntgenblick gemacht. Zwar ebenfalls wieder etwas umständlich zu bedienen erhöht er den Rätselanteil etwas. Drückt man die Z-Taste wechselt man in den First Person View. Per C-Stick kann man die Sicht so zoomen und mit der Y-Taste den Röntgenblick aktivieren. Damit sieht Superman nun bröcklige Wände und was viel wichtiger ist was dahiner schlummert. Geheimräume oder auch Geiseln die es zu retten gilt findet man nur so, ohne zumindest zuviel herum probieren zu müssen. Die spielerische Abwechslung ist eigentlich recht gut. Später im Spiel kommen kleine Schleichlevel dazu in Person von Clark Kent selber, bei denen Ihr unerkannt an Wachen und anderen Personen vorbeikommen müßt oder auch Mario Party ähnliche Varianten. So muß Superman z.b. Bolzen in einem Staudamm wieder in ihre Fassungen schieben.


Ist man in der Position gilt es die A-Taste so schnell wie möglich zu drücken. Paddel Gedaddel läßt grüßen. Das Problem bei vielen der Aktionen die Ihr ausführen könnt und müßt ist die Kamera. Gerade bei Schleichmissionen wo Ihr genau sehen müßt wohin die Gegner gerade laufen. Denn die aktivierte Verfolgerkamera ist alles andere als ideal und wuselt in engen Abschnitten etwas hektisch hin und her. Deaktiviert man sie ändert sich dies auch kaum, was es hier immer nervig macht, da man nicht sieht was abgeht wenn die Kamera ungünstig ist und man sie nicht selber beeinflussen kann. Was auch für Drehungen am Boden gilt, wo einzig der Z-Knopf bei schnellem drücken die Kamera immer wieder hinter Superman holt. Mir wäre eine frei drehbare Kamera hier wesentlich lieber gewesen. Das die Kamera dabei immer wieder ruckartig umschlägt macht das ganze auch nicht gerade übersichtlicher. Hier kann man wieder sagen, gut das die eigene Lebensleiste sich regeneriert und die meisten Gegner dieser nicht zuviel anhaben. Wie schon erwähnt ist das meiste klar was die Aufgabenstellung angeht. Man hängt äußerst selten mal fest und wenn dann hilft meist der Röntgenblick um versteckte Dinge doch zu sehen. Es gibt so in allen Bereichen des Spiels Höhen und Tiefen. Ist die Luftsteuerung gelungen, wird's am Boden manchmal unübersichtlich. Genauso die Schleichmissionen, die Anspruch bieten, durch die Kamera aber oft im Frust enden weil man einfach zu falschen Zeit losläuft und die Gegner mehr erahnt als sieht. Grafisch ist Superman ein klares Zielgruppenspiel. Wer hier HighEnd Grafik a la Starfox erwartet sollte keine allzu hohen Erwartungen hegen. Das Spiel kommt gänzlich ohne Texturen aus und bietet glatte Flächen mit einer bestimmten Farbe. Spiderman ist dagegen in den vergleichbaren Wolkenkratzer Locations ein Texturmonster. Was hier aber auch absichtlich durch die Comic Vorlage getan wurde. Der Wiedererkennungseffekt für Fans ist äußerst hoch und dürfte diesen sicherlich gefallen. Wer ohne Fanambitionen heran geht wird die Grafik für nicht NextGen würdig halten. Sicherlich mit ein wenig Nebeleffekt hier und da wäre das auch auf dem N64 möglich gewesen. Auch Effekte an sich sind selten. Explosionen sind bei weitem nicht das was man erwartet. Hier muß man wirklich vorbelastet durch die Comics sein um der grafischen Präsentation etwas abzugewinnen. Der Sound ist einer der positiven Punkte im Spiel. Immer wieder verschieden paßt er zum hektischen Geschehen ohne nervend rüber zu kommen. Dazu die Sprachausgabe, die bis auf die angesprochenen Ausnahmen recht gut gelungen ist. Was den Schwierigkeitsgrad angeht muß man schon auf Hard spielen um öfter mal in ernste Probleme zu kommen. Ansonsten kommen die regenerierbaren Leisten dem Spieler entgegen der es etwas seichter mag.

Einzig die Schleichmissionen durch die schlechte Kamera und die Zeitintensiven Missionen mit einem Countdown sind schwer bis Anspruchsvoll. Im gesamten ist das Spiel mit vielen guten Ideen gespickt, die aber durch viele kleine technische und spielerische Mängel wieder negiert werden. Vor allem die Kamera und der manchmal zu hektische Bildwechsel zählen hier dazu, was vieles kaputtmacht. Spielerische Abwechslung die mehr bietet ist als nur stupide herum zu prügeln und ein gelungener Story Faden der sich durch das Spiel zieht zählt zu den positiven Seiten des Spiels. Durch den Schwierigkeitsgrad aber auch ein Spiel das man nicht ewig spielt. 8 Stunden sind schon recht hoch gegriffen, wenn man einigermaßen gut durchkommt. Für Fans des guten Superman sicherlich ein Gedanke wert, verpassen Freunde der Action Games dieser Art nichts auf dem GameCube. Da sollte man sein Geld lieber für kommende Knaller aufheben.


PLUS - MINUS LISTE

+ Original Lizenz
+ gelungener Story Faden
+ Spielerische Abwechslung
+ Steuerung in der Luft
+ Zielmodus

- Grafik nur für Comic Fans interessant
- Schlechte und hektische Kamera
- Kein Speichern in den Leveln
- Auf Easy und Medium nicht sonderlich schwer
- Mit 14 Leveln keine hohe Spielzeit
- Padbelegung nicht optimal

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Atari
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- X-Men 2
- Minority Report
- Batman: Dark Tomorrow
- Blood Omen 2
- Batman Vengeance

WERTUNG

GRAFIK:
58%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
74%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
61%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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