SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Eurocom

GENRE:             Act.Adventure
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      3 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    3-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.50 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 21.11.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nach der Testsession des GBA-Buffy-Ablegers war der Nachgeschmack auf Grund der zu kurzen Spielzeit etwas fade. Wie toll es doch gewesen wäre die ein oder andere zusätzliche Stunde durch unheimliche, Vampir-verseuchte Stages zu huschen. Jedoch sprechen die Tatsachen andere Bilder, nach knappen drei Stunden hatte man mit Buffy den Endboss erledigt. Umso erfreuter war ich, als ich das Resultat der GC-Version betrachten durfte. Gute 14 Stunden (inklusive Continues), zwei Gamecube-Abstürze und 1094 gekillte Monster später, besiegte Buffy das Urböse und es gelang ihr erneut einen Sieg für die Gerechtigkeit herauszuschlagen. Schön zu sehen dass es auch anders geht und eine dementsprechend angemessene Spielzeit vorzufinden ist. Des Weiteren kann ich guten Gewissens sagen, endlich wieder einmal eine richtig gute Serien-Umsetzung präsentiert zu bekommen, denn wie bereits bekannt, wird bei zugkräftigen Lizenzen gerne einmal die Videospiel-Portierung ein wenig verhunzt. Nachdem Ihr Euch massig Pflöcke zu Recht gelegt und eventuelle Wunden gut verarztet habt, könnt Ihr Euch aufmachen, Horden an Vampiren zu Staub zerfallen zu lassen. Die technische Seite des Spiels präsentiert sich positiv, da die Entwickler von "Eurocom" ("Duke Nukem Zero Hour") dem Spiel einen 60-Hertz-Modus spendiert haben. Ebenfalls steht Eure MemoryCard mit benötigten drei Seiten knapp vor dem Hungertod - für uns Spieler jedoch von Vorteil, da wir bis Weihnachten bestimmt noch die ein oder andere Seite für die kommenden Hits benötigen werden. Das Hauptmenü des Spiels ist augenfreundlich im düsteren Buffy-Stil umgesetzt und wartet mit fünf Optionen auf. Neben dem "Neuen Spiel", dürft Ihr ein bereits gespeichertes "Spiel laden" oder Euch im "Multiplayer" mit bis zu vier Spielern austoben (dazu später mehr!). Innerhalb der Optionen lassen sich diverse Kameraeinstellungen manuell verändern, ebenso habt Ihr Wahl, die Darstellung im Breitbildformat anzuzeigen. Schlussendlich könnt Ihr nach Belieben an der Sound- beziehungsweise Musiklautstärke tüfteln. Ein weiterer, in meinen Augen vorbildlich umgesetzter Punkt, ist das Extras-Menü, das mit einer Vielzahl an Interviews der originalen Darsteller aufwartet. Neben Nicholas Brendon ("Xander") findet Ihr ein weiteres Interview mit Robin Sachs ("Ethan") und viele zusätzliche kommentierte Session-Highlights. Ebenso könnt Ihr dem Schöpfer der Buffy-Serie ein paar interessante Fakten entnehmen oder aber Euch kommentierte Out-Takes zu Gemüte führen. Zwar sind derartige Specials leider nur in Englisch gehalten, echte Fans freuen sich aber über jedes zusätzliche Schnipselchen an Extra-Infos. Jedoch steht Euch der komplette Bonus-Stoff nicht von Anfang an zur Verfügung, vielmehr müsst Ihr ihn Euch erst erspielen.


Beispielsweise durch das Auffinden von Geheimnissen oder aber durch die Komplettierung bestimmter Levels. Im Spiel selbst wurde die gesamte Lokalisierung auf Deutsch integriert. Neben den originalen Serienstimmen der Darsteller, wurde jeder Dialog zusätzlich nochmals untertitelt. Für all diejenigen, die in Fremdsprachen nicht sonderlich geübt sind, ein wirkliches Festmahl und vorbildlich für kommende Spieleprojekte. Neben Buffy, unserer Protagonistin, steuert Ihr während des Abenteuers auch deren Serienkollegen wie Willow, die Hexe oder aber Xander und Faith. Ebenso müsst Ihr in einem späteren Abschnitt des Spieles Sid, die Puppe steuern und somit Buffy aus dem Level hinaus dirigieren. Innerhalb der späteren Abschnitte dürft Ihr abwechselnd Buffys "Kollegen" durch die Levels manövrieren, um Cassandra, eine mysteriöse weibliche Gestalt zum Leben zu erwecken. Für den weiteren Spielverlauf und speziell für die Absolvierung des Abenteuers ein unerlässlicher Schritt. Mehr will ich zur Story eigentlich auch nicht loswerden, da sich diese mit der Zeit entfaltet und meines Erachtens interessant und spannend umgesetzt wurde. Dazu tragen unter anderem auch die zahlreichen, gut vertonten Zwischensequenzen bei, die dem Spieler zwischen den einzelnen Levels vorgesetzt werden. Hauptaugenmerk des Spiels sind die zahlreichen Kämpfe (siehe oben: 1094 Monster!) innerhalb der ausladenden, weitläufigen Levels. Zwölf Stück an der Zahl, benötigt Ihr durchschnittlich circa 45 Minuten, wobei ich teilweise mich auch über eine Stunde in ein und demselben Level herumgetrieben habe. Geht Ihr den Schlägereien und blutrünstigen Vampirangriffen allerdings geschickt aus dem Weg, werdet Ihr die Spielzeit künstlich nach unten treiben. Da Euer Charakter ein meist fest vorgegebenes Ziel hat, wisst Ihr bereits zu anfangs eines Levels was zu tun ist, im Grunde genommen erklären sich die Ziele von selbst, da die Levelstruktur größtenteils linear gehalten wurde. Lediglich in wenigen Abschnitten solltet Ihr Euren internen Kompass zur Hand haben. Während Euren Erkundungsjagden, seht Ihr den jeweiligen Darsteller aus einer Third-Person-Perspektive, die Ihr mit dem C-Stick manuell verändern könnt. In engen Räumen bereitet genau diese, eigentlich gut gelungene Umsetzung, Probleme. Hin und wieder ist es der Kamera einfach nicht möglich einen bestimmten Bereich zu beleuchten, ab und an bleibt die Perspektive an virtuellen Ecken hängen. Die Steuerung an sich ist einfach und intuitiv, jedoch bereitet diese innerhalb der Kämpfe zeitweise Kopfzerbrechen, weil gegnerische Schurken nicht immer korrekt getroffen oder aber fortgeschleudert werden können.

Dank sei dem nicht allzu korrekten Kollisionssystem, dass gewisse Treffer einfach nicht als solche erkennt. Demzufolge habt Ihr manchmal gut und gerne Lust Euren jeweiligen Protagonisten liebend gerne selbst zu pfählen. Sei's drum, mit der Zeit werdet Ihr das Problem als nicht mehr allzu störend einfach hinnehmen. Mit den "A"- und "B"-Knöpfen schlagt und tretet Ihr um Euch, Willow hingegen darf zusätzliche Zaubersprüche mit Hilfe bestimmter Tastaturkommandos vollführen. Neben einer Schockwelle und einem brennend-heißen Feuerzauber bratet Ihr Eurem Gegenüber satte Lenkraketen über den vampirischen Pelz. Alle anderen Charaktere begnügen sich mit der guten alten Faust-Methode oder in den Levels herum liegenden Waffen wie Schwertern, Schaufeln oder aber effektiven Mistgabeln, mit welchen man sogar die Gegnerbrut pfählen darf. Im Laufe des Spiels stellte es sich aber als besonders effektiv dar, möglichst alle Waffen am Wegesrand liegen zu lassen und lediglich mit der Wurf-Methode zu arbeiten. Hierbei müsst Ihr Euren Kontrahenten zu Boden werfen und könnt ihn daraufhin uneingeschränkt aufspießen. Zwar ist diese Vorgehensweise mit der Zeit ein wenig einschläfernd aber zusehends effektiv und durchschlagskräftig. Neben den Spiel-bestimmenden Kämpfen stoßt Ihr hin und wieder auch auf Rätsel der Marke "Nehme Gegenstand A und setze ihn bei B ein!". Um es mit einem Beispiel zu verdeutlichen: Innerhalb der Minen bereitet Euch eine unpassierbare Türe Kopfzerbrechen. Jedoch seht Ihr eine Vertiefung in die man augenscheinlich etwas hinein setzen kann. Ein paar Gänge weiter erblickt Ihr einen Kohleofen, den Ihr mit einer Art "Molotow-Cocktail" alias dem "Höllenfeuer" (Item) entfacht und der eine Maschine in Bewegung setzt. Nun fehlt nur noch der nötige Inhalt (Steine…), der innerhalb der Maschinerie bearbeitet werden kann. Diesen findet Ihr in einer abseits gelegenen Lore, die nur darauf wartet, entleert zu werden. Dass hieraus entstandene Objekt passt perfekt in die Vertiefung auf der Tür, die hiermit problemlos geöffnet werden kann. Teilweise sind eine Hand voll Rätsel aber ein wenig unfair gelöst, beispielsweise dann, wenn Ihr ein Tor erklimmen müsst, dass für einen gewöhnlichen Sprung viel zu hoch erscheint, letztendlich schafft es Euer Charakter - wie durch ein kleines Wunder - aber dennoch, sich oben festzuhalten. Um mit Eurer Lebensenergieleiste auch immer im positiven Bereich zu bleiben, hinterlassen Eure Gegner bei ihrem Ableben nützliche Items in Form von umher schwirrenden Energiekugeln, die Eure Lebensleiste wieder auffüllen. Des Weiteren findet Ihr unzählige Pflöcke, obwohl Ihr lediglich nur fünf davon Euer Eigen nennen dürft.


Alle weiteren Gegenstände, die Buffy beziehungsweise einer der anderen Hauptdarsteller aufsammeln, sind nur temporär von Bedeutung und verschwinden mit der Zeit wieder. Auch für Multiplayer-Freunde bietet "Buffy - Chaos Bleeds" etwas, wobei der Spass mit der Zeit eher auf der Strecke liegen bleibt. Da Ihr leider nur vier Mehrspieler-Modi zur Verfügung habt und diese nicht sonderlich kurzweilig sind, dürfte das Spiel bereits nach kurzer Zeit gegen "Mario Kart - Double Dash" ausgetauscht werden. Im "Überleben"-Modus gewinnt derjenige, der als letzter übrig bleibt, gleichzeitig werdet Ihr - erschwerenderweise - von wilden Vampiren gejagt, die Euch an die Kleider wollen. Als "Kaninchenfänger" ist es das Ziel, möglichst viele Kaninchen verschiedener Farben einzusammeln um mit der höchsten Punktzahl abzuschließen. Des Weiteren erwarten Euch die sogenannte "Jägerin-Aufgabe" sowie die "Herrschaft", innerhalb derer Ihr die Kontrolle über magische Pentagramme übernehmen müsst. Insgesamt gesehen sind die Multiplayer-Darbietungen nicht besonders gut gelungen und erweisen sich eher als "schneller Wurf", der auf Dauer nicht unbedingt fasziniert. Für Zwischendurch ganz in Ordnung, greife ich bei Vier-Spieler-Duellen immer noch lieber zu "Timesplitters 2" oder eben "Mario Kart". In grafischer Hinsicht gestaltet sich das Spektakel wesentlich spektakulärer als der bescheidene Multiplayer. Hübsche, teilweise riesige Areale, die es zu durchschreiten gilt, erfreuen das Auge. Auf Grund der abwechslungsreichen Gebiete (Einkaufszentrum, Zoo, Steinbruch, Innenstadt von Sunnydale) sind auch die Texturen dementsprechend mannigfaltig. Die häufigen Zwischensequenzen tun ein Übriges hinzu und wurden kinoreif in Szene gesetzt. Dagegen können die wiederholten Kollisions-Fehler nicht begeistern und lassen den allgemein guten grafischen Eindruck ein wenig verblassen. In musikalischer Hinsicht wird besserer Durchschnitt geboten, der zwar nicht immer begeistert, aber auf Grund der passenden Untermalung atmosphärisch dargeboten wird und größtenteils gefällt. Hinzu kommen die gute deutsche Sprachausgabe der Charakterdarsteller und deren originale Vertonung der deutschen Stimmen. Auch der Wortwitz innerhalb des Spieles kommt nicht zu kurz und gefällt (wenn auch ein klein wenig versaut ;-) ): "Da muss wohl was genagelt werden! Aber nicht das Nageln das Spass macht!" Für eine Serien-Umsetzung konnte mich das Spiel verhältnismäßig stark in seinen Bann ziehen, dies liegt zum einen an der spielerischen Ausgewogenheit (trotz übertrieben vieler Kämpfe!), zum anderen an der hübschen Präsentation, die einfach gefallen muss. Fans von Buffy sind sozusagen zu einem Kauf verdammt, all diejenigen, die auf das Genre abfahren, dürfen ebenfalls getrost zugreifen. Lob an die Entwickler für diese schöne, gelungene spielerische Umsetzung; nur schade, dass Gamecube-Besitzer den angeblich noch besseren Teil (Xbox exklusiv) wohl nie zu Gesicht bekommen werden!

PLUS - MINUS LISTE

+ spielerische Ausgewogenheit (Rätsel - Kämpfe)
+ Buffy-Lizenz
+ Originalsprecher der deutschen Darsteller
+ Abwechslung dank unterschiedlicher Charaktere
+ Vorbildliches, umfangreiches "Extras"-Menü

- zu viele Kämpfe
- Kollisionsfehler
- unausgereifter Multiplayer
- Kameraperspektive

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi Interactive
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Superman
- X-Men 2
- Minority Report
- Batman: Dark Tomorrow
- Blood Omen 2
- Batman Vengeance

WERTUNG

GRAFIK:
82%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
68%

GESAMTWERTUNG:
82%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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