SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Warthog

GENRE:             Action Jumper
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:     NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 16.12.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Adventure Spiele im Jumper Stil sind wieder im kommen. Das Spielprinzip das seinerzeit Rare mit seinen Banjo Spielen auf dem N64 auf die Spieler losgelassen hatte findet bei immer mehr Publishern und Entwicklern auf allen Plattformen immer mehr Beachtung. Ich persönlich begrüße das sehr, bieten die Spiele doch zunächst vom Potential her viel Abwechslung durch die Mischung dieser Genre. Erst vor kurzem mit Wallace & Gromit einen solchen Titel getestet ist auch Looney Tunes: Back in Action eine solches Spiel. Grundlage des Spiels, das ja auch als GBA Version im Handel ist sollte auch hier mal wieder eine Kinofilmvorlage sein. Sicher von der Story her nicht das schlechteste. Denn ich glaube die Looney Tunes um Daffy Duck und Bugs Bunny dürften sowohl jung wie alt ein Begriff sein. Also packt man diesmal gleich beide Helden in ein Videospiel. Schade das Entwickler Warthog, die auch die GBA Version entwickelt haben eine Link Möglichkeit beider Spiele nicht eingebaut haben. Hätte sich denke ich auch hier angeboten. In Sachen 60Hz Modus wird man nicht fündig, darf sich aber mit gerade mal 2 Seiten auf der Memcard über eine sehr geringe Nutzung freuen. Das reine Single Player Game begrüßt den Spieler mit der Wahl des Memcard Slots und unterstützt dabei beide Slots des GCN. Auf dem Hauptmenu angekommen kann man ähnlich wie in SMS durch 2 Bildschirme laufen um seine Spielvorberreitungen zu tätigen. Neben 3 Speicherplätzen kann man so die Optionen besuchen, in denen man neben Sound und Rumble Einstellungen auch die Bildposition verändern kann. Wählt man einen der Speicherslots an klappt ein Menu auf in dem man zum einen sein Spiel starten oder fortsetzen kann, sich in den Statistiken über bereits geholte Erfolge informieren kann und ein kleines Bonusgame um den Road Runner starten, das auch im Hauptspiel vertreten ist. Dabei ist auch Looney Tunes in dem Stil gemacht das man nicht unbedingt alle Aufgaben im Spiel lösen muß um den Abspann zu sehen, was auch hier wieder den Wiederspielwert erhöht da man jedes Level so oft spielen kann wie man will. Nach dem Spielstart beginnt alles zunächst mit dem Vorspann und der Einleitung in die Story. Zwar technisch nun nicht das beste vom besten in Sachen Qualität muß man dennoch ein Lob an die Macher aussprechen. Da man dem Spiel eine komplett deutsche Sprachausgabe spendiert hat sind allein die Dialoge zwischen Duffy und Bugs das Geld wert. Schräge Sprüche, viel typische Toon Mimik und der Spieler wird sich vor allem über den schusseligen Duffy sehr oft amüsieren. Hintergrund ist zunächt mal wieder Duffy, der beim ACME Präsidenten endlich seine immer wieder geforderte Superheld Rolle haben will. Um sein Vorhaben zu unterstützen will er dem Präsidenten einen eigentlich wertlosen blauen Diamanten andrehen und in die Verhandlungen einbringen.


Allerdings stellt man schnell fest das der Diamant alles andere als nutzlos ist. Er entpuppt sich als der magische Blaue Affen Diamant, der die Fähigkeit hat Menschen in gewöhnliche Affen zu verwandeln. Der Diamant verfehlt seine Wirkung nicht und der ACME Präsident stielt den Diamanten und verwandelt gewöhnliche Menschen in Affen. Natürlich liegt Duffy das Wohl der Menschen wenig am Herzen. Er sieht nur den unsagbaren Reichtum, den ihm der Diamant einbringt und er will ihn natürlich wiederhaben. Da er es allein nicht schaffen würde verbünden sich Bugs und Duffy und machen sich nun auf den Weg zum einen den Diamanten wieder zu beschaffen und gleichzeitig die Erde zu retten. Dabei darf sich der Spieler wie schon erwähnt nicht nur in den Sequenzen über die Dialoge der beiden freuen, sondern das Geschwätz das ganze Spiel über genießen. Vor dem Spieler liegen nun insgesamt 5 Welten, die sich in verschiedene Abschnitte einteilen, in denen es die Aufgabe ist die verwandelten Affen zu fangen. Vergleichbar also in Sachen Spielziel mit den Insignien oder eben den Puzzlos. Um dieses Spielziel herum gibt es weitere Dinge die der Spieler tun kann und muß. Angefangen in den Warner Bros. Studios führt die beiden der Weg über Paris und die Area 52 bis in den Dschungel zum Palast des Blauen Diamanten. Das Spiel selber ist dabei in der für das Spielpinzip typischen 3D Umgebung gehalten und es warten in jeder Welt sogenannten Aufgaben, die man für je einen Affen lösen muß oder eben kann. Insgesamt sind es 45 Affen die man so erspielt. Um das Ende zu sehen reicht aber knapp die Hälfte. Grundlage des Gameplay's sind natürlich die beiden Helden und ihre Fähigkeiten, die sowohl allein zurecht kommen, aber auch gemeinsam auftreten können. In der einfachsten Varianten sieht der Spieler beide Charaktere nebeneinander stehen und kann per Y-Taste jederzeit zwischen ihnen hin und herschalten um sie zu benutzen. Beide bieten neben gleichen Fähigkeiten natürlich spezielle Stärken, die für das Erfüllen der Aufgaben wichtig sind. Zunächst steuert man beide mit dem 3D-Stick und kann per A-Taste springen. Die B-Taste dient dem Nutzen ihrer "Waffen". Während Duffy eine Pfanne schwingt kommt bei Bugs ein Holzhammer zum Einsatz. Beides erfüllt aber den gleichen Zweck um Gegner auszuknocken oder um alles mögliche an Kisten und Umgebungsobjekte zu zerstören. Ebenfalls ein wichtiges Spielziel. Neben offen herumliegenden Münzen finden beide so Unmengen an Geld und Goldbarren versteckt. Geld ist notwendig um die einzelnen Level auch zu besuchen. Zunächst werden die Level nach einer bestimmten Anzahl an erfüllten Aufgaben zugänglich. Direkt hinreisen kann man erst nachdem man einen Obulus entrichtet hat.

Da man dies aber nebenbei sowieso mit löst nichts weswegen man ein Level auf Krampf nur nach Geld spielt. Es wird zwar recht teuer gegen Ende des Spiels, aber wer immer fleißig die Gegend zerstört und unsicher macht schafft das ohne Probleme. Das ein Level wieder komplett mit allem Geld gefüllt sind wenn man es mehrmals besucht macht das ganze nicht weiter schwer. Ist aber nicht das einzige Sammelfeature. Ihr könnt desweiteren 20 Pokale pro Level oder auch 7 Pommes Tüten einsammeln, die alle ein kleines Goodie freischalten. Weitere Tasten sind die R-Taste für das Ducken vor Geschossen, die L-Taste um in den First Person View zu wechseln und die X-Taste mit der man Leute anspricht oder diverse Mechanismen und Aktionen auslöst. Leidiges Thema ist auch hier aber wieder die Kamera mit dem C-Stick, die zwar weit weniger hektisch agiert als z.b in einem Wallace & Gromit, aber ebenfalls so ihre Problemstellen hat. Vor allem wenn man bei Sprüngen über Plattformen die Kamera mal seitlich ausrichten will, so springt sie bei der kleinsten Bewegung wieder zurück hinter den Charakter. Wie immer muß man sich damit anfreunden. Negativ ist allerdings das Feature das an bestimmten Stellen die Kamera garnicht verstellbar ist. Durch ein Symbol dann sichtbar kann man weder weg oder ranzoomen oder diese gar drehen. Es spielt sich dann meist wie ein 2D Jumper. Hier hätte ich mir dann doch die volle Freiheit gewünscht. Schön ist dann wieder das man sich das Mario Prinzip zunutze macht und beim Verdecken des Charakters durch ein Objekt durch einen Transparenz Effekt trotzdem noch sieht wo der Bursche nun gerade steht. Allerdings bietet Loones Tunes auch ein regelrechtes Highlight was der Spielbarkeit immens zugute kommt. Da beide Charaktere ja vollwertige Partner sind und man beide steuert müßte man nach langem zocken mit einem der beiden den anderen immer wieder nachziehen und viel unsinnige Laufzeit hinter sich bringen. Weit gefehlt. Das Spiel bietet in den Leveln viele kleine Papierkörbe. Sie dienen zum einen als Rücksetzpunkt wenn man mal draufgeht und sind praktisch "Lieferpunkt" für den zweiten Charakter. Ist man also in einem Haus unten und bewegt sich über Unmengen an Etagen nach oben und findet am Ende einen solchen Kasten schlägt man mit der Waffe dagegen und plötzlich fällt von oben eine Kiste nach unten und der Partner erscheint. Man kann nun sofort wechseln, was auch oftmals einen Spielabschnitt darstellt. Viele Passage kann man nur mit einem Charakter schaffen. Am Ende angekommen braucht man nun vielleicht den anderen und hat ihn so schnell an seiner Seite. Das ist eine feine Sache, macht das Spiel aber logischerweise auch kürzer in der Spielzeit, da man so recht flüssig und ohne große Wartezeiten von einer Aufgabe zur anderen kommt.


Vielleicht eine der Schwächen des Spiels. Auch die Aufgaben selber sind nicht von dem Kaliber eines Banjo, Mario oder Wallace & Gromit und richtet sich in der Machart mehr an den jüngeren Fan dieser Spiele. Ob es nun Aufgaben sind in denen man Dinge einsammeln muß, Objekte zerstören in der Umgebung oder eben entlaufene Affen fangen. Man hat auch sehr selten ein Zeitlimit eingebaut, was die meisten Aufgaben nicht unnötig verlängert. Einzig die Affanfängerei muß nach Zeit gemacht werden. Hier muß der Spieler diesen bei der Jagd durch die Locations 3x treffen mit seiner Waffe ehe er ihn einsacken kann. Als Auflockerung ansehen kann man in diesem Sinne eine Art Kostüm Feature. In bestimmten Abschnitten und Aufgaben muß der Charakter in ein mehr oder weniger lustiges Kostüm schlüpfen. Vor allem Duffy haben sie mal wieder die kuriosesten Teile verpaßt, die er auch so kommentiert. So könnt Ihr mal ballern, seid Unverwundbar oder könnt im Spionkostüm z.b. unsichtbare Plattformen sehen. Dazu kommen die angesprochenen Specials beider Charaktere. Duffy kann in der Luft schweben und so weite Entfernungen in der Luft überwinden, während Bugs mit seinem Doppelsprung weit nach oben kommt. Beides Dinge die sich harmonisch ergänzen und oft genutzt werden. Man hat es also verstanden dieses Partnertausch Feature sehr gut einzubauen und den Spieler unterhält. Über die Grafik kann man im guten wie im schlechten schreiben. Während die Animationen wirklich zu gefallen wissen ist die grafische Umsetzung eher Mittelmaß. Zwar im Comic Stil der Serien gehalten wirken sie teilweise sehr texturarm und damit auch etwas billig. Hier sollte man keineswegs zuviel erwarten. Einen VeXX mit seinen Außenleveln erreicht das Spiel im Vergleich nicht und ist grafisch wie auch spielerisch eher ein Konkurrent für Ty the Tasmanian Tiger. Der Sound dagegen gefällt. Sehr flippig und melodisch kommt er daher und paßt sehr zum Geschehen. Auch die vielen Sprachsamples, auch wenn sie sich immer mal wiederholen lockern das ganze angenehm auf. Wer denkt es ginge nur im Jumper Stil zur Sache wird sich ebenfalls freuen. Enthalten sind auch kleine Rennspielchen und andere Minigames. Kleine Wrestling Einlagen oder Shooter Spielchen bringen immer mal wieder Abwechslung in's Programm. Eines dieser Bonusgames ist ja auch auf dem Hauptmenu anwählbar. Das Roadrunner Spiel ist so angelegt das Ihr automatisch hinter ihm herdüst und dabei immer schneller werdet. Dabei muß man Fahrzeugen ausweichen, was das ganze wenig spektakulär macht, dafür aber extreme Reflexe erfordert. Im müden Zustand hält man das nicht lange durch. ;-) Was mir gut gefällt ist die konsequente Beibehaltung der spielerischen Linie.

Man richtet sich klar an die jünger Zielgruppe, die mit dem Gameplay auch unterhalten wird. Auch ältere Spieler wie meine Wenigkeit, denen dieses Spielprinzip gefällt kommen auf ihre Kosten. Allerdings nicht auf dem Niveau, das einen ewig vor dem Schirm hält. 10 Stunden sind schon hochgegriffen um das Ende zu sehen. Dafür sind die Aufgaben klar abgesteckt und nicht so schwer in der Ausführung. Dazu kommt das an sich gut gelungene Partner Feature und das man sie jederzeit zur Hand hat und nicht langwierig nachziehen muß. Die Steuerung an sich ist gelungen, wird wenn durch die Kamera etwas beeinflußt. Sie ist zwar bei weitem nicht so hinderlich, ist aber ebenfalls von einem Optimum ein gutes Stück entfernt. Highlight sind die sympatischen Charaktere Duffy und Bugs, die mein einfach mögen muß. Die humoristischen Sequenzen haben desöfteren einen Grund zum Schmunzeln parat. Wem Ty the Tasmanian Tiger gefallen hat ist hier richtig. Auch Spieler der jüngeren Garde die Lust auf Adventure und Jumper haben sollten einen Blick riskieren.


PLUS - MINUS LISTE

+ 2 Charaktere steuerbar
+ Flüssiges Gameplay
+ Humor der Charaktere
+ Autosave
+ Ordentliche Steuerung
+ Sehr gute Sprachausgabe
+ Unendlich Continues/Rücksetzpunkte
+ Kostüm Feature

- Kamera nicht optimal
- Grafik eher mäßig
- Für ältere Spieler zu kurz

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Wallace & Gromit
- Billy Hatcher atGE
- Castleween
- Sonic Adventure DX
- Shrek: Extra Large
- Wario World
- VeXX
- Pac-Man World 2
- Spongebob Squarepants
- Jimmy Neutron: Der Mutige Erfinder
- Zapper
- Rayman 3
- Ty: The Tasmanian Tiger
- Spyro: Enter Dragonfly
- Donald Duck Phantomias
- Crash Bandicoot
- Scooby Doo
- Taz Wanted
- Super Mario Sunshine
- Sonic Adventure 2
- Donald Duck Q.A.
- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
66%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
78%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
70%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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