SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
A2M

GENRE:             Adv. Jumper
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      1 Seite
60Hz Modus:     NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-5
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.30 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 14.03.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Und weiter geht's im Reigen der Adventure Spiele auf dem GameCube. Was man über die gesamte Zeit an Adventure Nachschub vermißt hatte scheinen die Publisher nun mit einem male nachholen zu wollen. So ziemlich jede große Firma hat im Moment ein oder mehrere Adventure mit Jump'n Run Elementen im Angebot. So auch Acclaim, die eine weltweit äußerst bekannte Lizenz nutzen, die mit Auszeichnungen wie Title of the Year 2002 der AIAS oder 9 Emmy Awards aufwarten kann. Carmen Sandiego oder besser gesagt die seit 17 Jahren nie enden wollende Jagd nach ihr ist Inhalt dieses Spiels. Entwickelt von A2M darf sich der Gamer nun virtuell auf die Jagd nach der roten Lady machen. Der Spieler übernimmt die Rolle des Geheimagenten William Alan Clandestine, der auf seiner Jagd nach Carmen Sandiego fünf Kontinente und zwölf verschiedene Orte besucht, um dem Geheimnis der gestohlenen Trommeln auf die Schliche zu kommen, die den Eingang zu einem der wertvollsten und lange verlorenen Schätze zu öffnen vermögen, hinter dem Carmen Sandiego her ist. Ob sich das Spiel aus der aktuellen Masse an Titeln dieser Art herausheben kann wollen wir euch im folgenden Test zeigen. Eine der Schwächen des Spiels bekommt der Spieler schnell mit. Durch den fehlenden 60Hz Modus muß man im Spiel mit sichtbaren PAL Balken leben. Vorbildlich dagegen ist die Memory Card Belegung mit 1 Seite. Im Spiel stellt man euch damit 3 gleichzeitig nutzbare Savegames zur Verfügung. Wobei das Speichern selber im Spiel jederzeit möglich ist. Bevor es losgeht bekommt der Spieler anhand eines Vorspanns die Geschichte nochmal ein wenig erzählt und Sequenzen wechseln sich wie später im Spiel immer wieder mit den typischen Comic Zeichnungen ab. Erlebt der Spieler eine komplett englische Sprachausgabe im Spiel, geht es zumindest textlich deutsch zur Sache. Das Hauptmenu des Spiels bietet euch neben dem Spielstart und dem Laden Punkt die Optionen sowie ungewöhnlich die Rumble Einstellung. Die Optionen bieten neben Soundeinstellungen vor allem in Sachen Kamera wichtige Punkte. Die im Spiel vorhandenen First und Third Person Perspektiven kann man invertieren. Beginnt man ein neues Spiel landet man schlußendlich in der ersten von 5 Kontinenten an denen der Spieler nun versucht Carmen zu erwischen. Ihr findet euch zunächst in New York wieder und werdet wie bei jedem Kontinent zunächst mal mit einigen Infos begrüßt. Fast schon wie ein Lernprogramm gemacht werden euch Fakten zum jeweiligen Land oder der Stadt gemacht, so das hier der Spruch "Spielen bildet" durchaus zutrifft. Danach erhaltet Ihr eine erste Email und müßt euch nun im vor euch liegenden Abschnitt auf die Suche nach verschiedenen Dingen machen, mit denen Ihr den jeweils nächsten Ort der guten Carmen orten könnt.


Das Spiel kommt wie alle anderen dieser Art mit einer Third Person Perspektive daher. Die Grundsteuerung ähnelt zunächst ebenfalls anderen Spielen. Ihr steuert den Charakter mit dem 3D-Stick, könnt per A-Taste eine Doppelsprung Variante nutzen und mit der B-Taste euren Stock als Waffe einsetzen. Die Steuerung selber ist akzeptabel und kommt recht direkt daher. Ihr haltet euch automatisch an Vorsprüngen fest und könnt sowohl über Seile laufen oder auch an ihenn hinabrutschen. Etwas schlecht gemacht ist das Timing in der Luft. Man sollte bei Sprüngen auf Plattformen oder Seile immer sehr genau die Kamera hinter sich bringen und ebenso exakt springen, da man sonst gerne mal da landet wo man nun gerade nicht hin will. In der Luft steuern ist dazu recht träge was Korrekturen erschwert. Per L-Taste wechselt man in den First Person Modus und kann Geschosse abfeuern und damit Schalter, Gegner oder Objekte treffen. Der C-Stick dient der Kamera die man frei drehen sowie nach oben und unten verstellen kann. Mit der Starttaste kommt Ihr in das ausladende Pausenmenu, das alle möglichen Optionen bietet. Neben der Speichermöglichkeit werden hier alle neuen Emails mit Informationen abgelegt, Ihr könnt mit den vorhandenen Karten die Locations einschätzen oder die benötigten und gefundenen Objekte einsehen die man braucht um einen Kontinent und die aktuelle Location zu beenden. Dabei läuft das Spiel grob nach dem gleichen Schema ab. Ihr bewegt euren Charakter durch die nicht übermäßig großen Teilabschnitte einer Welt, erledigt allerlei Gegner, löst kleinere Rätsel und macht euch auf die Suche nach den benötigten Objekten. Was leider sehr schnell auffällt ist die recht schwache Grafik im Spiel, die sich eigentlich bis zum Ende nicht groß ändert in ihrer Machart. Zwar kommt sie recht klar daher, bietet aber kaum Effekte, wenig Farbsättigung und vor allem recht dürftige Texturen. Grafikpuristen sollten also hier ihre Ansprüche nach unten schrauben. Abwechslung gibt es da schon eher spielerisch, wobei man aber Innovationen doch recht vergebens sucht. Zu Beginn des Spiels verfügt der Charakter über eine gewisse Schlagstärke mit seinem Stock. Sammelt man 100 kleiner Artefakte ein steigt man im übertragenen Sinne ein Level nach oben. Zwar wird das ganze bei 100 nicht angezeigt, dennoch spürt man dies bei Attacken gegen verschiedene Gegner wenn sie einfach weniger Schläge brauchen als bis zu diesem Zeitpunkt. Dazu kommen z.b. gerade am Anfang viele Passagen, die durch eine Barriere gesichert sind. Der Spieler benötigt einen speziellen Code um diese zu öffnen. Den Code selber findet man auf recht ungewöhnliche Weise. Eine Gegnerart sind die Roboter der guten Carmen. Pro Location findet man davon einige, welche auf mehrere verteilt diesen Code in sich tragen.

. Ihr müßt praktisch die Roboter erledigen, damit man so ein Code Bruchteil bekommt. Hier wird das Spiel oft zum Stealth Game. Denn erledigen kann man die Roboter nur von hinten. Sehen sie euch greifen sie sofort an und ein Schutzschild macht sie unverwundbar. Also gilt es sich anzuschleichen, hinter Ecken zu warten und per seichtem Stick drücken hinterrücks eine Attacke zu starten. Auffällig ist hier wie eigentlich im ganzen Spiel die äußerst mäßige Gegner KI. Denn selbst wenn sie euch einmal entdecken recht ein verschwinden hinter der nächsten Ecke und sie verlieren euch aus dem Auge. Auch wenn sie nur ein paar Schritte gehen müßten um euch zu entdecken tun sie es nicht und ein paar Sekunden später drehen sie euch den Rücken zu und Ihr könnt euch wieder anschleichen. Die Gegnervielfalt ist nicht besonders hoch im gesamten Spiel und manche sind überall vertreten und immer gleich. Der Spieler weiß wo die Schwachstellen sind und das ganze läuft nach einem Schema A ab und stellt so vor keine größeren Probleme. Unverwundbar ist unser zwar Held nicht, die Lebensleiste in Form kleiner Kugeln ist aber vollkommen ausreichend um selbst gegen "stärkere" Gegner zu bestehen. Nachschub in Form kleiner Kapseln findet man ausreichend. Da sich diese immer wieder regenerieren spielt sich das Game im gesamten recht flüssig. Die Spielzeit erhöhen sollen im Spiel diverse Rätsel. Diese reichen von Schalterrätseln, die entfernt eine Tür öffnen oder einen neuen Weg begehbar machen bis zum aktivieren diverser mechanischer Abhängigkeiten. Dazu kommen sogenannte Puzzles, die ich als nicht gelungen empfinde. Zunächst muß der Spieler eine bestimmte Anzahl an Puzzleteilen finden. Hat man alle muß man ein entsprechendes Podest betreten und aktiviert dieses Rätsel. Jetzt wird kurzzeitig ein Original eines Bildes gezeigt. Danach wird alles in mehrere Teile verschoben und Ihr als Spieler müßt dieses nun wieder zusammensetzen. Um es nicht zu einfach zu machen habt Ihr nur eine begrenzte Anzahl an Zügen. Reichen diese nicht beginnt man halt von vorn. Eher langatmig als unterhaltend gemacht. Viel zu selten sind mal Rätsel dabei, die fordern und damit auch Spaß machen. Zwar werden die Locations mit der Zeit größer und weitläufiger, richtig gefordert in Sachen Grips wird man aber selten. Man läuft die meiste Zeit einfach nur herum, legt Gegner um und sammelt Dinge ein. Das Entdecker Feeling das ein Adventure immer auszeichnet stellt sich zwar aber der 3. Welt vertärkt ein, kommt aber bei weiten nicht an die Größen des Genres heran. Dazu ist dann doch wieder alles zu linear. Sich verlaufen oder überlegen wohin man eigentlich muß erlebt man kaum.


Vieles wirkt so immer wie angefangen und nur halbherzig zu Ende gedacht bzw umgesetzt. Dazu die immer gleichen Gegner, Abläufe und Attacken die dem Spiel schnell eine gewisse Eintönigkeit geben. Die schwache Grafik fügt sich da nahtlos ein und hält den Spielspaß konstant auf niedrigem Niveau. Das beste ist da noch der Sound und bestimmte Stücke. Etwas verwunderlich das sowohl in der Stadt und im Dschungel z.b. Urwaldgeräsuche zu hören sind. Klingen zwar ganz nett, dennoch wünscht man sich ein wenig mehr Abwechslung. Was man hört ist in Ordnung, nur eben zu oft das gleiche. Zwangsläufig paßt dann auch die Spielzeit nicht und ein erfahrener Spieler braucht keine 7 Stunden um das Spiel zu beenden. So paßt eigentlich wenig zusammen und gerade im Vergleich mit Größen wie einem Zelda, Sphinx oder Rayman fällt das Spiel extrem ab. Da helfen auch die gut gemachten Comics nicht, die das Carmen Sandiego Feeling gut rüberbringen. Die Sprachausgabe selber ist gut gemacht und besitzt auch eine ordentliche Betonung. Dennoch ist das Game spielerisch eine Enttäuschung. Vieles wirkt wie Stückwerk und nicht durchdacht. Entweder zu leicht oder zu offensichtlich wird auch der jüngere Spieler nicht gefordert. Schade das sich das alte Vorurteil in Sachen "Starke Lizenz - Schwaches Spiel" auch hier wieder zeigt. Selbst Carmen Sandiego Fans verpassen hier nichts und finden im Genre der Jumper Adventure auf dem GCN mittlerweile mehr als genug Alternativen.

PLUS - MINUS LISTE

+ Gut gemachte Comics
+ Reale Information zu den Locations
+ Speichern jederzeit
+ Unendlich Continues
+ Gebotenen Soundstücke

- Zu wenig Tiefgang
- Spielzeit zu kurz
- Schlechte Gegner KI
- Schwache Grafik
- Puzzle Einlagen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Acclaim
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Pitfall: DvE
- Spongebob 2
- Looney Tunes: BiA
- Wallace & Gromit
- Billy Hatcher atGE
- Castleween
- Sonic Adventure DX
- Shrek: Extra Large
- Wario World
- VeXX
- Pac-Man World 2
- Spongebob Squarepants
- Jimmy Neutron: Der Mutige Erfinder
- Zapper
- Rayman 3
- Ty: The Tasmanian Tiger
- Spyro: Enter Dragonfly
- Donald Duck Phantomias
- Crash Bandicoot
- Scooby Doo
- Taz Wanted
- Super Mario Sunshine
- Sonic Adventure 2
- Donald Duck Q.A.
- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
55%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
70%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
45%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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