SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Namco

GENRE:             Jump'n Run
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      8 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 01.04.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: JA

Wenn man "Pac-Man" hört, denken wohl die meisten von Euch an den kleinen, runden, lustigen Ball, der in seiner ursprünglichen Form nichts anderes konnte als "Pac-Punkte" verputzen. Ständig hatte Pac-Man sein überdimensionales Fressorgan offen, um alles zu verspeisen was seine Laufbahn kreuzte. Bereits 23 Jahre ist das nun schon her, denn damals erblickte die bekannteste Kugel der Welt das Licht des virtuellen Computeruniversums. Heutzutage ist das Spielkonzept der ersten Pac-Man-Titel restlos veraltet und nur für absolute Nostalgiker-Freaks uneingeschränkt zu empfehlen. Um Pac-Man, als Spielfigur, auch ins aktuelle Zeitalter der Next-Generation-Konsolen mitzunehmen, haben die Entwickler für "Pac-Man World 2" kräftig am Spielkonzept gefeilt und viele interessante sowie abwechslungsreiche Details im Spielgeschehen integriert. Ebenfalls wurde allen Pac-Man-Fans unter Euch vier zusätzliche Arcade-Spielchen spendiert, die man durch fleißiges Münzensammeln frei spielen kann. Zu den technischen Aspekten ist zu erwähnen, dass der 60 Hz-Modus auch bei diesem Spiel nicht verwendet wird. Das Spiel an sich kommt aber ganz gut ohne klar, das Spielgeschehen ist stets flüssig und das Bild wird ohne großartige Einschränkungen wiedergegeben. Auch interessant ist die Tatsache, dass die Memory Card lediglich acht Seiten verbraucht, obwohl unverständlicherweise auf der Verpackung des Spiels die Zahl "16" aufgedruckt ist. In meinen Augen eher unverständlich, da diese Unstimmigkeit inzwischen zum dritten Mal während meiner Gamecube-Tests aufgetreten ist. Nichtsdestotrotz wenden wir uns dem Hauptmenü zu, das neben dem "Neuen Spiel" die Option "Spiel laden" sowie die Optionen bietet. Innerhalb letzterer könnt Ihr diverse Sound- sowie Bildschirmformate verändern, ebenfalls Euren Rumbler in Bewegung setzen und zu guter letzt Eure gewünschte Sprache und die Macher des Spiels zu Gemüte ziehen. Mehr könnt Ihr hier nicht anwählen, alles andere wird direkt aus dem Pac-Dorf gesteuert, welches Euren Ausgangspunkt des schrägen Abenteuers darstellt. Doch zuerst einmal zur Story: Im Pac-Land ist alles paletti. Die Sonne scheint, den Einwohnern des Landes geht es hervorragend, man lebt im Einklang mit der Natur in einer der schönsten, idyllischsten Gegenden überhaupt. Im Großen und Ganzen kann man sagen: Friede, Freude, Eierkuchen! Verantwortlich für diese Glückseligkeit ist ein großer, grüner Baum in der Mitte des Pac-Dorfes, an dem die Glück-spendenden "Goldenen Früchte" hängen. Doch wie so oft steht das Grauen schon kurz bevor. Eines Nachts schleicht eine Horde von Geistern in unsere friedliche Idylle und beginnt die Früchte vom Baum zu stehlen.


Durch diesen schamlosen Diebstahl wird das Siegel zerstört, das seit Jahren den Supergeist "Spooky" in Gefangenschaft hielt. Unverfroren klettert dieser aus seiner Gruft unter dem Baum hervor und beginnt sogleich die anwesenden Geister zu rekrutieren, um die "Goldenen Früchte" an alle möglichen Orte des Landes zu bringen und damit vor den Pac-Einwohnern zu schützen. Durch den dreisten Raub verfliegt mit einem Mal die Gute-Laune-Stimmung und nichts ist mehr, wie es früher einmal war. Doch wie gut dass es jemanden gibt, dem so eine Horde von schwebenden Bettlaken nichts anhaben kann. Als Pac-Man macht Ihr Euch Eurerseits auf, um das Land vor Schlimmerem zu bewahren und den Frieden wieder zurück zu bringen. Vom Pac-Dorf aus geht es los, die große weite Welt kennen zu lernen. Inklusive der Bossgegner erwarten Euch 25 Levels, die auf einer Weltkarte miteinander verbunden sind und nacheinander absolviert werden müssen. Angefangen im Pac-Dorf arbeitet Ihr Euch durch den finsteren Wald vorwärts, klettert über die eisigen Gebirgszüge des "Pac-Mountains", durchstreift die glutheißen Vulkanberge, gönnt Euch kurzerhand eine kleine Abkühlung im Meer um letztendlich in der Geisterlandschaft aufzuräumen und "Spooky" ein für alle Mal Eurem Bettlaken gleich zu machen. Die Weltkarte an sich dient nur dazu, dass man als Spieler weiß wo man sich im Moment befindet und welche Gegenstände man bisher in den einzelnen Levels gefunden hat. Ein Abschnitt ist erst dann zu 100 % gelöst, wenn man alle Pac-Punkte sowie Früchte innerhalb einer Stage erfolgreich eingesammelt hat. Jedoch reicht es auch vollkommen, ein Level mit einer niedrigeren Prozentrate zu meistern, nur absolute Cracks werden sich an die komplette 100 %-Marke heranwagen. Die Speicherfunktion des Spiels wurde gut gelöst, nach jedem erfolgreich bestandenen Level habt Ihr die Möglichkeit Euren Spielstand auf eine Memory Card zu bannen. In den Levels selbst wird die "Abwechslung" besonders groß geschrieben: Neben dem ganz normalen Jump `n Run-Gehüpfe, schnallt sich Pac-Man auch Inline-Skates unter die Sohlen, pflügt mit Schlittschuhen über spiegelglattes Eis oder zwängt sich in ein Mini-U-Boot, um seinen Feinden auch unter Wasser den Garaus zu bereiten. Die Steuerung präsentiert sich insgesamt positiv, jedoch die Kamera bereitet Probleme, die so wirklich nicht sein müssten. Mit dem "A"-Knopf springt Euer gelber Fresskopf, "B" führt einen Flip Kick aus und wenn Ihr den "B"-Button haltet, verwandelt sich Pac-Man in eine rasende Kugel, mit der Ihr eine Megarolle zu Eurem Besten geben könnt. Ebenfalls von Bedeutung ist die so genannte "Bombe", mit der Ihr diverse Kisten sowie Feinde wie eine Flunder plätten könnt.

Negativ fällt allerdings die Kamerabewegung auf, die durch den C-Stick gesteuert wird. Häufig gelingt es nicht, den Blickwinkel an der gewünschten Stelle zu platzieren oder ihn hinter unseren Protagonisten zu setzen. Hin und wieder bleibt die Kamera ungünstig hängen oder es gelingt Ihr nicht, Pac-Man vor einer heiklen Stelle unproblematisch in's überschaubare Blickfeld zu rücken. Mit derartiger Kamerapositionierung ist man als Jump `n Run-Fan nicht sonderlich günstig beraten, gibt es auch viele gegenteilige, positivere Beispiele innerhalb dieses Genres. Links oben im Bildschirm erkennt man die Lebensanzeige unseres Helden, die aus drei Teilen besteht und mit jeder Feindberührung um ein Feld abnimmt. Zu Beginn hat Pac-Man fünf Leben, die mit der Zeit aber durch Bonusleben aufgestockt werden können. Besonders in den späteren Teilen des Spiels kann man jedes einzelne Leben wirklich gut gebrauchen, da man hin und wieder auf derartig frustige Stellen trifft, wo man sich wirklich zweimal überlegt nicht lieber den Gamecube auszuschalten. Hat man jedoch die Stelle überwunden, steht dem weiteren Spielverlauf nichts mehr im Wege und es kann zügig voran gehen. Innerhalb der Levels müsst Ihr vor allem das Ziel erreichen und auf dem Weg zu diesem möglichst viele Pac-Punkte sowie Früchte (Äpfel, Kirschen, Erdbeeren etc.) einsammeln, die notwendig sind um Euren Score und die Gesamtwertung nach oben zu treiben. Um möglichst schnell an diese wichtigen Dinge heran zu kommen, müsst Ihr zum einen Feinde per "Bombe" erledigen, Kisten zerstören oder doch einfach nur mit einem suchenden "Spieler-Auge" durch die Levels steuern. Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Abwechslung, die dieser Titel bietet. Neben so genannten "Tramponaten" (Trampoline), lasst Ihr Euch von "Helivatoren" durch die Lüfte bugsieren, lauft über zusammenbrechende Stege, die Euch über einen Geistersumpf führen, rollt durch eine vereiste Höhle, vorbei an todbringenden Schluchten oder setzt Euch einfach in Euer U-Boot und torpediert Eure Feinde mit scharfer Munition. Obwohl die Levels an sich sehr linear aufgebaut sind, solltet Ihr dennoch verschiedenste Schalterrätsel lösen, die Euch erst mit der Zeit zum gewünschten Zielpunkt bringen. Insgesamt erreicht das Spiel zwar bei weitem nicht solch eine Klasse wie ein "Mario" oder "Banjo", die Abwechslung wird aber vor allem im späteren Spielverlauf besonders betont. Um ein Level nicht nach jedem Bildschirmtod von neuem beginnen zu müssen, haben die Entwickler an speziellen Stellen Kontrollpunkte eingebaut, die Euch das Spielerlebnis merklich erleichtern werden.


Die Feinde (Neander-Pac, Skelette, Quallen, Steinis, Spinnen etc.) an sich sind bei weitem keine Genies sondern pendeln sich eher zwischen "lahmer Gurke" und "Dummkopf" ein, die Bossgegner haben da schon mehr drauf, sind aber nicht wirklich schwer zu besiegen. Vom Endkampf war ich allerdings dann schon ein wenig enttäuscht: Nach dem zweiten Versuch war Spooky von der Bildfläche verschwunden und der Friede legte sich wieder über das kleine Pac-Dorf. Ein weiterer interessanter Punkt sind die im Spiel verstreuten Spielchen, die durch das Einsammeln so genannter "Galaxiane" aktiviert werden. Hier gilt es nun einen Original-Pac-Man-Level zu spielen, in dem man seine Hauptfigur von oben betrachtet und versuchen muss, innerhalb des Labyrinths alle Pac-Punkte erfolgreich einzusammeln. Um Euch an Eurem Vorhaben zu hindern, wurden Geister im Labyrinth platziert, die Euch das Leben als gelbe Kugel beträchtlich erschweren sollen. Auch interessant, aber nicht unbedingt in alle Ewigkeit fesselnd, sind die vier Arcade-Spiele (Pac-Man Arcade, Ms. Pac-Man Arcade, Pac-Mania Arcade, Pac-Attack Arcade), die man sich durch das Einsammeln von Bonusmünzen hinzu verdienen kann. Zwar bieten die Spiele größtenteils dasselbe Spielprinzip, lediglich eines davon ist im Stile eines Tetris aufgebaut. Für Fans der alten Games ein Muss, stellen die Arcade-Games keinen wirklichen spielerischen Nutzen dar, sind aber ein netter Bonus für eine gewisse Zielgruppe und des weiteren ein Grund für ein erneutes Spielchen zwischendurch. Ebenfalls habt Ihr die Möglichkeit, die Levels erneut zu betreten, um sie möglichst schnell zu durchlaufen. In diesem "Zeitrennen-Modus" könnt Ihr Euch gleichfalls Bonusmünzen hinzu verdienen, die Ihr wiederum für die Arcade-Spiele benötigt. Die Grafik von Pac-Man ist insgesamt zweckmäßig gestaltet und verdient bestimmt keinen Innovationspreis, jedoch verwöhnt sie das Auge mit bunten Farben und lustig animierten Gegnerkreaturen. Der Sound ist eindeutig auf der peppigeren Seite und versprüht einen ganz eigenen Charme, der die lieblich designte Welt und deren Charaktere perfekt in Szene setzt. Klangvolle Stücke wechseln sich mit mitreißenden Tonfolgen ab, die im Gesamten ein richtig annehmbares Soundbild ergeben. Trotz der Linearität und der insgesamt zu kurzen Spielzeit (ca. 8-10 Stunden bei Normalspielern) können Fans des Genres gerne mal reinschauen. Neben der gut ausgewogenen Vielfalt an spielerischen Möglichkeiten, sind auch die Bonusgames eine Erwähnung wert, da speziell solche Inhalte in Spielen immer wieder gerne gesehen werden. Trotz der dümmlich agierenden Gegner ergibt sich dennoch ein interessanter Genre-Ableger, der speziell in den späteren Abschnitten - dank der Abwechslung - zu gefallen weiß.

PLUS - MINUS LISTE

+ vier Arcade-Bonus-Games
+ glänzt dank Abwechslung
+ Widerspielwert dank Bonus-Games
+ Pac-Man würdige Sounduntermalung

- Dürftige Kameraeinstellung
- insgesamt zu kurz
- dümmliche Gegnerschar
- teilweise sehr anspruchsvoll
- teilweise wieder zu leicht

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Spongebob Squarepants
- Jimmy Neutron: Der Mutige Erfinder
- Zapper
- Rayman 3
- Ty: The Tasmanian Tiger
- Spyro: Enter Dragonfly
- Donald Duck Phantomias
- Crash Bandicoot
- Scooby Doo
- Taz Wanted
- Super Mario Sunshine
- Sonic Adventure 2
- Donald Duck Q.A.
- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
67%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
75%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
73%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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